(Beitrag im Online-Verwaltungslexikon olev.de, Version 1.56r)
| Das ist neu: | |
| Quellen | |
| Kompendium für strategisches Management: der UK-"Strategy Survival Guide" | |
| Inhalt | |
| Definition | |
| Weiteres | |
| KGSt-Konzept | |
| Stakeholder im Public Management | |
| Quellen | |
1. Definition
Management der mittel- und langfristigen Erfolgspotenziale. Es umfasst in der öffentlichen Verwaltung vor allem die Festlegung der strategischen Ziele, das "Wozu" des Handelns (die richtigen Dinge tun, Effektivität). Ein wichtiges Instrument ist die SWOT-Analyse. Darüber hinaus umfasst strategisches Management aber auch die Schaffung der Voraussetzungen für strategisches Management: der Instrumente, der Qualifikation der daran Beteiligten, die Bereitstellung entsprechender Kapazitäten.
Operatives Management ist demgegenüber die Umsetzung der strategischen Ziele durch die festgelegten Programme und Leistungen in kurz- und mittelfristiger Perspektive und die Frage der Effizienz.
Dem strategischen Management vorgelagert ist das normative
Management, z. B. mit der Festlegung eines Leitbildes,
wobei die Unterscheidung strategisches / normatives Management nicht durchgängig
akzeptiert ist, aber Teil des renommierten . ![]()
2. Weitere Informationen
Da die öffentliche Verwaltung in vielen Bereichen nicht - oder nicht unmittelbar - von den Reaktionen des Marktes abhängig ist, ist strategisches Management in der öffentlichen Verwaltung traditionell eher gering entwickelt. Es ist aber Kernelement eines modernen Verwaltungsmanagements (siehe Neues Steuerungsmodell), in der Schweiz und in Österreich bereits durch die Bezeichnung dieses Konzeptes als "Wirkungsorientierte Verwaltungsführung" verdeutlicht (Einzelheiten und Quellen). Auch die (deutsche) Bundesregierung hat im Jahr 2004 die strategische Perspektive zum Schwerpunkt der Binnenmodernisierung in der 2. Phase ihres Regierungsprogramms erklärt (siehe S. 9 ff. des Konzepts).
KGSt-Konzept 
Besonders nachdrücklich plädiert die KGSt bereits seit Jahren für strategisches Management, weil die Finanzkrise der öffentlichen Hand sonst nicht ohne Schaden für andere Zieldimensionen bewältigt werden kann, s. den besonderen Beitrag von Rainer Heinz sowie die KGSt-Berichte 08/2000 bis 11/2000. Sie hat dafür die folgende gedankliche Struktur entwickelt, die sich auch für alle anderen Bereiche der öffentlichen Verwaltung eignet:
Weitere Quelle: KGSt: Bericht 8/2000: Strategisches Management I, 2000, S. 13
Diese
Darstellung beschreibt die Management-Aufgabe in der öffentlichen Verwaltung
entsprechend dem erweiterten Systemmodell, aber gleichsam
"rückwärts", beginnend mit Outcome. Dies ist folgerichtig, denn
am Anfang einer öffentlichen Aufgabe steht das (gesellschaftliche) Problem,
das einen Handlungsbedarf auslöst. Ziel der neuen Verwaltungssteuerung
ist, dies zum Ausgangspunkt und zentralen Steuerungsanliegen zu machen (siehe dazu im folgenden die Konzeption im Vereinigten Königreich).
Strategisches Management im Vereinigten Königreich (UK)
Strategisches Management im UK umfasst eine klare Vorstellung davon,
- wie die Festlegung einer Strategie in den Gesamtzusammenhang einer wirkungsorientierten Politik einzuordnen ist:
Einordnung von Strategie. Quelle: Strategy Survival Guide, S. 5[1] |
- was "Strategie" und "strategisches Denken" bedeuten (siehe im Strategy Survival Guide, S. 5 ff.) und welche Schlüsselfragen dazu beantwortet werden müssen:
Schlüsselfragen bei der Entwicklung von Strategien. |
und dass strategisches Management die systematische Entwicklung der "strategischen Fähigkeiten" von Regierung und Verwaltungsmanagement ("Strategic Capability") erfordert: siehe dazu Stephen Aldridge, Cabinet Office Strategy Unit:
Zur Unterstützung dient der Strategy Survival Guide, der ergänzt wird durch systematische Fortbildung der Führungskräfte durch die National School of Government und die Bereitstellung entsprechender Kapazitäten mit klaren Prinzipien für ihre Tätigkeit (siehe oben).
Strategic Leadership
There has never been a more exciting or challenging time to be
a leader responsible for delivering public value. Citizens demand
responsive, effective leadership at all levels but the expectations
on strategic leaders – around
- setting direction,
- delivering results,
- developing people,
- and acting with integrity
– are especially high.
Those who rise to this challenge will place their own leadership
improvement and the development of their teams at the top of
their agenda.
Real success will be demonstrated by those who use their learning to negotiate the complexity of new problems and the uncertainty of change. By acquiring the confidence to work collaboratively through people and across the system they can make a real difference to the lives of others.
Online-Quelle: National School of Government, UK
Ausgewählte Instrumente
- Stakeholder-Analyse (Vorlagen aus dem UK-Strategy Survival Guide[1])
1. Forword
2. Executive Summary
3. Introduction
4. Analysis of the problems/issues
|
5. Where do we want to get to/what is the vision?
7. Implementation plan/monitoring and evaluation
8. Annexes
|
Quelle: UK-Strategy Survival Guide, Version 2.1, 2004, S. 196[1]
3. Quellen
3.1 Literatur
| Strategisches Management im öffentlichen Sektor | ||
| Bundesministerium des Innern (Hrsg.) | 2007 | Experten-Konferenz "Strategisches Management auf Bundesebene", mit zahlreichen internationalen Beiträgen. Materialien im Internet, mit Beiträgen von Isabelle Proeller (Hochschule St. Gallen), Adrian Ritz (Universität Bern), John Barker (UK-Cabinet Office), Elisabeth Dearing (BKA Österreich), u. a. |
| Bundesministerium des Innern (Hrsg.) | 2008 | Strategiedialog 2008 (Tagung der DHV Speyer und des BMI, 15. und 16. September 2008). Materialien im Internet, mit Beiträgen von Konzendorf (BMI), Pompe (BMELF), Kuhlmey (BMF), Wordelmann (peb) u. a.[2] |
| Cabinet Office Strategy Unit (UK) | 2004 | Strategy Survival Guide. Online-Quelle (abschnittsweise wiedergegeben, jeweils aktuelle Fassung) | Version 2.1: Druckfassung | im Online-Archiv |
| Eichhorn, Peter / Wiechers, Matthias (Hrsg.) | 2004 | Strategisches Management für Kommunalverwaltungen. Baden-Baden 2001. (Schriften zur öffentlichen Verwaltung und öffentlichen Wirtschaft, Band 174) |
| EU-Kommission | Strategieplanung in der Europäischen Kommission (Website mit Dokumenten zur Strategieplanung) | |
| KGSt – Verband für kommunales Management (heutige Bezeichnung: Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungs-management) |
2000 | Strategisches Management I: Leitbericht für Politik und Verwaltungsführung. Bericht Nr. 8/2000, Köln 2000 Strategisches Management II: Wege zur Gesamtstrategie. Bericht Nr. 9/2000, Köln 2000 Strategisches Management III: Zielbezogene Budgetierung. Bericht Nr. 10/2000, Köln 2000 Strategisches Management IV: Fachbereichsstrategien am Beispiel der Jugendhilfe. Bericht Nr. 11/2000, Köln 2000 |
| Landolt, Pius / Zuppiger Ritter, Isabelle | 2005 | Strategisches Management in der öffentlichen Verwaltung. Projektarbeit der Universität St. Gallen Hochschule für Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften (HSG) zur Erlangung des Titels Executive MBA HSG. 2005. Online-Quelle |
| Lunemann, Georg | 2004 | Strategisches Management im kommunalen Bereich, dargestellt am Beispiel des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe. Hamburg 2005 |
| Nentwig, Volker | 2005 | Strategisches Management als Erfolgsfaktor in der Kommunalverwaltung und Entwicklung eines Konzeptes zur Strategieimplementierung für die Stadt Vlotho. Diplomarbeit an Fachhochschule der Wirtschaft - FHDW - Gütersloh, 2005. Online-Quelle |
| Proeller, Isabella | 2007 | Strategische Steuerung für den Staat. Internationale Ansätze im Vergleich (Hrsg. von der Bertelsmann Stiftung). Gütersloh 2007. Online-Quelle |
| Proeller, Isabella / Siegel, John Philipp | 2009 | Strategische Steuerung auf zentralstaatliche Ebene: Ansätze aus Skandinavien und dem Baltikum. In: Verwaltung und Management 15 (2009), Nr. 2, S. 72-82 |
| Schedler, Kuno / Siegel, John Ph. | 2004 | Strategisches Management in Kommunen: Ein integrativer Ansatz mit Bezug auf Governance und Personalmanagement. Düsseldorf (Hans Böckler Stiftung) 2004 |
| Schilling, Martin / Ruckh, Lena / Rübcke, Felix | 2009 | Strategische Steuerung in Regierungszentralen deutscher Bundesländer. - Zukunft Regieren. Beiträge für eine gestaltungsfähige Politik, herausgegeben von der Bertelsmann Stiftung, Nr. 2/2009, Gütersloh 2009. Online-Quelle |
| Will, Oliver Christopher | o. J. (2008) | Strategische Steuerung im internationalen Vergleich. Präsentionsfolien. Online-Quelle |
| Wind, Martin / Kröger, Detlef | 2006 | Strategisches Verwaltungscontrolling — zugleich ein Beitrag zum Strategischen Management von Verwaltung und Politik. In: Handbuch IT in der Verwaltung, Berlin 2006, S. 225-251 |
| Strategisches Management allgemein | ||
| Bea, Franz Xaver / Haas, Jürgen | 2005 | Strategisches Management. 4. Aufl., Stuttgart 2005 |
| Bleicher, Knut | 2004 | Das Konzept Integriertes Management. 7. Aufl., Frankfurt/New York 2004 |
| Grünig, Rudolf / Kühn, Richard | 2009 | Methodik der strategischen Planung. Ein prozessorientierter Ansatz für Strategieplanungsprojekte Praxishilfen für Unternehmungen. 5. Aufl., Bern 2009 |
| Hungenberg, Harald | 2008 | Strategisches Management in Unternehmen: Ziele - Prozesse - Verfahren. 5. Aufl., Wiesbaden 2008 |
| Mintzberg, Henry / Ahlstrand, Bruce / Lampel, Joseph | 2003 | Strategy Safari. Eine Reise durch die Wildnis des strategischen Managements. München 2003 |
| Ortman, Günther, Sydow, Jörg (Hrsg.) | 2001 | Strategie und Strukturation. Strategisches Management von Unternehmen, Netzwerken und Konzernen, Wiesbaden 2001 |
| Müller-Stewens, Günter / Lechner, Christoph | 2005 | Strategisches Management: Wie strategische Initiativen zum Wandel führen. 3. Aufl., Frankfurt 2005 |
| Welge, Martin K. / Al-Laham, Andreas | 2007 | Strategisches Management. Grundlagen - Prozess - Implementierung. 5. Aufl., Wiesbaden 2007 |
| Strategisches Denken | ||
| Dörner, Dietrich | 1989 | Die Logik des Mißlingens. Strategisches Denken in komplexen Situationen. Reinbek 1989 |
| Vester, Frederic | 2002 | Die Kunst vernetzt zu denken. Ideen und Werkzeuge für einen neuen Umgang mit Komplexität. Ein Bericht an den Club of Rome. Stuttgart 2002 |
| Einzelfragen / einzelne Instrumente | ||
| Bundesministerium des Innern (Hrsg.) | 2007 | Strategische Steuerung in der Verwaltungspraxis. Behördenleitungstagung 2007. Materialien im Internet, mit Beiträgen von Wernert (EU-Kommission), Lehmann (BMZ), Abele ( BearingPoint) u. a. [2] |
| Lehmann, Hans-Dietrich | 2007 | Zielvereinbarungen als Element der strategischen Steuerung (lies: im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit - BMZ). Vortragsfolien im Internet |
| Sander, Gudrun / Bauer, Elisabeth | 2006 | Strategieentwicklung kurz und klar. Das Handbuch für Nonprofit-Organisationen. Bern 2006 |
| Schneider, Jürg / Minnig, Christoph / Freiburghaus, Markus | 2007 | Strategische Führung von Nonprofit-Organisationen. Bern 2007 |
|
Thom, Norbert/Näf, Andreas |
2003 | Der Portfolio-Ansatz als Instrument der Exekutive zur strategischen Führung. In: Schedler, Kuno/Kettiger, Daniel (Hrsg.): Modernisieren mit der Politik. Bern 2003, S. 257-283 |
| Wilms, Falko E. P. | 2006 | Szenariotechnik: Vom Umgang mit der Zukunft. Bern 2006 |
- zum Neuen Steuerungsmodell,
- zu Zielen und Kennzahlen (-systemen),
- zu Controlling,
- zur Balanced Scorecard
3.2 Links
Die Firmen und Institutionen, die Regierung und öffentliche Verwaltung beraten, haben z. T. auch Materialien zu Strategischem Management ins Internet gestellt. Besonders widmen sich die folgenden Web-Angebote dieser Problemstellung (ohne dass damit eine Wertung verbunden sein soll):
Anmerkungen
| 1 |
Alle Zitate aus dem SSG gemäß den Bedingungen der Click-Use Licence (all parts of the SSG reproduced on this website are reproduced under the terms of the Click-Use Licence) |
| 2 |
Die unter der Überschrift "strategische Steuerung" veröffentlichten Beiträge behandeln großenteils Themen, die allgemein nicht als Teile einer "strategischen" Steuerung angesehen werden, z. B. die KLR als klassisches Instrument einer unterjährigen, also operativen Steuerung im Detail. Dieses terminologische und sachliche Problem sollte bei der Verwertung der Materialien berücksichtigt werden. |
Köln, 2009-10-22



