Chaostheorie und Folgerungen für Organisation und Management
(vgl. Reinermann, Neues Politik- und Verwaltungsmanagement: Leitbild und theoretische Grundlagen. Speyerer Arbeitshefte 130, 2000, S. 99
, auch online im Internet: http://www.dhv-speyer.de/rei/publica/online/spah130.pdf)

"Ordnungsparameter der Natur" sind Selbstorganisation, Selbstähnlichkeit, Dynamik:

Auch scheinbar Chaotisches hat, bei genauem Hinsehen, ein immer wiederkehrendes Ordnungsprinzip. Dieses ergibt sich ohne eine explizite Anweisung von höherer Stelle durch optimale Anpassung an Umwelteinflüsse (Selbstorganisation). Dies entspricht dem Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik: In geschlossenen Systemen kann das Maß an Unordnung (die Entropie) nicht abnehmen. Oder anders gesagt: Aus Unordnung kann ohne Außendruck keine Ordnung entstehen.

Die Ordnung besteht aus wenigen Bausteinen, die zu komplexen Strukturen zusammengesetzt werden (Selbstähnlichkeit): Jeder Ausschnitt aus einer Struktur ist dieser ähnlich, jede mikroskopische Vergrößerung zeigt wieder neue und ähnliche Strukturen (Skaleninvarianz). Mandelbrot nannte die Grundmuster Fraktale. Jedes Fraktal beinhaltet die wesentlichen Kennzeichen der Gesamtstruktur.

Dynamik ist ein Merkmal komplexer Systeme, weil sie sich permanent mit neuen Ordnungsmustern an den Druck neuer Situationen anpassen.

R. konstatiert eine weitreichende Identität der Grundkonzeptionen von NPM und Chaosforschung: Selbstorganisation sei notwendig, um mit umweltgerechten Ordnungsmustern zu arbeiten, ebenso Selbstähnlichkeit sowie Dynamik, die ja erfordert, immer neue Ordnungsmuster zu verwenden, die den jeweiligen Umweltbedingungen angepasst seien (a.a.O. S. 105).

Zurück

© Copyright: Dr. Burkhardt Krems, Köln, 2009-12-09