Studientext
Arbeitsteilung, Spezialisierung
(Beitrag im Online-Verwaltungslexikon olev.de, Version 1.42)

1. Definition

Merkmal der Aufbauorganisation, d. h. der Regelung "wer macht was": Zerlegung einer Aufgabe in Teilaufgaben, die von verschiedenen Akteuren wahrgenommen werden. Die Zerlegung schafft das Folgeproblem der Koordination, weil die Teilbeiträge so organisiert und gesteuert werden müssen, dass sie das gewünschte Gesamtergebnis erreichen. Formen der Arbeitsteilung sind Mengenteilung und Spezialisierung (Zentralisierung) nach fünf verschiedenen Arten.

2.  Weitere Informationen
Arbeitsteilung - Online-Verwaltungslexikon

Einordnung

Grundsätzlich kann jede Aufgabe unter dem Aspekt der Arbeitsteilung betrachtet werden, das kann jedoch im Ergebnis zu unrationellen Abläufen aus vielen, (nur) im Detail (scheinbar) sinnvollen Teilaufgaben führen. Deshalb ist es wichtig, jede Aufgabe als Teil der Erstellung der Leistung zu betrachten (Produktorientierung) und den Prozess der Leistungserstellung insgesamt zu betrachten (Prozessorientierung, Systemorientierung, siehe "Die acht Grundsätze des Qualitätsmanagements nach ISO 9000" und generell Qualitätsmanagement). und die Arbeitsteilung in ihren Wirkungen im Gesamtzusammenhang unter dem Blickwinkel der Erreichung der Ziele (Wirkung, Produktqualität, kurze Durchlaufzeit, Kundenfreundlichkeit, Nutzung der Mitarbeiterpotenziale, usw.) zu betrachten. Oft wird in der öffentlichen Verwaltung der Frage der Arbeitsteilung als Teil der Aufbauorganisation ein ungerechtfertigte Bedeutung beigemessen, zu Lasten etwa der Ablauforganisation (Prozessgestaltung) und anderer Managementaspekte. Seitenanfang

Akteure
"Akteure" für eine Aufteilung von Aufgaben können sein einzelne Menschen, Teile einer Organisation/Institution (Sachgebiete, Referate, Abteilungen), Institutionen (Behörden, Unternehmungen) im Verbund einer Gesamtorganisation (Verwaltung, Konzern), in volkswirtschaftlicher und gesellschaftlicher Perspektive auch Firmen, Verbände (einschließlich NGOs), Unternehmen (auch gemeinnützige; volkswirtschaftliche Arbeitsteilung), Länder / Volkswirtschaften (internationale Arbeitsteilung), aus der Perspektive einer Behörde / einer Firma auch externe Akteure im Rahmen von Outsourcing. Seitenanfang

Folgen
Die Folgen der gewählten Art der Arbeitsteilung für die Erfüllung des Auftrages und die Zielerreichung sind von der Situation, der Ablauforganisation (Prozessgestaltung) und dem Einsatz anderer Managementinstrumente abhängig und können nicht isoliert beurteilt werden. Siehe dazu und generell zum Thema den Studientext.

Bedeutung / Entstehung
Die Arbeitsteilung ist eine grundlegende Erscheinung im menschlichen Leben, in der sozialen Natur des Menschen angelegt, die Entwicklung der Arbeitsteilung hat alle Bereiche des menschlichen Lebens tiefgreifend gestaltet. Ohne sie wäre unser materieller und ideeller Wohlstand nicht denkbar (so bereits Adam Smith, Der Wohlstand der Nationen, 1776).

Formen der Arbeitsteilung
   © Krems - olev.de - 2007-08-20

Formen / Arten
Als Formen werden Mengenteilung und Spezialisierung (Zentralisierung) unterschieden. Systematische Grundlagen der Arbeitsteilung werden durch Aufgaben- und/oder Arbeitsanalyse gewonnen, u. U. auch genauere Untersuchungen mit Refa-Methoden, Prozessanalysen usw. Die Gestaltung auf der Grundlage der gewonnenen Informationen geschieht in einem vielschichtigen Prozess, für den heute auch moderne Instrumente (best practice, Prozessmanagement usw.) wichtig sind. Es gibt dabei keine einfachen Gestaltungsregeln "für alle Fälle", s. die Diskussion des situativen Ansatzes.

Folgeprobleme: Koordination, Koordinations- und Transaktionskosten
Die Arbeitsteilung führt zum Folgeproblem der Koordination. Heute sind auch andere Fragen relevant: die Frage der Verringerung der Leistungstiefe durch Outsourcing. Die moderne Betriebswirtschaftslehre diskutiert die Fragen auch unter Berücksichtigung von Koordinations- und Transaktionskosten. Seitenanfang

Einordnung in die Aufbauorganisation
Neben Arbeitsteilung sind Merkmale der Aufbauorganisation insbesondere

Wichtig sind auch übergreifende Strukturmerkmale wie Art der verwendeten Koordinationsinstrumente (persönliche Weisung, Programmierung, Planung, sonstige Instrumente) und Formalisierung (Art und Ausmaß schriftlicher Dokumentation).

 

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© Copyright: Prof. Dr. Burkhardt Krems,
Köln, 2009-12-09
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