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Weitere Beiträge ... Spezielle Glossare: KLR IT |
10er-Regel der Fehlerkosten
Erfahrungsregel aus dem Qualitätsmanagement,
dass die Kosten der Fehlerverhütung bzw. Fehlerbehebung in
jeder Phase um den Faktor 10 steigen: wenn Fehler nicht bei Planung und
Entwicklung verhütet werden, sondern erst durch Korrekturen bei der Gestaltung
der Arbeitsschritte und Prozesse (Ablauforganisation)
oder der Fertigung bemerkt werden ... Mehr ...
15 Regeln für Wirtschaftlichkeit
Wirtschaftlichkeit als zentrale Orientierung und Vorgabe für alles Handeln der öffentlichen Verwaltung lässt sich auf eine begrenzte Zahl von Regeln zurückführen. Die fünf wichtigsten:
360°-Beurteilung (360-Grad-Beurteilung / 360-Grad-Feedback)
Umfassende Beurteilung von Mitarbeitenden durch alle
Personen, die etwas zur Einschätzung beitragen
können: Selbsteinschätzung des/der Mitarbeitenden,
Einschätzung der Kolleginnen und Kollegen, ggf. der unterstellten
Mitarbeitenden, Kundinnen und Kunden zusätzlich zur
Einschätzung durch die Führungskraft. Entsprechend
verwendbar in der Ausbildung: Selbsteinschätzung des/der
Auszubildenden (damit auch Stärkung der Lernkompetenz),
der Mitglieder der Lerngruppe und aller anderen, die an der Ausbildung
beteiligt sind, bei Einsatz in der Praxis auch der Mitarbeitenden dort. Mehr ...
4-Kreise-Modell
Modell der
Schweizer Bundesverwaltung, das die Aufgabenträger je nach politischem
Steuerungsbedarf in 4 Kategorien einordnet: je geringer der politische
Steuerungsbedarf, desto unabhängiger der
Aufgabenträger. Mehr ...
80-20-Regel (Pareto-Prinzip,
80-Prozent-Methode, Ungleichverteilungsregel)
80% Wirkung erreicht man oft mit 20% Aufwand. Will man mehr, wird es teuer und bringt wenig. Perfektion ist also (zu) teuer. Erfahrungsregel über eine typische Ungleichverteilung, die helfen kann bei
politischen Programmen ebenso wie im Alltag. Denn Vieles ist ungleich verteilt: Aufwand und Wirkung (auch im Umweltschutz!), Aufwand und Ertrag, Fehler bzw. Beschwerden: 20% der Fehler- oder Beschwerdeursachen verursachen 80% der Fehler oder Beschwerden, usw. Mehr ... ,
ABC-Analyse, Priorisierung.
90-9-1-Regel
Faustformel über die Verteilung der Aktivität in sozialen Medien und anderen Web 2.0-Angeboten wie Wikipedia:
(nach Jakob Nielsen: Participation Inequality: Encouraging More Users to Contribute, 2006/2009, Online-Quelle).
Das bedeutet auch, dass Web 2.0-Angebote nicht repräsentativ sind, weil von der vergleichsweise kleinen Zahl von aktiven Nutzern gestaltet - was nicht ausschließt, dass sie durch Verbreitung über Multiplikatoren oder Medien erhebliche Wirkung haben können. Allerdings weisen auch die traditionellen Medien und Mechanismen der Meinungs- und Willensbildung entsprechend ungleiche Strukturen auf, was bei der Bewertung zu berücksichtigen ist. ... (mehr im Web 2.0-Beitrag).
ABC-Analyse
/ Pareto-Analyse
Verfahren zur Priorisierung (von Aufgaben, Problemen, Produkten oder
Aktivitäten) durch Dreiteilung: A = sehr wichtig oder
dringlich, B = wichtig oder dringlich, C = weniger wichtig oder
dringlich. Um eine Priorisierung zu erzwingen (oft werden zu viele
Prioritäten festgelegt ohne anzugeben, was nachrangig ist),
kann es sinnvoll sein festzulegen, wie viel Prozent maximal mit "A"
bzw. "B" klassifiziert werden dürfen. Bei der Priorisierung
besteht z. T. ein Zusammenhang mit der 80-20-Regel: Produkte bestehen zu 80% aus
20% der Komponenten; 20% der Fehlerursachen sind für 80% der
Fehler verantwortlich. Dann dient die ABC-Analyse dazu, die begrenzten
Kapazitäten sinnvoll einzusetzen.
ABC/XYZ-Analyse
Erweiterung der ABC-Analyse um eine weitere Dimension, z. B.
wird die Fehlerwahrscheinlichkeit mit ABC klassifiziert, die
Fehlerschwere mit XYZ. Es ergibt sich eine Matrix mit 9 Feldern.
Oberste Priorität haben die als A/X klassifizierten Ereignisse.
Ablauforganisation
Prozessorganisation: "Wie, wann, wo, womit wird die Aufgabe
erfüllt?" Insbesondere die Gliederung der Arbeit in einzelne
Schritte, zeitliche Reihenfolge der Arbeitsschritte, Einsatz von
Sachmitteln (Computerprogramme, IT-gestützte Prozesse (Workflow), aber auch
Vordrucke, die ein wichtiges Instrument der Ablaufgestaltung sind!),
räumliche Gliederung des Arbeitsprozesses, usw.
Heute wird der Gestaltung der Ablauforganisation ("Geschäftsprozessoptimierung") zeitlicher und sachlicher Vorrang vor der Gestaltung der Aufbauorganisation eingeräumt, denn die Prozesse führen zu den Produkten, und nur durch eine konsequente Prozessorientierung können die Gestaltungspotenziale ausgeschöpft werden. Deshalb umfasst auch Qualitätsmanagement vor allem die Prozessgestaltung: Qualität lässt sich nur über beherrschte Prozesse sicherstellen. Eine moderne Sichtweise ist die Geschäftsprozessoptimierung.
Früherer Sprachgebrauch der KGSt: "funktionale Organisation" (im Unterschied zur institutionellen Organisation = Aufbauorganisation).
Absatz
1. eine betriebliche
Grundfunktion, die Abgabe und Verwertung der Leistung(en) des
Betriebes gegenüber der Außenwelt (Kunden,
Klienten), einschließlich der Aktivitäten zur
Förderung des Absatzes (Werbung) bzw. des "Marketing"; 2. Menge
und/oder Wert der abgesetzten Leistung; 3. die entsprechenden Einheiten
eines Betriebes. Bei Dienstleistungen, entsprechend auch in der
öffentlichen Verwaltung, fallen die Phasen "Produktion" und
"Absatz" oft zusammen, z. B. bei Auskünften,
Genehmigungen.
Abschreibung
1. Kostenart,
die die Wertminderung von
längerlebigen Wirtschaftsgütern (Anlagevermögen) pro Rechnungsperiode erfasst. Grund der Abschreibung kann technischer (Verschleiss durch Verbrauch), wirtschaftlicher (Marktveränderung) oder auch zeitlicher Natur (Fristablauf bei Lizenzen, Konzessionen etc.) sein. Die Höhe der Abschreibung wird ermittelt durch
Verteilung der Wertminderung (Anschaffungswertes abzüglich Restwert) auf die Nutzungsdauer.
Die Verteilung der Abschreibung über die Jahre kann gleichmäßig (= linear) oder degressiv (= mit höherem Abschreibungssatz beginnend und dann schrittweise abnehmend, entsprechend dem tatsächlichen Wertverlauf ) erfolgen. Es handelt sich um kalkulatorische Kosten.
2. Das Verfahren zur Ermittlung der anteiligen Kosten pro Rechnungsperiode.
Absentismus
Fernbleiben
vom Arbeitsplatz, insbesondere auch Häufigkeit und/oder Dauer
des Fernbleibens in einem bestimmten Zeitabschnitt als Kennzahl. Grund kann - außer wirklicher Krankheit - das Unwohlsein aufgrund der Arbeitsbedingungen oder -umstände sein, im Einzelfall auch Mobbing.
"Absentismus" als Quote der abwesenden Beschäftigten ist eine mögliche Kennzahl für das Betriebsklima, allerdings sollten regelmäßige Mitarbeiterbefragungen aussagefähigere Informationen für das Personalmanagement liefern.
Gegenteil: Präsentismus
Abteilung
eine unbefristete Zusammenfassung von Aktionseinheiten,
z. B. Referaten,
unter einer gemeinsamen Instanz.
In der öffentlichen Verwaltung ist die Abteilung
i. d. R. eine höhere Organisationsstufe,
d. h. die Zusammenfassung von Basiseinheiten,
in der Privatwirtschaft wird dagegen die Zusammenfassung von Ausführungsstellen
unter der (ersten) Instanz als Abteilung bezeichnet - sie ist dort also
die Basiseinheit (vgl. etwa die Bezeichnung "Personalabteilung").
Abzinsung (Diskontierung) (Abzinsungstabelle)
Umrechnung einer zukünftigen Zahlung auf den Zeitwert.
Zahlungen zu späteren Zeitpunkten sind wirtschaftlich weniger
wert als Zahlungen heute, weil das Geld in der Zwischenzeit nicht
nutzbringend verwendet, z. B. gegen Zinsen angelegt werden
kann, oder sogar als Kredit aufgenommen werden muss. Deshalb ist der später zu zahlende Geldbetrag
abzuzinsen, um seinen aktuellen Wert (den Zeitwert) zu ermitteln.
Abzinsung ist ein wichtiges Element der Kapitalwertmethode (Barwertmethode)
zur Beurteilung der monetären Seite von Alternativen,
insbesondere bei Investitionen
(Investitionsrechnung), aber auch der Kosten-Nutzen- und der Kosten-Wirkungsamkeits-Analyse.
Eine nur bedingt lösbare Frage ist des Diskontierungsatzes. Er sollte zwar die Finanzierungskosten ausgleichen, der Bundesrechnungshof stellt aber fest: "Derzeit existiert kein Verfahren, die tatsächlichen Finanzierungskosten des Bundes zu ermitteln." Entsprechendes dürfte für die anderen öffentlichen Haushalte gelten. Mehr dazu und Quellen ...
Zur Berechnung der Abzinsungsfaktoren siehe die Abzinsungstabelle.
ADV
Automatisierte Datenverarbeitung, synonym mit DV, EDV, IT
affektiv
gefühlsmäßig, die Einstellung zu
Fragen/Dingen betreffend - im Gegensatz zu rational
oder logisch und kontrolliert oder kognitiv
AfO »Ausschuss für Organisationsfragen der Bundesministerien
Agentur (engl.: Agency)
eine verselbständigte nachgeordnete Einrichtung
(Behörde). Agenturen werden als weitere Form der "Steuerung
auf Abstand" nach dem Vorbild anderer Staaten der OECD auch bei uns
diskutiert. Sie unterliegen nicht der klassischen Fachaufsicht, sondern
werden über Zielvereinbarungen
und Globalbudgets
gesteuert, soweit sie Aufgaben nicht noch stärker
eigenverantwortlich wahrnehmen (wie z. B. Kartell- und
Regulierungsbehörden, die Bundesnetzagentur). Agenturen werden auch auf EU-Ebene eingesetzt ...
Mehr ...,
»Globalsteuerung
Agiles Projektmanagement
Oberbegriff für eine Reihe von Projektmanagementkonzepten, insbesondere für die Software-Entwicklung, die komplexe Vorhaben flexibel, aber mit geringem bürokratischen Aufwand und wenigen Regeln steuern und dazu spezifische Vorgehensweisen und Instrumente bereitstellen. Sie sind durch Rollen und wenige Regeln bei iterativem Vorgehen und Feedback auf allen Ebenen gekennzeichnet. Konzepte sind insbesondere Scrum (siehe dort exemplarisch zu den Charakteristika agilen Projektmanagements), Crystal, Extreme Programming (XP), Feature Driven Development (FDD). Mehr ...
AIDA-Konzept (Phasenkonzept der Werbung)
"AIDA" steht für Attention, Interest, Desire, Action als Abfolge der Beeinflussung von Kunden bzw. ihrer Reaktion auf Werbung. Das Konzept aus der Werbepsychologie erklärt, dass die Entscheidung von Kunden über Zwischenstufen erfolgt, die auch gesondert angesprochen werden können und sollten. Werbung muss zunächst überhaupt Aufmerksamkeit erreichen, dann Interesse für das Produkt bzw. seine Eigenschaften, den Wunsch, das Produkt zu erwerben/die Leistung zu nutzen, und schließlich als letzte Phase den Entschluss des Kunden herbeiführen. Das AIDA-Konzept differenziert damit Werbung und Werbestrategien und hilft, sie wirksamer zu gestalten, gleichzeitig aber auch die Grenzen von Werbung besser einzuschätzen: hat man Aufmerksamkeit und sogar Interesse geweckt, ist damit noch keinesfalls der Erfolg erreicht: es muss das Bedürfnis nach dem Produkt hinzukommen, und selbst das reicht nicht aus, wenn der Kunde nicht den konkreten Entschluss fasst. Je nach Situation muss also Werbung/ Beeinflussung anders ansetzen und anders vorgehen.
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Akkreditierung
Anerkennung / Zulassung einer Stelle (z. B. des TÜV, eines Ingenieurbüros,
eines Beratungsunternehmens oder einer speziell für diese Aufgabe gegründeten
Firma), bestimmte Überprüfungen vorzunehmen und darüber Bescheinigungen
auszustellen; im Qualitätsmanagement: Anerkennung zur
Vergabe von Zertifikaten, im Hochschulbereich:
u. a. zur Anerkennung eines Studienganges nach den Bologna-Kriterien bzw.
nationalen Kriterien ... Mehr ...
Akte
Zusammenstellung von sachlich zusammengehörigen Dokumenten, die als Einheit
behandelt und zitiert werden, i. d. R. mit dem Aktenzeichen.
Ziel ist, alle vorhandenen schriftlichen Informationen in der Angelegenheit
jederzeit verfügbar zu halten. Mehr ...
Aktenmäßigkeit »Schriftlichkeit
Aktenplan
Das Ordnungssystem für den
Aktenbestand, nach der sich die Vergabe des Aktenzeichens und die
Aufbewahrung (Registratur)
richtet. S. a. die
RegR (Registraturrichtlinie des Bundes)