Partnerschaft
Eine Arbeitsbeziehung zwischen zwei oder mehr Parteien, die Wertschöpfung für
den Kunden erbringt. Lieferanten, Händler, Joint Ventures und Allianzen können
Partner sein. Anmerkung: Lieferanten müssen nicht zwingend den Partnerstatus
haben. (Definition der EFQM in: Das EFQM-Modell für
Excellence, 1999, Abschnitt 3.6). Im Unterschied zum allgemeinen Verständnis
stellt diese Definition nicht auf den gegenseitigen Vorteil der Partner ab,
sondern auf den Vorteil für den Kunden.
Im EFQM-Modell sind die Belange der Partner mit zu berücksichtigen, "Partnerschaften und Ressourcen" sind ein Kriterium des Modells.
PAS (Publicly Available Specification)
Ein von DIN veröffentlichtes Regelwerk, das öffentlich verfügbare Anforderungen enthält, die noch nicht den Charakter einer DIN-Norm haben, dessen Anwendung aber dennoch bereits empfohlen wird. "PAS" wird vor allem deshalb eingesetzt, weil die Entwicklung und Verabschiedung einer nationalen oder internationalen Norm einen hohen Aufwand erfordert und Jahre dauert, aber ein Bedarf nach Standardisierung auch unterhalb dieser Qualitäts- und Akzeptanzschwelle besteht. Beispiele:
PDCA-Zyklus ("Plan, Do, Check,
Act") (auch: Deming-Regelkreis)
Der von Deming formulierte Qualitätsmanagement-Kreislauf
"Plan, Do, Check, Act" (Planen, Durchführen, Checken/Überprüfen, Anpassen) als
Zyklus der ständigen Weiterentwicklung im Qualitätsmanagement
und im Kontinuierlichen Verbesserungsprozess - (KVP).
Der PDCA-Zyklus setzt einen standardisierten und damit stabilen Prozess voraus.
Die Standardisierung erfolgt nach dem SDCA-Zyklus.
Peer Learning Activity (PLA)
Lernen durch gegenseitige Unterstützung / Unterstützung durch (gleichgestellte) Fachkollegen, ggf. unter Verwendung von Moderations– und Diskussionstechniken, unter Rückgriff auf Good Practice: gute bewährte Lösungen. PLA wird als Instrument in der (freiwilligen) europäischen Zusammenarbeit verwendet, z. B. im Bildungsbereich, siehe die Webseite der EU-Kommission zu diesem Thema und den CREST-Abschlussbericht.
Peer Review
Begutachtung im Rahmen der Evaluation oder
der Qualitätssicherung durch (gleichgestellte) Fachkollegen ("peers"),
d. h. externe, nebenamtlich tätige Fachleute, die von Fall zu Fall
dafür gewonnen werden. Ein besonders flexibles, bei richtiger Verwendung aber auch besonders leistungsfähiges Verfahren zur Überprüfung und Weiterentwicklung eines Aufgabenbereichs.
Die "Peers" haben keine formale übergeordnete oder Kontrollfunktion. Als pragmatisches Verfahren kann es ohne festgelegte Kriterienliste sinnvoll sein, z. B. um einem Fachbereich im Rahmen der Evaluation eine Rückmeldung über seine strategische Ausrichtung zu geben, innerhalb systematisierter Überprüfung (Qualitätssicherung) erfolgt es eher auf der Grundlage definierter Checklisten und Überprüfungsverfahren (z. B. bei der Überprüfung von Reha-Einrichtungen im Auftrag der Kostenträger). Inzwischen ist es auch ein Standardinstrument im Rahmen der Akkreditierung von Studiengängen.
Die OECD setzt Peer Reviews seit mehr als 50 Jahren ein. Aus den weltweiten Erfahrungen wird versucht, die besten Lösungen zu identifizieren und dabei zu helfen, sie entsprechend den Bedingungen des jeweiligen Landes zu verwenden. Die entwickelten Verfahren werden auch von anderen internationalen Organisationen eingesetzt. (Mehr und Online-Quelle) "In 2012, OECD/DAC peer reviews celebrated 50 years of critical, respectful and helpful support - helping members make their development programmes more effective", resumiert die OECD dazu.
Ein gutes Beispiel für die Verwendung in der öffentlichen Verwaltung ist das Peer Review, das der (deutsche) Bundesrechnungshof für die Eidgenössische Finanzkontrolle 2005 durchgeführt hat: Kurzfassung | im Online-Archiv. Die Eidgenössische Finanzkontrolle hat sich 2009 einem weiteren Peer Review durch den Norwegischen Rechnungshof unterzogen (Online-Quelle des Berichts). Auch der Österreichische Rechnungshof hat dieses Instrument 2008 eingesetzt.
Peer Review ist ein Standardinstrument für die Qualitätssicherung von Fachveröffentlichungen: Beiträge werden vor einer Veröffentlichung von Experten begutachtet, ob es sich um neue Erkenntnisse handelt, die fachlichen Standards eingehalten und die Erkenntnisse auch publikationswürdig sind. Wegen der Gefahr des Missbrauchs und der Verwendung problematischer fachlicher Standards (z. B. neue Richtungen / Mindermeinungen werden nicht akzeptiert) sind zum Teil Korrekturen vorgenommen worden, die die Transparenz des Bewertungsverfahrens sicherstellen sollen, siehe den Beitrag von Richard Sietmann auf Heise online. Eine entsprechende Diskussion könnte auch für den Einsatz von Peer Review in anderen Bereichen fruchtbar sein.
Performance, Performance Measurement"Performance" ist ein häufig verwendeter Fachbegriff im Zusammenhang mit modernem Management, auch in der öffentlichen Verwaltung, insbesondere in Großbritannien ("UK"), und "Performance Measurement" ist die Systematisierung von Management durch Formulierung operationaler Ziele und die Verwendung von objektiven Messverfahren zur Beurteilung der Zielerreichung.
In modernen Performance Measurement-Systemen misst Performance nicht nur die Erreichung von "Output"- (Menge und Qualität der Produkte) und Input-Zielen (zu Ausgaben und Ressourcenverbrauch), sondern vorrangig von Outcome-Zielen, siehe z. B. OECD 2005, S. 57: "Performance means the yield or results of activities carried out in relation to the purposes being pursued." Es gibt hier aber keinen einheitlichen Sprachgebrauch: "Performance" kann also begrenzt sein auf die Erreichung der Outcome-Ziele, aber wird z. T. auch verwendet als Oberbegriff für das Ausmaß der Erreichung der Ziele aller Zielarten.
Die Bedeutung von Performance Measurement (Ergebnismessung) wird in den USA durch die Einrichtung eines obersten Chief Performance Officer im Büro des Präsidenten unterstrichen.
Personal des
öffentlichen Dienstes
Nach dem Stand
2007: insgesamt 4,5 Mio Beschäftigte bei Bund, Ländern und Gemeinden (knapp 12% der Erwerbstätigen), davon 11,5% beim Bund, 43% bei den Ländern, 28% den Gemeinden, 17% bei mittelbaren Einrichtungen. Zusätzlich gibt es 0,98 Mio. Beschäftigte in Einrichtungen in privater Rechtsform mit überwiegender öffentlicher Beteiligung. Quelle: Statistisches
Bundesamt / Online-Archiv. Die Aufgliederung nach Aufgabenbereichen zeigt, dass nur 8,5% der Personals im öffentlichen Dienst im Aufgabenbereich "Politische Führung und zentrale Verwaltung", also in der "Verwaltung" im engeren Sinne, tätig ist. Der größte Personalanteil entfällt mit etwa 27% auf den Bereich Bildung, Wissenschaft, Forschung, 9,6% arbeiten für die "Öffentliche Sicherheit und Ordnung". Weitere Details in der zitierten Übersicht bzw. in der Fachserie 14 Reihe 6 "Personal des öffentlichen Dienstes" des Statistischen Bundesamtes.
Personalbedarf
Die benötigte Personalkapazität für die ordnungsgemäße Erledigung der Aufgaben
bzw. für die Erstellung der Leistungen entsprechend den vorgegebenen Anforderungen,
einschl. Reservekapazität. Je nach Art des Auftrages wird der Personalbedarf
gemessen in Stellen für Daueraufgaben oder Personalkapazität pro
Zeiteinheit (Personentage, Personenjahre usw.), wenn es sich um zeitlich befristete
Leistungen handelt.
Personalbedarfsermittlung
/ Personalbemessung
Ermittlung bzw. Festlegung, wie viele Mitarbeitende
welcher Qualifikation zu welcher Zeit an welchen Orten zur Verwirklichung des
geplanten Leistungsprogramms erforderlich sind bzw. zur Verwirklichung zur Verfügung
stehen sollen (dafür bewilligt werden). Wird der auf Dauer erforderliche Personalbedarf
ermittelt/festgelegt, spricht man auch von Ermittlung bzw. Festlegung des Stellenbedarfs
(»Stelle). Mehr ... (Verfahren, Probleme und die - oft nicht beachteten
- Grenzen "objektiver" Verfahren usw.)
Personalentwicklung
Teilfunktion des Personalmanagements,
das die Deckung des Personalbedarfs durch Qualifizierung der vorhandenen Beschäftigten anstrebt, gleichzeitig aber auch wichtige Beiträge zur Motivation, zur Entwicklung
der Kultur und zur Erreichung der sozialen Ziele des Unternehmens/der Behörde leisten kann, u. U. auch für weitergehende gesellschaftliche Ziele (Zweck) (TQM, EFQM). Personalentwicklung kann darüber hinaus zur Attraktivität als Arbeitgeber beitragen und damit - unabhängig von konkreten Stellen - zur Fähigkeit zur Deckung des Bedarfs an qualifiziertem und motiviertem Personal. Individuelle Maßnahmen sind operative Personalentwicklung, die strategische Personalentwicklung wird gerade in der öffentlichen Verwaltung als Aufgabe oft nicht gesehen. Mehr ...
Personalkosten, Personalkostensätze
Kosten, also Ressourcenverbrauch, durch Bereitstellung
oder Einsatz von Personal. Personalkosten sind in der Verwaltung oft der größte
Kostenfaktor, die richtige Erfassung ist deshalb für die Beurteilung der Wirtschaftlichkeit
oder die Gebührenberechnung von besonderer Bedeutung. Dabei entstehen Personalkosten
auch bei Einsatz des eigenen Personals, obwohl er nicht "haushaltswirksam"
ist (auch "eh-da-Kosten" sind Kosten im Sinne des Wirtschaftlichkeitsgebots).
Zu den Personalkosten rechnen die Zahlungen des Arbeitgebers/des Dienstherrn an den Beschäftigten, die Sozialleistungen, bei Beamten zusätzlich ein Versorgungszuschlag wegen der künftigen Belastungen durch Pensionszahlungen, sowie die Kosten des Arbeitsplatzes (in der Regel als Pauschale berechnet). Für eine Vollkostenrechnung wären Zuschläge für Personalgemeinkosten zu berücksichtigen. Allerdings ist aus den im Beitrag zu Einzelkosten genannten Gründen zu prüfen, ob es sinnvoll oder notwendig ist, mit Vollkosten zu rechnen (die Beschäftigung einer zusätzlichen Arbeitskraft verändert i. d. R. nicht die Gemeinkosten: sie sind fixe oder richtiger "sprungfixe" Kosten").
Pauschale Stundensätze für eine einfache und schnelle Rechnung sind in vielen Fällen ausreichend, um Kosten abzuschätzen.
Für Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen, Gesetzesfolgenabschätzung usw. sind einheitliche Personalkostensätze durch den BMF für den Bund und in den Ländern durch die Finanzministerien festgelegt ... Mehr ...
Personalmanagement
1. Management des betrieblichen Produktionsfaktors "Personal" mit dem Ziel nachhaltigen Erfolgs (einschließlich Sozial- und Umweltverträglichkeit, siehe Zielsystem, TQM, EFQM, Corporate
Governance) der Institution (Behörde, Unternehmen, gemeinnützige Organisation), also nicht ausschließlich im Interesse der Erfüllung kurzfristiger monetärer Erfolgsziele; (funktionaler und normativer Begriff,
die Personalmanagementaufgabe); 2. die mit dieser Aufgabe betrauten Stellen (institutioneller
M.-begriff) bzw. Personen (personaler M.-begriff); 3. die Tätigkeit der Gestaltung
und Steuerung (instrumenteller M.-begriff); 4. Personalmanagement als wissenschaftliche Disziplin stellt systematisiertes Erfahrungswissen und aufbereitete wissenschaftliche Erkenntnisse zur Verfügung.
Funktionsfelder sind Personalbedarfsbestimmung und -bestandsanalyse, Personalveränderung (Beschaffung, Entwicklung, Freisetzung), Personaleinsatz, Personalkostenmanagement, Personalführung. Mehr ... , Begriffe des Personalmanagements
Personal-Standardkosten
Einheitlich festgelegte Sätze für die Kostenrechnung, insbesondere die KLR,
um die Planung und Berechnung zu vereinfachen und soziale Verwerfungen zu vermeiden
(ein Mitarbeiter einer bestimmten Besoldungs- oder Vergütungsgruppe ist in der
Kostenrechnung gleich teuer, ob er jung und ledig oder älter und verheiratet
mit großer Familie ist). Grundlage sind die Ist-Werte aus der Vergangenheit.
Siehe auch Personalkostensätze für Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen sowie Glossar der Standard-KLR des Bundes.
Personalwirtschaft
1. die Disziplin, die sich mit dem "Produktionsfaktor"
Personal beschäftigt, heute meist Personalmanagement
oder "Human Resource Management", HRM, genannt (andere Schreibweisen:
"Human Resources Management", "Human Ressource Management").
Siehe Personalmanagement.
2. Die Aufgabe(n) der Querschnittseinheit
"Personal", insbesondere die "Bewirtschaftung" der Stellen
und die Betreuung des Personals als interne Dienstleistung.
Persönliche Verteilzeit »Verteilzeiten
Peter-Prinzip (oder die "Hierarchie
der Unfähigen")
Das von Laurence J. Peter "entdeckte" Prinzip, wonach jeder so lange befördert
wird, bis er seine individuelle Stufe der Unfähigkeit erreicht hat. Die Hierarchie
ist also weitgehend eine "Hierarchie der Unfähigen" und funktioniert nur deshalb,
weil es Mitglieder gibt, die noch nicht ausreichend oft befördert worden sind
(was auch darauf beruhen kann, dass sie sich der Beförderung in die Stufe der
Unfähigkeit bewusst verweigerten). (Peter
und Hull, Das Peter-Prinzip ..., 2001)
Phonodiktat
Diktat mit Diktiergerät auf Tonträger und dementsprechender Unabhängigkeit von
der Schreibkraft im Gegensatz zum Stenogramm- oder Maschinendiktat.
PISA
Abkürzung für "Programme for International Student Assessment", international
vergleichende Studien der OECD über den
Bildungsstand von fünfzehnjährigen Schülern. Die Studien sind ein Beispiel für internationales Benchmarking von Outcome, und zwar der (nationalen) Bildungssysteme (bzw. mit den Ergänzungsstudien in Deutschland: der Bildungssysteme der Bundesländer) und damit gleichzeitig Erfolgskontrolle der jeweiligen Bildungspolitik. Vergleichbare umfassende Bewertungen ("Large Scale Assessments") sind z. B. IGLU/PIRLS für den Grundschulbereich und für Erwachsene PIAAC (Programme for the International Assessment for Adult Competencies der OECD). Zur Bedeutung von PISA als Beispiel für wissenschaftliche Politik-Evaluation und -Beratung siehe den besonderen Beitrag.
Plankosten
Kostenvorgaben, Soll-Kosten, Kosten laut Plan. Siehe ausführlicher
im Glossar der Standard-KLR. Plankosten
auf der Grundlage der Vollkosten unterliegen
den Bedenken der Vollkostenrechnung, s. dazu
den Beitrag zu Einzelkosten.
Planung
Vorbereitendes Durchdenken und Festlegen zukünftigen Verhaltens oder anzustrebender
Ergebnisse, z. B. Aufgabenplanung (angestrebte Wirkungen,
Leistungen), Finanzplanung, Personalplanung. Für das Management ist Planung die erste Phase eines Management-Prozesses, der durch Controlling
zu unterstützen ist. Mehr ...
Portfolio
Gesamtheit der vorhandenen Vermögenswerte, Beschäftigten, Projekte, Wissen, künstlerische oder sonstige Werke und Objekte, entweder entstanden oder als Ergebnis einer bewussten Auswahl bzw. Zusammenstellung. Für Planung und Entscheidung kann der Bestand im Portfolio systematisch beurteilt werden: Portfolioanalyse, die bewusste Gestaltung und Verwendung des Portfolios ist Gegenstand des Portfolio-Management. Im Zusammenhang mit Lernen und Lehren wird der Begriff z. T. mit abweichender Bedeutung verwendet: Portfoliomethode
Portfolioanalyse
Zwei- oder mehrdimensionale Bewertung eines Portfolio, z. B. der vorhandenen oder möglichen Produkte,
Projekte, der Ressourcen, des Wissens (Wissensportfolio, des Risikos usw. nach ausgewählten Kriterien
in einem Koordinatensystem, um daraus typisierte Handlungsempfehlungen abzuleiten (siehe das Beispiel unten). Die klassische Portfolioanalyse als Instrument des strategischen Managements ermittelt
Stärken und Schwächen des Unternehmens und Chancen und Risiken im Verhältnis zur Umwelt, um
daraus strategische Empfehlungen für die einzelnen Produkte oder Geschäftsfelder
abzuleiten (SWOT-Analyse). Gebräuchlich ist
aber z. B. auch das Personalportfolio
als Instrument des Personalmanagements.
Ein einfaches Beispiel einer Portfolioanalyse ist die Arbeitsplanung nach dem "Eisenhower-Prinzip": alle Aufgaben/Aktivitäten/Posteingänge werden danach beurteilt, wie wichtig und wie dringlich sie sind. Es ergibt sich eine Ordnung nach vier Feldern (auch als Quadranten bezeichnet):
Den vier Feldern werden folgende "Normstrategien") zugeordnet:
Eine dritte Dimension lässt sich darstellen durch Kreise oder Quadrate unterschiedlicher Größe in den Feldern. Für die Bewertung von Aktivitäten nach dem Eisenhower-Prinzip könnte z. B. der Aufwand der Aktivitäten durch die Größe der Kreise dargestellt und damit ein weiteres Kriterium für die Auswahl werden.
Wissen vorhanden | |||
---|---|---|---|
ja | nein | ||
Kenntnis vom Stand des Wissens ("Meta- Wissen") |
ja | 1. Explizites Wissen (man weiß was man weiß) ("known knowns") |
2. Explizites Nicht-Wissen (man weiß was man nicht weiß) ("known unknowns") |
nein | 3. Implizites Wissen (man weiß nicht was man weiß: unbewusstes Wissen, tacit knowledge) ("unknown knowns") |
4. "Blinder Fleck" (man weiß nicht was man nicht weiß) ("unknown unknowns") |
|
Wissens-Portfolioanalyse - © Krems - olev.de - Version 1.0 - 2009-03-22 |
Prominent wurde auf den 4. Bereich 2002 von Donald Rumsfeld bei der Bewertung des Irak-Krieges verwiesen, um die verbleibende Unsicherheit in der Einschätzung zu erklären.
Norm-Strategien für die Verwendung der Portfolio-Analyse sind noch zu entwickeln. Dabei ist es eine Aufgabe des Wissensmanagements, den Bereich expliziten Wissens zu erfassen und nutzbar zu machen, ihn zu erweitern, indem der Bestand impliziten Wissens erschlossen wird, und ggf. dafür zu sorgen, dass der 4. Bereich möglichst verkleinert wird. Dieser 4. Bereich ist auch ein wichtiger Faktor für das Risikomanagement.
Mehr im Beitrag "Wissensmanagement".
Quelle: SSG, S. 79 (Online-Quelle)
Literaturtipp: Thom/Näf: Der Portfolio-Ansatz als Instrument der Exekutive zur strategischen Führung. In: Schedler, Kuno/Kettiger, Daniel (Hrsg.): Modernisieren mit der Politik. Bern 2003, S. 257-283.
Portfoliomethode
pädagogische Methode der Gestaltung von Lernprozessen, bei der die Lernenden aktiv in den Prozess der Gestaltung des Prozesses einbezogen werden. Ein "Portfolio" ist dabei, vergleichbar einer Künstlermappe, eine Auswahl von Arbeiten, auf die der Lernende stolz ist. Sie kann ein persönliches Instrument der Arbeit sein, der Präsentation oder der Bewertung dienen (Arbeitsmappe, Vorzeigemappe , Bewertungsmappe). Andere Struktur: Präsentationsmappe, Lernwegmappe, Bewerbungs- oder Talentportfolio (Wiedenhorn, Thomas / Engel, Anja: Das Portfolio in der Unterrichtspraxis. Präsentations-, Lernweg- und Bewerbungsfolio. Weinheim (Hrsg.: Endres, Wolfgang)
positive Koordination siehe Koordination
Potenzial
das Leistungsvermögen eines Beschäftigten, gleich welcher Funktion (auch von Führungskräften), das sich ergibt
aus Kenntnissen, Fertigkeiten, Wertorientierungen und der Handlungsbereitschaft,
umfassend das, was als Grundlage für das Verhalten und für die Leistung vorhanden
ist, unabhängig davon, ob es (mangels Motivation oder Gelegenheit) genutzt wird
oder werden kann (»Potenzialbereiche,
Potenzialbeurteilung). Dabei sind "Schlüsselqualifikationen"
diejenigen Elemente des Potenzials, die es dem Mitarbeiter ermöglichen, sein
eigenes Potenzial weiterzuentwickeln. Potenzial führt nicht automatisch auch zu entsprechender Leistung: Können (= Potenzial) wird erst durch Wollen und Dürfen zu Leistung, siehe Kasten.
Potenzial eines Systems ist entsprechend das vorhandene Leistungsvermögen, unabhängig davon, ob es genutzt wird (z. B. mangels Auslastung). Handelt es sich um Organisationen oder Teile davon, ist für die Einschätzung des Potenzials auch die Fähigkeit zur Weiterentwicklung ("Meta-Potenzial") zu berücksichtigen, ebenso die Wirkung von Gruppenprozessen.
Potenzialbereiche
"Dimensionen"/Arten von Potenzial im
Sinne der Befähigung von Mitarbeitern und Führungskräften, vor allem Gliederung
des Potenzials nach Fach-, Methoden-, Sozial- und Persönlichkeitskompetenz.
Mehr ...
Potenzialbeurteilung
Erfassung und Bewertung des Potenzials von Mitarbeitern
oder Bewerbern, um die Eignung für die künftige Verwendung zu beurteilen. Eine
umfassende Potenzialbeurteilung strebt an, Fach-, Methoden-, Sozial- und Persönlichkeitskompetenz
einzubeziehen, also insbesondere nicht nur die Leistung in der Vergangenheit
(Leistungsbeurteilung). Instrumente
u. a. Assessment Center, strukturiertes
Interview.
PPBS - Planning Programming Budgeting System
Programmbudgetierung. Ein Planungssystem, das in den 60er Jahren in den USA
die typische Fortschreibungslogik der Haushaltspolitik („Inkrementalismus“)
und die Input-Budgetierung durch eine Output-Budgetierung ersetzen wollte: Entwicklung
von Zielen und Programmen, Programme definieren gewünschte Ergebnisse (Wirkungen oder Leistungen
/ Outcome oder Output),
es wird ermittelt, wie viel Ressourcen dafür benötigt werden, und die Entscheidung
wird dann auf der Programmebene getroffen: wollen wir diese Ergebnisse/Leistungen,
wenn sie den definierten Mitteleinsatz erfordern? Werden die Mittel gekürzt,
welche Ergebnisse sind dann zu erwarten? PPBS galt ab 1965 (Präsident Johnson)
für den US-Bundesetat, wurde jedoch 1971 wieder abgeschafft.
PPP siehe Public Private Partnership
Präsentismus
Beschäftigte kommen trotz Krankheit zur Arbeit (Gegensatz: Absentismus). Gründe können sein: Angst vor Nachteilen oder dem Arbeitsplatzverlust, aber auch die Identifikation mit dem Unternehmen / der Behörde, Kollegialität und Verantwortungsgefühl für die Arbeit, die Kundschaft, die Kollegenschaft. Präsentismus ist auch aus Sicht der Arbeitgebers problematisch: die Beschäftigten sind nicht voll leistungsfähig, erhalten aber die volle Vergütung vom Arbeitgeber (Folge: Produktivitätsverlust); möglicherweise fallen sie später erneut oder sogar für längere Zeit aus, weil sie ihre Krankheit nicht kuriert haben (Folge: höhere Krankheitskosten), außerdem kann es vermehrt zu Fehlern (Folge: höhere Fehlerkosten, Qualitätsmängel) und zu Unfällen kommen (Folge: direkte und indirekte Unfallkosten, Krankheitskosten).
Eine wichtige Funktion des Preises im Sinne Nr. 1 ("Gegenleistung") ist es, Indikator für die Knappheit von Gütern zu sein (siehe den Beitrag in Wikipedia). Der Preis gibt an, auf welche Menge anderer Güter man verzichten muss, um das gewünschte Gut zu erlangen. Diese Funktion des Preises wird in der öffentlichen Verwaltung oft verkannt, wenn die Inanspruchnahme von intern bereits vorhandenen oder haushaltsmäßig eingeplanten Ressourcen (Arbeitskraft, Sachmittel) als "quasi kostenlos" bewertet wird nach der Devise, diese Ressourcen seien ja "eh da": sie sind immer knapp, können auch für andere Zwecke verwendet werden und haben deshalb einen "Preis". Intern kann diese Knappheit durch Verrechnungspreise abgebildet werden, die die Kosten der Inanspruchnahme von Ressourcen widerspiegeln. Ein Problem im Rahmen der öffentlichen Haushalte ist es deshalb, wenn "interne Verrechnungen" ausdrücklich ausgeschlossen werden und damit Leistungen "kostenlos" werden: dann wird nicht mehr bewusst und spürbar, dass sie in Wirklichkeit knapp sind: eine Aufforderung zu unwirtschaftlichem Verhalten. Dies ist mit ein Grund für die Forderung nach einem Neuen Rechnungswesen der öffentlichen Hände auf doppischer Grundlage.
Principal-Agent-Theorie
Die Principal-Agent-Theorie untersucht asymmetrische Beziehungen zwischen Akteuren, bei denen der "Agent" Leistungen für den "Prinzipal" erbringt und dafür entlohnt wird. Unter der Annahme, dass die Akteure jeweils rational handeln und ihren Nutzen zu maximieren versuchen, besteht für den Prinzipal die Gefahr, dass der Agent sich nicht oder nicht vollständig entsprechend dem "Auftrag" und/oder den Weisungen/den Interessen des Prinzipals, sondern "opportunistisch" verhält.
Das wird vor allem relevant, wenn der Agent einen Informationsvorteil hat und dies ausnutzt, um seine vom Prinzipal abweichenden Interessen zu verfolgen (Gefahr opportunistischen Verhaltens des Agenten bei Interessendivergenz und Informationsasymmetrie).
Die Principal-Agent-Theorie typisiert die Fälle von Informationsasymmetrie und Folgeprobleme und diskutiert, wie die Gefahren verringert werden können, dass der Agent sich entgegen den Interessen des Prinzipals verhält.
Anwendungsbeispiele sind Auftraggeber-Auftragnehmer-Beziehungen, insbesondere als Folge von Outsourcing, bei Öffentlich-Privater Partnerschaft (ÖPP bzw. PPP), aber auch die Beziehungen zwischen Aufsichts- und nachgeordneter Behörde (siehe dazu "Erlass"). Zwischen den Akteuren bestehen Interessenkonflikte und Informationsasymmetrien, insbesondere im Hinblick auf Eigenschaften, Absichten, verfügbare Informationen und Verhalten ("hidden characteristics, intentions, information, action"), was Folgeprobleme auslösen kann: der "Prinzipal" (z. B. die Aufsichtsinstanz) trifft Fehlentscheidungen ("adverse selection"), die nachgeordnete Einrichtung setzt ihren Informationsvorsprung eigennützig ein ("moral hazard") oder nutzt die Abhängigkeit des Prinzipals aus ("hold up"). Lösungsmöglichkeiten werden zumeist ohne Rückgriff auf andere Disziplinen erörtert, so werden materielle Anreize als wirksam unterstellt, was nach den Ergebnissen der empirischen sozialwissenschaftlichen und psychologischen Forschung problematisch ist (siehe im Beitrag "Motivation").
Priorisierung
Ordnung nach Wichtigkeit oder Bedeutung (z. B. in drei Kategorien:
was ist besonders wichtig / vorrangig, was weniger wichtig / nachrangig).
»ABC-Analyse
Privatisierung
1. materielle: die öffentliche Hand "entlässt" die Aufgaben
in gesellschaftliche Verantwortung, u. U. mit Kontrollrechten (s. Telekom,
Bahn). 2. formelle (Organisationsprivatisierung): die öffentliche
Hand verwendet Handlungsformen des Privatrechts, um öffentliche Aufgaben
wahrzunehmen, z. B. durch eine GmbH. Dies ist auch möglich für die Zusammenarbeit
mit Privaten (Public Private Partnership)
oder als Instrument der Verwaltungszusammenarbeit (z. B. Flughafen-GmbH,
getragen von den örtlichen Gebietskörperschaften). 3. Finanzprivatisierung:
Beteiligung Privater bei der Finanzierung öffentlicher Vorhaben, z. B.
Bau von Bürogebäuden durch Private und anschließendes Leasing durch
die öffentliche Verwaltung. 4. Vermögensprivatisierung:
nicht benötigte Vermögensgegenstände, z. B. Grundstücke, Aktien, werden
veräußert. Outsourcing könnte als "Teilprivatisierung"
bezeichnet werden, es werden Teilleistungen von anderen bezogen ("Fremdvergabe"),
damit verringert sich die Leistungstiefe, Aufgabe und (Gesamt-)Verantwortung
bleiben aber in öffentlicher Hand.
Die begrifflichen Abgrenzungen werden zunehmend schwieriger, wenn Teilleistungen (vor allem Querschnittsaufgaben) auf andere öffentliche Einrichtungen gegen Kostenerstattung übertragen werden (ggf. systematisiert als Shared Service Center), also "Outsourcing" auf andere öffentliche Einrichtungen stattfindet, die dabei u. U. im Wettbewerb mit anderen öffentlichen oder privaten Anbietern auftreten. So könnte die Abwicklung der Beihilfe durch unterschiedliche Behörden oder aber durch private Anbieter erfolgen.
proaktiv
frühzeitiges und differenziertes Vorbereiten auf mindestens zwei unterschiedliche
Umweltkonstellationen oder bewusstes Gestalten ausgewählter strategischer Tatbestände
in eine Richtung (Initiativaktivität) (nach Ch. Scholz, PersManagement, 5. Aufl.,
2000, S. 89). Auslöser proaktiver Managementaktivitäten könnten auch absehbare
interne Entwicklungen sein, z. B. die voraussehbare Entwicklung des Personalbestandes
bei unterschiedlichen Konstellationen auf dem Ausbildungsstellen- oder Arbeitsmarkt, oder allgemeine Entwicklungen wie Umwelt- und demografische Veränderungen.
Proaktives Verhalten ist das höchste Aktivitätsniveau, es unterscheidet sich von passivem (keine Verhaltensänderung), reaktivem und aktivem Verhalten, siehe Aktivitätsniveaus.
Problem
eine Situation, in der die Erreichung eines Zieles nicht über ein bekanntes
Handlungsmuster möglich ist. Ein Problem setzt also immer eine als wesentlich
empfundene Soll-Ist-Abweichung (Abweichung des Ist-Zustandes von einem Ziel
oder einer aus dem Ziel abgeleiteten Soll-Größe) voraus sowie Schwierigkeiten, diese Abweichung zu beseitigen. Ziel
kann auch ... Mehr ...
Problemlösungsprozess
Der gesamte Prozess von Problemdefinition, Planung,
Entscheidung, Durchführung und Kontrolle/Evaluation,
der zur Lösung eines Problems führen soll. Die einfachste Struktur umfasst die vier Phasen "Ziele setzen, Planen, Durchführen/Umsetzen, Kontrollieren". Auch der PDCA-Zyklus, im Qualitätsmanagement gängig, ist in der Sache ein Problemlösungsprozess, dessen Phasenstruktur generell verwendbar ist.
Ein ausdifferenziertes Phasenschema teilt die Planungsphase auf, weil hierin besondere Herausforderungen liegen, die nicht nach vorhandenen Vorgaben (Routinen) bewältigt werden können, und diese Phase besondere Bedeutung hat, auch wenn keine Planung ohne erfolgreiche Umsetzung zu Ergebnissen führt. Ein mögliches Beispiel eines solchen differenzierten Problemlösungsprozesses zeigt die Grafik.
Umfangreichere Problemlösungsprozesse erfolgen i. d. R. als Projekte mit Projektmanagement. Für die Optimierung von Geschäftsprozessen existiert mit PAS 1021 eine spezifisches Vorgehensmodell.
Das Phasenschema des Problemlösungsprozesses ergibt modifiziert den Managementkreislauf (-zyklus).
Procurement
englische und fachsprachliche Bezeichnung für Beschaffung und das Beschaffungswesen, d. h. die Deckung des Bedarfs an Sachgütern, Dienstleistungen und Rechten für die Auftragserfüllung bzw. die Erbringung der Leistungen, die Aufgabe der Einrichtung sind, einschließlich der dafür erforderlichen internen (Dienst-) Leistungen (Querschnittsaufgaben).
Produkt Ausführlich ...
Produkt kann sein
- ein Gut, eine Ware (Buch, Auto),
- eine Dienstleistung : Transport von Personen, Beratungsleistung eines Fachmannes, Auskunft, Ausbildung/Weiterbildung, auch ein Bescheid, Verwaltungsakt.
"Produkt" bedeutet Was Art der Leistung
(Menge, Qualität, Zeit, Ort) für wen Kunde / Bürger / Adressat möglichst auch
wozu Wirkung (subjektive / objektive Wirkung, Zweck der Leistung) ggf. zusätzlich
wie Servicequalität ("Kundenfreundlichkeit") Umfassendere Festlegungen z. B. zu Qualität, Wirkung der Produkte und Servicequalität/Kundenfreundlichkeit sind vor allem bei Produktdefinitionen für KLR und Controlling sowie im Rahmen von Ziel- bzw. Leistungsvereinbarungen gängig und sinnvoll - je nach dem Zweck, zu dem Produktdefinitionen erfolgen.
Anforderungen an Produktdefinitionen.
(C) Krems - olev.de - 2009-05-25In der öffentlichen Verwaltung sollte mit der Definition von Produkten die Beziehung zum öffentlichen Auftrag, also dem "Wozu" der Leistung (= Wirkung / Outcome) hergestellt werden.
In der KLR wird zwischen externen Produkten (Leistungsabgabe an externe Kunden, z. B. die Bürger) und internen Produkten (insbesondere den Leistungen der Querschnittseinheiten / der "Inneren Verwaltung" an "interne" Kunden) unterschieden.
Produktbericht
Bericht im Rahmen des operativen Controlling,
der für die laufende Berichtsperiode (das laufende Jahr) monatlich oder
vierteljährlich Kennzahlen zum Produkt
möglichst übersichtlich und aussagekräftig darstellt, z. B.
nach dem Muster des Controller-Vereins (Beispiel
für die öffentliche Verwaltung).
Produkthaushalt
Bewilligung von Finanzmitteln bezogen auf die zu erbringenden Leistungen, den
Output. Damit wird die Outputsteuerung,
ein wesentlichen Anliegen eines modernen "Managements
öffentlicher Angelegenheiten" (New Public
Management, NSM, WoV)
in Abkehr von der traditionellen Inputsteuerung verwirklicht. Eine
konsequente Weiterführung wäre die Verknüpfung der Finanzmittel
mit Wirkungen (Outcome)
und damit die Outcome-Budgetierung ... Mehr ...
Während die Bundesländer z. T. konsequent diese Steuerung einführen (siehe z. B. das Konzept in NRW) und die Kommunen fast flächendeckend auf Doppik umstellen oder schon umgestellt haben, sind im Bund die ohnehin fragwürdigen Ansätze für einen Produkthaushalt inzwischen eingestellt worden ... Mehr zu "Produkthaushalt"..., zu "Produkthaushalt" im Bund ..., zum Neuen Rechnungswesen.
Produktion
1. Die Erzeugung von Gütern oder Dienstleistungen. 2. Die zweite Phase im betrieblichen
Leistungsprozess, betriebliche Grundfunktion
Produktionsfaktoren
/ Inputfaktoren
die "Inputs" der Produktion, Sachgüter und Leistungen, die in den Produktionsprozess
eingehen: menschliche Arbeit (dispositive und ausführende),
Betriebsmittel, Werkstoffe,
Informationen. Der Produktionsprozess wird auch
beschrieben als Kombination der Produktionsfaktoren durch dispositive Arbeit.
Unterscheide davon die Produktionsfaktoren der VWL (Arbeit, Boden, Kapital).
Mehr ...
Produktivität
Mengen- oder wertmäßige Ergiebigkeit der Produktion
(Leistungserstellung), gemessen als Verhältnis von Leistung (Ergebnis) zur Menge
der eingesetzten Produktionsfaktoren.
Für die Steuerung der Produktion wichtig ist oft die Kenntnis der Produktivität
der einzelnen Produktionsfaktoren, z. B. der Arbeitsproduktivität.
Produktmanagement
Organisationsstruktur, bei der die erfolgsbezogene Verantwortung für ein
Produkt (einschl. Arten von Dienstleistungen) bestimmten
Stellen oder Organisationseinheiten übertragen ist, die Verrichtungen jedoch
weiterhin bei anderen Einheiten liegen (»Matrixorganisation).
Der Produktmanager hat also vor allem Koordinationsaufgaben.
Profit-Center
ein Teilbereich eines Betriebes, einer Verwaltung usw., für den eine eigene Erfolgsrechnung stattfindet und der für diesen Erfolg auch verantwortlich ist. Es ist Teil eines Konzepts der Dezentralisierung und setzt die Übertragung entsprechender Handlungsbefugnisse voraus. Insoweit entspricht es dem Konzept einer neuen Verwaltungssteuerung (Neues Steuerungsmodell), setzt aber voraus, dass eine Erfolgsmessung auch in relevanter Hinsicht stattfinden kann. Für die öffentliche Verwaltung ist also auch die Definition entsprechender Leistungs- und Wirkungsdaten erforderlich, da nicht nur monetäre Größen verwendet werden können.
Prognose,
Szenariotechnik
Vorhersage eines Ereignisses, eines Zustandes oder einer Entwicklung. Die Prognose
kann sich beziehen auf das System / den Betrieb / die Behörde (z. B.
Entwicklung der Zahl von Anträgen, der Stückkosten, des Personalbestandes),
oder der Umwelt (z. B. Zahl der zu betreuenden Bürger, der Anspruchsberechtigten,
der Verfügbarkeit von Arbeitskräften auf dem Arbeitsmarkt). Die einfachste
Methode ist die "Extrapolation", d. h. die Entwicklung in der
Vergangenheit wird in die Zukunft weitergerechnet. Sie liefert nur dann sinnvolle
Aussagen, wenn damit gerechnet werden kann, dass die Einflussgrößen
auch in der Zukunft unverändert bleiben.
Prognosen beruhen also auf Annahmen über die zukünftigen Einflussgrößen und sind deshalb immer mit Ungenauigkeit und einem Prognoserisiko verbunden (siehe die Prognosen über das Wirtschaftswachstum). Die Szenariotechnik versucht, Entscheidungen dadurch besser zu unterstützen, dass sie Prognosen für unterschiedliche Annahmen über die Einflussgrößen zusammenstellt ("Entwicklungspfade") und damit proaktive Entscheidungen unterstützt.
Programmierte
Textverarbeitung (PTV)
Textbausteinverarbeitung; standardisierbare Teile des Schriftgutes sind als
Textbausteine erfasst und in einem Texthandbuch geordnet und zusammengefasst;
Texte werden entworfen, indem die zu schreibenden Textbausteinnummern sowie
variable Ergänzungen angegeben werden; bei Verwendung von Textautomaten werden
die Texte durch Aufruf der Textbausteine und Eingabe der variablen Ergänzungen
gefertigt.
Projekt Ausführliche
Definitionen und Zusatzinformationen
Projekt als Vorhaben:
Ein befristetes, zuständigkeitsübergreifendes Vorhaben, das einen Aufwand erfordert,
der nicht nebenamtlich geleistet werden kann. (s.
"Projektmerkmale"). Es sollte deshalb außerhalb der normalen
Organisation durchgeführt werden, s. Projektorganisation.
(Abweichend z. T. der Sprachgebrauch der Praxis.)
Projekt als Arbeitseinheit:
Die mit einem besonderen Vorhaben betraute Arbeitseinheit, die zusätzlich
zur normalen Aufbauorganisation auf
Zeit eingerichtet ist, in der Regel eine Projektgruppe, ergänzt um die
Steuerungsgruppe (den Projektlenkungsausschuss), s. Projektorganisation.
Mehr ...
Projektcontrolling
Sonderform des Controlling, das die Transparenz
des Projektgeschehens sicherstellen soll. Es umfasst regelmäßig das Termin-
und das Kostencontrolling sowie ein Berichtswesen mit den Berichtsarten Status-
und Sonderberichte sowie Abschlussbericht. Es dient der Einhaltung der Vorgaben
des Projekts im Hinblick auf Sachziel (Leistung/Qualität), Termin(e) und Kosten
("magisches Dreieck"). Bei größeren
Projekten sollte das Projektcontrolling nicht von der Projektleitung selbst
wahrgenommen werden, sondern einer anderen Person als Sachwalter übertragen
werden (Projektcontroller/-in).
Projektgruppe (engl.: task
force)
im Rahmen der - förmlichen - Projektorganisation
gebildete Gruppe zur Bearbeitung eines Projekts, wegen
der Freistellung der Mitglieder von bisherigen Aufgaben und Weisungsbeziehungen,
zur Regelung der Verantwortlichkeiten und des Verfahrens durch besondere Einsetzungsverfügung
ins Leben zu rufen. Gegensatz: Arbeitsgruppe.
Projektmanagement
Nach DIN 69 901: die Gesamtheit von Führungsaufgaben, -organisation, -techniken
und -mitteln zur Durchführung eines Projekts. Als
Aufgabe umfasst PM die systematische Planung, Organisation, Steuerung und Kontrolle
von Projekten im Hinblick auf die Ziele des "magischen
Dreiecks". Als Lehre stellt es systematisiertes Erfahrungswissen und aufbereitete
wissenschaftliche Erkenntnisse für die Durchführung von Projekten bereit. Mehr ...,
Praxishilfen
Projektorganisation
Aufbau- und Ablauforganisation zur Durchführung eines bestimmten Projektes als eines zeitlich befristeten Vorhabens. DIN 69901-5:2009 formuliert folgende Anmerkung: "Die Projektorganisation kann aus Bestandteilen der vorhandenen Betriebsorganisation bestehen und wird dann lediglich durch projektspezifische Regelungen ergänzt." Bei einer Mehrzahl von Projekten und/oder wenn die ständig Projekte durchgeführt werden, gehört zur Projektorganisation oft auch einen eigene Aufbau- und Ablauforganisation für Service und/oder Managementleistungen, z. B. durch Projektservicestellen.
Siehe Projektaufbauorganisation, Projektablauforganisation.
Projektaufbauorganisation
Die besondere, befristete Organisation für
die Durchführung von Projekten, für die als umfangreiche
Vorhaben eine besondere Struktur (= Aufbauorganisation)
geschaffen wird. Sie umfasst regelmäßig die Projektgruppe sowie eine Steuerungsgruppe aus hierarchisch höher gestellten Mitgliedern,
die für Grundsatzentscheidungen, insbesondere bei Meilensteinen,
zuständig ist, bzw. die die Projektgruppe in Veränderungsprozesse einbeziehen muss, damit die Veränderung und das Vorgehen dabei von der Institution
verstanden und akzeptiert wird. Darüber hinaus ist der Auftraggeber einzubeziehen,
ggf. der davon verschiedene Finanzgeber, sowie die von einem Projekt Betroffenen (Stakeholder). Grundsätzlich andere Strukturen ergeben sich bei agilen Projektmanagementmethoden, z. B. bei Scrum.
Projektablauforganisation
Die besonderen Regelungen für die Projektdurchführung, z. B. in einem
Projekthandbuch, als Sonderfall der Ablauforganisation.
Dazu gehören auch Vorgaben für Vordrucke, den Einsatz von Sachmitteln,
Regeln für die Beteiligung des Projektlenkungsausschusses usw. (siehe die
Werkzeuge / Tools für Projektmanagement).
Promotor, Promotorenmodell
Promotoren sind Personen, die einen Innovations- oder Transformationsprozess
aktiv und intensiv und mit besonderem Engagement - über den "pflichtgemäßen
Einsatz" hinaus - fördern. Die Kombination von Macht- und Fachpromotor (Promotorenmodell,
E. Witte) hat sich als besonders erfolgreich
erwiesen. Mehr ...
Prototyping (Rapid P.)
Verfahren zur Lösung von Problemen, indem möglichst schnell eine erste Lösung
(z. B. ein Computerprogramm) entwickelt, dann getestet und schrittweise verbessert
wird, bis sie die Anforderungen voll erfüllt. Idealtypisch ist es ein kooperativer
Lernprozess zwischen Entwicklern und Nutzern.
Prozess
"System von Tätigkeiten, das Eingaben mit Hilfe von Mitteln in Ergebnisse umwandelt."
(ISO 9000:2000). Anmerkung 2 der Norm lautet:
"Prozesse in einer Organisation sind üblicherweise geplant, werden unter beherrschten
Bedingungen durchgeführt um Mehrwert zu schaffen." Letzteres betont die Definition
des EFQM-Modells: "Eine Folge von Tätigkeiten, die
Wertschöpfung erbringt, indem sie aus einer Input-Vielfalt den verlangten Output
erzeugt."
Prozess - als geregelte Abfolge von Tätigkeiten - wird heute als (Ergebnis der ) Ablauforganisation verstanden und damit als begrifflicher Gegensatz zu Struktur, dem - statischen - Aufbaugefüge als (Ergebnis der) Aufbauorganisation.
Prozessarten
Je nach ihrer Funktion werden Prozesse unterschieden in Kernprozesse - sie erzeugen
die Leistung / das Produkt, in ihnen findet die Wertschöpfung statt, Unterstützungsprozesse
(sie schaffen die Voraussetzungen für die Leistungserstellung, in der Verwaltung
die klassischen Z-Funktionen) und Führungsprozesse (sie steuern die Prozesse
und schaffen das Management-Umfeld). Außerdem ist es oft sinnvoll, Prozesse
in Teile zu zerlegen, dann ist zwischen den Hauptprozessen und den Teilprozessen
zu unterscheiden. Im Überblick siehe die folgende Tabelle:
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Im Umfassenden Qualitätsmanagement (TQM) werden auch nicht-produktive Prozessarten ausdrücklich genannt und klassifiziert:
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Prozesslandkarte
graphische Darstellung der Zusammenhänge zwischen (Teil-) Prozessen, wobei
die Prozesse nicht in ihren Details dargestellt werden.
Prozessmanagement
ist nicht "Steuerung" von Prozessen, wie der Managementbegriff
nahelegen würde, sondern die Gestaltung von Prozessen mit dem Ziel der Vereinfachung
und Verbesserung.
Prozessverantwortlicher
(auch: Prozesseigentümer, Prozessbesitzer)
derjenige, der umfassend für den Prozess verantwortlich ist, also für
die Gestaltung des Prozesses (Organisation) einschließlich Fehlervorbeugung
(10er-Regel der Fehlerkosten), die Prozessdokumentation,
die Auswertung der Prozessergebnisse und die (regelmäßige) Überprüfung
des Prozesses (internes Audit), für die wirksame
Steuerung und Überwachung einschließlich der Festlegung der Qualifikationsanforderungen
an die Beschäftigten, die am Prozess beteiligt sind. Die Verantwortung
für den Prozess umfasst auch seine Einbettung in das Gesamtsystem (Prozesslandkarte).
Prüffragen
insbes. Prüffragen für Rechtssetzungsvorhaben des Bundes (jetzt: im Rahmen der
GGO und der darin vorgesehenen Gesetzesfolgenabschätzung;
Checkliste um sicherzustellen, dass nur notwendige
Regelungen mit einem sinnvollen Nutzen-Kosten-Verhältnis von möglichst hoher
Qualität geschaffen werden. Entsprechende Prüflisten sind auch von der OECD
und für die EU ausgearbeitet worden. Verwandt damit ist Audit,
das entsprechende Prüffragenkataloge voraussetzt.
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Public Management
Management der "öffentlichen Angelegenheiten" (res publica), als "Good Public Governance" mit dem Auftrag, das Gemeinwohl zu fördern, Mindeststandards bzw. eine optimale Entwicklung und optimale Lebensverhältnisse zu erreichen. Wesentliche Akteure sind Staat, Regierung und Verwaltung, aber die Ergebnisse werden immer auch durch die Akteure der beiden anderen "Sektoren" mitgeprägt: durch die Wirtschaft und den "dritten Sektor" der gemeinnützigen Organisationen (NGOs) und die weiteren Akteure der Zivilgesellschaft.
"Public Management" ist die national und international gebräuchliche Bezeichnung für Management in Staat und Verwaltung im institutionellen, funktionellen und personellen Sinne, oft auch normativ verstanden als "Good Governance".
"Public Management" ist auch Disziplin und Lehrgebiet und die treffendere Bezeichnung für die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Management öffentlicher Angelegenheiten als die in Deutschland verbreitete Bezeichnung "Betriebswirtschaftslehre der öffentlichen Verwaltung": Betriebswirtschaftslehre befasst sich mit dem Erfolg von Betrieben, während öffentliches Management nicht den Erfolg der Institution(en), sondern die Förderung des Gemeinwohls im Sinne des Outcome (der Wirkungen) zum Ziel haben muss. Dazu kann auch gehören, Institutionen/Betriebe aufzulösen, z. B. indem Aufgaben aus staatlicher Verantwortung entlassen werden, damit sie - reguliert oder in Selbstverantwortung- von der Wirtschaft oder Akteuren des dritten Sektors wahrgenommen werden (ein wesentliches Element der Konzepte einer Neuen Verwaltungsführung / von New Public Management und des Konzepts des aktivierenden Staates).
Public
Private Partnership (PPP), Öffentlich-Private Partnerschaft (ÖPP) Mehr: Quellen zu PPP
Öffentlich-Private Partnerschaft (ÖPP): Kooperation zwischen Verwaltungen
einerseits, Unternehmen, Konsortien oder privaten Organisationen (z. B. Verbänden/Vereinen) andererseits,
um öffentliche Aufgaben wahrzunehmen. Die Rechtsform kann z. B. eine GmbH sein,
an der sowohl die öffentliche Verwaltung als auch private Träger als Gesellschafter
beteiligt sind. Es können aber auch durch Vertrag Konsortien gebildet werden,
ohne die auf Dauer angelegte Struktur einer GmbH zu verwenden, oder ein Vertrag regelt Rechte und Pflichten der Beteiligten.
Bei PPP-Bauvorhaben übernimmt der private Partner typischerweise vier Funktionen: Planung, Bau, Finanzierung und Betrieb für die Lebensdauer des Bauobjekts von 30 Jahren, z. B. bei Bau oder Sanierung von Schulen, Krankenhäusern, Verwaltungsgebäuden. Möglich ist aber auch, die Zusammenarbeit auf einen Teil dieser Funktionen zu beschränken.
Ziel ist es, durch die Partnerschaft die besondere Kompetenz der privaten Partner zu nutzen, z. B. für die Realisierung eines Großprojektes, das in Eigenregie der öffentlichen Verwaltung unter Umständen nicht gelingt (siehe aktuell das Beispiel des Großflughafens Berlin-Brandenburg), oder Synergie-Effekte zu nutzen, z. B. bei den Entwicklungs- und Serviceaufgaben für die Nutzung von Informationstechnologie in einer Kommune (so das Beispiel der ID Bremen, Preisträger im Speyerer Wettbewerb 2000), oder auch andere Finanzierungsmöglichkeiten für öffentliche Vorhaben, insbesondere Bau und Unterhaltung von Gebäuden, Brücken, Autobahnen, bei denen dann die öffentliche Hand als Mieter oder Pächter auftritt oder bei Straßen usw. die Nutzer z. B. eine Nutzungsgebühr (Maut, LKW-Maut) entrichten, oder die bei den Privaten vorhandene Fachkompetenz zu nutzen, z. B. für das Liegenschaftsmanagement (Facility Management), z. B. Bau und Liegenschaftsmanagement von Schulen, oder Ressourcen zu bündeln und damit effizienter zu nutzen (z. B. für den Wachdienst). Mehr: Quellen zu PPP / Fallbeispiel Brückensanierung
PUMA (Puma)
Abkürzung für "Public Management" = Management in Staat und öffentlicher
Verwaltung bzw. Management des und im öffentlichen Sektor(s), vereinfachend und eigentlich ungenau oft auch "Verwaltungsmanagement" genannt. Die Abkürzung PUMA wurde/wird im deutschsprachigen Raum
verwendet z. B. für Arbeitsbereiche von Hochschulen, aber auch von der OECD
für den Arbeitsbereich "Organisation und Management des öffentlichen
Sektors" (s. dort aber auch: Arbeitsbereich "Public Governance and
Management").
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Qualifikation
im Bildungsbereich: der formale Ausdruck, die formale Anerkennung der beruflichen
Fähigkeiten entsprechend definierten Kategorien und definierter Verfahren
der Zuerkennung der Qualifikation. Damit können auch Berechtigungen zu
bestimmten beruflichen Tätigkeiten oder Weiterbildungsmöglichkeiten
verbunden sein, die diese formale Anerkennung voraussetzen. Durch die Formalisierung
unterscheidet sich Qualifikation von Kompetenz
als (vorhandener oder geforderter) Fähigkeit zur Anwendung von Kenntnissen,
Fähigkeiten und Fertigkeiten ("Können"). Umgangssprachlich
wird "Qualifikation" oft mit Fähigkeit, Befähigung oder
(beruflicher) Kompetenz gleichgesetzt.
Qualität
Allgemein: Güte, Beschaffenheit, im Gegensatz zu Quantität (Menge). Umgangssprachlich
und in der Werbung auch mit der Bedeutung von "guter Beschaffenheit",
"hoher" Qualität verwendet.
das "Vermögen ... zur Erfüllung von Forderungen von Kunden und anderen interessierten Parteien" (DIN EN ISO 9000:2000). Als Fachbegriff ist eine Aussage zur Qualität also das Ergebnis eines Vergleichs zwischen den geforderten und den tatsächlich vorhandenen Eigenschaften: ob - ggf. in welchem Ausmaß - sie erfüllt werden.
In der früheren Definitionsnorm zu Qualitätsmanagement ...Mehr ... , Qualitätsmanagement, TQM