1. Definition
Merkmal der Aufbauorganisation, d. h. der Regelung "wer macht was": Zerlegung einer Aufgabe in Teilaufgaben, die von verschiedenen Akteuren wahrgenommen werden. Die Zerlegung schafft das Folgeproblem der Koordination, weil die Teilbeiträge so organisiert und gesteuert werden müssen, dass sie das gewünschte Gesamtergebnis erreichen. Formen der Arbeitsteilung sind Mengenteilung und Spezialisierung (Zentralisierung) nach fünf verschiedenen Arten.
2. Weitere Informationen |
Grundsätzlich kann jede Aufgabe unter dem Aspekt der Arbeitsteilung
betrachtet werden, das kann jedoch im Ergebnis zu unrationellen Abläufen
aus vielen, (nur) im Detail (scheinbar) sinnvollen Teilaufgaben führen.
Deshalb ist es wichtig, jede Aufgabe als Teil der Erstellung der Leistung zu
betrachten (Produktorientierung) und den Prozess der Leistungserstellung insgesamt
zu betrachten (Prozessorientierung, Systemorientierung, siehe "Die
acht Grundsätze des Qualitätsmanagements nach ISO 9000" und
generell Qualitätsmanagement). und
die Arbeitsteilung in ihren Wirkungen im Gesamtzusammenhang unter dem Blickwinkel
der Erreichung der Ziele (Wirkung, Produktqualität,
kurze Durchlaufzeit, Kundenfreundlichkeit, Nutzung der Mitarbeiterpotenziale,
usw.) zu betrachten. Oft wird in der öffentlichen Verwaltung der Frage
der Arbeitsteilung als Teil der Aufbauorganisation
ein ungerechtfertigte Bedeutung beigemessen, zu Lasten etwa der Ablauforganisation
(Prozessgestaltung) und anderer Managementaspekte.
Akteure
"Akteure" für eine Aufteilung von Aufgaben können sein einzelne
Menschen, Teile einer Organisation/Institution (Sachgebiete, Referate, Abteilungen),
Institutionen (Behörden, Unternehmungen) im Verbund einer Gesamtorganisation
(Verwaltung, Konzern), in volkswirtschaftlicher und gesellschaftlicher Perspektive
auch Firmen, Verbände (einschließlich NGOs),
Unternehmen (auch gemeinnützige; volkswirtschaftliche
Arbeitsteilung), Länder / Volkswirtschaften (internationale Arbeitsteilung),
aus der Perspektive einer Behörde / einer Firma auch externe Akteure im
Rahmen von Outsourcing.
Folgen
Die Folgen der gewählten Art der Arbeitsteilung für
die Erfüllung des Auftrages und die Zielerreichung
sind von der Situation, der Ablauforganisation
(Prozessgestaltung) und dem Einsatz anderer Managementinstrumente abhängig
und können nicht isoliert beurteilt werden. Siehe dazu und generell zum
Thema den Studientext.
Bedeutung / Entstehung
Die Arbeitsteilung ist eine grundlegende Erscheinung im menschlichen Leben,
in der sozialen Natur des Menschen angelegt, die Entwicklung der Arbeitsteilung
hat alle Bereiche des menschlichen Lebens tiefgreifend gestaltet. Ohne sie wäre
unser materieller und ideeller Wohlstand nicht denkbar (so bereits Adam Smith,
Der Wohlstand der Nationen, 1776).
© Krems - olev.de - 2007-08-20 |
Formen / Arten
Als Formen werden Mengenteilung und Spezialisierung
(Zentralisierung) unterschieden. Systematische Grundlagen der Arbeitsteilung
werden durch Aufgaben- und/oder Arbeitsanalyse
gewonnen, u. U. auch genauere Untersuchungen mit Refa-Methoden, Prozessanalysen
usw. Die Gestaltung auf der Grundlage der gewonnenen Informationen geschieht
in einem vielschichtigen Prozess, für den heute auch moderne Instrumente
(best practice, Prozessmanagement
usw.) wichtig sind. Es gibt dabei keine einfachen Gestaltungsregeln "für
alle Fälle", s. die Diskussion des situativen
Ansatzes.
Folgeprobleme: Koordination, Koordinations- und Transaktionskosten
Die Arbeitsteilung führt zum Folgeproblem der Koordination.
Heute sind auch andere Fragen relevant: die Frage der Verringerung der Leistungstiefe
durch Outsourcing. Die moderne Betriebswirtschaftslehre diskutiert die Fragen
auch unter Berücksichtigung von Koordinations-
und Transaktionskosten.
Einordnung in
die Aufbauorganisation
Neben Arbeitsteilung sind Merkmale der Aufbauorganisation
insbesondere
Wichtig sind auch übergreifende Strukturmerkmale wie Art der verwendeten Koordinationsinstrumente (persönliche Weisung, Programmierung, Planung, sonstige Instrumente) und Formalisierung (Art und Ausmaß schriftlicher Dokumentation).
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Krems, Köln, 2009-12-09 |