Ziel (Zweck)

(Beitrag im Online-Verwaltungslexikon olev.de, Version 2.66)

1 Definition

Beschreibung künftiger Ereignisse oder Zustände, die durch menschliches Handeln herbeigeführt werden sollen, ohne den Weg zur Zielerreichung vorzugeben.[2]

Ziele geben dem Handeln Orientierung, legen fest, "WAS" erreicht werden soll - das Ergebnis -, ohne das "WIE" vorzugeben - das Verfahren, den Weg, um dieses Ergebnis zu erreichen.

Damit Zielformulierungen die Richtung des Handelns bestimmen können, müssen sie ausreichend erkennen lassen

 Ziele legen fest:
Wer
Was
Wann
 erreichen soll ...
 aber nicht „Wie“!

erreichen soll, je nach Situation auch unter welchen Bedingungen (Rahmenbedingungen, verfügbare Ressourcen) und unter Berücksichtigung welcher weiteren Ziele (Zielpluralität).

Englisch: aim, goal, objective, target. Der deutsche Sprachgebrauch ist also vergleichsweise undifferenziert, was zu folgenschweren Missverständnissen führen kann, siehe dazu unten.

2 Weitere Informationen

Ziele sind keine Maßnahmen
Ziele sollen das gewünschte Ergebnis beschreiben, aber offen lassen, wie es am besten erreicht wird. Deshalb sollten Zielformulierungen strikt von der Festlegung von Maßnahmen getrennt werden. Ziele sind also ein Instrument einer "Steuerung auf Abstand" und damit ein wichtiges Element modernen Managements. (Dies wird besonders deutlich im Konzept der Wirkungsorientierten Verwaltungsführung.)

 SeitenanfangZiele sind grundlegend für das Management
Ohne Ziele kann nicht gesteuert werden, ist weder Erfolg noch wirtschaftliches / effizientes Handeln möglich und nachweisbar.

Zitate
Wer nicht genau weiß, wohin er will, braucht sich nicht zu wundern, wenn er ganz woanders ankommt. (Robert F. Mager 1965)
Wenn man nicht weiß, welchen Hafen man ansteuert, ist kein Wind günstig. (Seneca d. J., http://de.wikiquote.org/wiki/Seneca_d.J.)
Als sie das Ziel aus den Augen verloren hatten, verdoppelten sie ihre Anstrengungen. (Mark Twain)
Wer von Anfang an genau weiß, wohin sein Weg führt, wird es nie weit bringen.
Napoleon Bonaparte zugeschrieben: http://de.wikiquote.org/wiki/Napol%C3%A9on
_Bonaparte
Zitate zur Problematik der Erfolgsmessung

Wegen der Pluralität der Belange, die als Ziele berücksichtigt werden müssen, der verschiedenen Zeitperspektiven ebenso wie der Vielzahl von Handlungsebenen und Akteuren sowie Betroffenen müssen Ziele für die Verwendung im Management systematisiert werden (insbesondere nach Managementebenen, Zielfeldern, Zielarten) und sollten den mit der Formel "SMART" bezeichnet Anforderungen genügen, insbesondere durch Kennzahlen beschrieben und gemessen werden.

Grundlegende Unterscheidungen sind insbesondere

Neben den üblichen Zielen (Wirkung/Outcome, Leistungsmenge, Qualität, Bürgerfreundlichkeit, Kostengünstigkeit) sollte auch immer die Nachhaltigkeit berücksichtigt werden.

Verwandte Stichwörter: Zielarten, Zielbeziehungen, Kennzahlen, Ziele und Kennzahlen

Es gibt immer (!) mehrere Ziele Seitenanfang
Ein häufiger Fehler ist es, nur an das im Augenblick vorrangige Ziel zu denken: nur an Kosten oder nur an die Qualität oder nur an die Sicherheit oder nur an den Umweltschutz, nur an das, was im Augenblick wichtig erscheint, zu Lasten der Folgewirkungen in näherer und weiteren Zukunft, usw. Das ist wohl das Ergebnis der menschlichen Eigenschaft, die Wirklichkeit zu vereinfachen (Reduktion von Komplixität ist eine notwendige Überlebensstrategie des Menschen). Aber alle weiteren Ziele sind vorhanden, sie zu ignorieren und die Lösung nur für das im aktuell anscheinend wichtige Ziel zu finden rächt sich auf Dauer.

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2.1 Bedeutung von Zielen

Ohne Ziele hat das Handeln keine Richtung und kann deshalb weder erfolgreich noch wirtschaftlich / effizient sein, Risiken können nicht erkannt und Chancen nicht genutzt, Erfolge nicht gewürdigt werden, aus Misserfolgen kann nicht gelernt werden. Weil die Voraussetzungen für die Beurteilung des Handelns fehlen, kann auch der Mitteleinsatz nicht sinnvoll geplant werden: mangelnde Zielorientierung ist deshalb auch ein häufiger Kritikpunkt der Rechnungsprüfung.

Ziele sind deshalb eine elementare Grundlage für jedes Management: nur aufgrund von Zielen (des Managements) und mit Zielen (für die Organisation) kann wirksam gesteuert werden.

Ziele liefern die Existenzberechtigung für die öffentliche Verwaltung ebenso wie für private Unternehmen und nicht gewinnorientierte (gemeinnützige) Organisationen (NPO), sie sind zur Erreichung von Zielen (synonym: Zwecken) geschaffen. Sind die Ziele unklar, ist deshalb die Existenzberechtigung in Frage gestellt. Seitenanfang

Mangelnde Zielorientierung ist auch ein zentraler Kritikpunkt an der herkömmlichen öffentlichen Verwaltung:

Ziele / Zielfunktionen:
Beispiel für die Aufgabe "öffentliche Sicherheit":
siehe die Ziele des UK-Home Office
Orientieren
Wo wollen wir hin? Was heißt „Erfolg“?
"Wir wollen, dass die Bürger sicher leben und sich sicher fühlen".
Sensibilisieren
(Wahrnehmungsfunktion)
Welche weiteren Ziele gibt es, die - auch - beachtet werden sollten? (Nebenbedingungen, Nachhaltigkeit, Problemverlagerung vermeiden.)
"Wir wollen die Bürger ermutigen und unterstützen, sich für die Sicherheit, die Entwicklung ihres Umfeldes, bessere Bildung für Kinder und Jugendliche zu engagieren, um die Voraussetzungen für Sicherheit zu verbessern." - Sicherheit ist nicht nur eine Aufgabe der öffentlichen Hände, Zivilgesellschaft bewusst einbeziehen!"In unserer Arbeit übernehmen wir auch soziale und ökologische Verantwortung."Ziele verdeutlichen, wozu Handeln dienen soll, und sensibilisieren für zusätzliche Aspekte, die sonst nicht wahrgenommen werden würden (z. B. Servicequalität, soziale Verantwortung durch Ausbildung, ökologische Verantwortung durch Energie-Effizienz), Seitenanfang
Koordinieren
Was wollen wir gemeinsam? Wie können wir bei unserem Handeln berücksichtigen, welche anderen Ziele noch gelten? Wie können wir uns mit anderen abstimmen, damit alle Ziele angemessen verwirklicht, Zielkonflikte gelöst werden können? Die ausdrückliche Formulierung von Zielen ermöglicht die Diskussion und damit die Ausrichtung auf gemeinsame Ergebnisse.Bei Stadt- und Bauplanung ist die Sicherheit zu berücksichtigen. Bildungs- und Freizeitmöglichkeiten dienen auch der Sicherheit und tragen dazu bei, Sicherheitsprobleme zu vermeiden. - Nachbarschaftliche Aufmerksamkeit stärkt das Miteinander, Hilfe in Notlagen und verbessert die Sicherheitssituation und das Vertrauen in Sicherheit.
Kommunikations-
funktion
Ziele informieren über Absichten, machen Handeln verständlich, sie ermöglichen die Diskussion und damit die Beteiligung an Zielbildung und Umsetzung.
Motivieren
Wofür wollen wir uns engagieren, auf welchen Erfolg können wir hinarbeiten, worauf können wir stolz sein?Das Gefühl, in Sicherheit zu leben, ist Teil der Lebensqualität der Bürger. Wir tragen dazu bei.
Werben
(Marketingfunktion)
Wofür stehen wir anderen gegenüber? Wie vermitteln wir unsere Arbeit und unsere Erfolge? Wie können wir Unterstützung bei Dritten für uns gewinnen?Erfolge werden sichtbar und ermöglichen es, Unterstützung zu gewinnen und für das öffentliche Anliegen zu werben. (If you can demonstrate results, you can win public support - Osborne/Gaebler)
Controlling-
funktion
Sie sind die Grundlage für Controlling, weil sie es erlauben, die Entwicklung zu beurteilen und daraus Konsequenzen für die Zukunft abzuleiten. Dazu müssen Ziele durch Kennzahlen operationalisiert werden. Siehe unten die Beispiele für Sicherheits- und Gesundheitsziele
© Krems - olev.de - 2011-03-02

 
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2.2 "SMARTe" Ziele

Grundsätzlich ist es empfehlenswert, auf unteren Zielebenen präzise definierte realistische und akzeptanzfähige Ziele zu formulieren, die der Formel "SMART" entsprechen. Es gibt keine generell akzeptierte Bedeutung dieser Formel, es wird hier zunächst die empfohlene Bedeutung angegeben, die Erläuterungen verzeichnen weitere Möglichkeiten dieses Merkmals.

  empfohlene Bedeutung Erläuterungen[1] englisch / Alternativen[4]
S spezifisch spezifisch für den jeweiligen Sachbereich, zu erreichende Ergebnisse beschreibend, dabei unmissverständlich und eindeutig, aber auch vereinbar mit anderen Zielen specific
M messbar messbar (= operational), beobachtbar measurable
A anspruchsvoll herausfordernd - aber nicht überfordernd. Alternativ auch verwendet für "attraktiv" = "motivierend", im Projektmanagement auch: "Agreed Upon" = "akzeptiert": von allen Projektbeteiligten (Stakeholdern) akzeptiert, mit ihnen vereinbart achievable / attainable / accountable / agreed upon
R resultat-orientiert[3]
ergebnisorientiert: sie beschreiben Ergebnisse/ Wirkungen, keine Maßnahmen oder Tätigkeiten (vgl. oben den Zielbegriff) result-oriented /
relevant / realistic
T terminiert terminiert, zumindest durch einen Endtermin / ggf. auch durch Zwischentermine / Meilensteine timed, time-related / timely
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Das Akronym "SMART" kommt aus dem Englischen und wird auch bereits dort unterschiedlich definiert, siehe den Beitrag in der englischen Ausgabe von Wikipedia, auch zu den in der englischsprachigen Fachliteratur und -praxis gängigen Interpretationen der Formel.

"Ziele" müssen nicht immer "smart" sein Seitenanfang

Allerdings müssen Ziele nicht immer operational formuliert und "smart" sein, insbesondere Zielformulierungen auf oberen Zielebenen, erst recht in Leitbildern oder strategische Ziele können trotzdem die Zielfunktionen erfüllen. Das gilt z. T. auch für Ziele im Rahmen von Personalentwicklung, usw. Bemerkenswert, was Horvàth & Partner im Zusammenhang mit dem Einsatz der Balanced Scorecard sagen: "Werden Ziele nur als Messgrößen-Zielwert-Kombinationen vorgegeben, so besteht die Gefahr, dass die Frage nach dem "Warum" nicht hinreichend geklärt ist." Und am Ende dieses Abschnitts: "Wer seine Ziele nicht in Worte fassen kann, sondern gleich Messgrößen und Zielwerte auflistet, wird nur schwerlich Herz und Verstand der Mitarbeiter erreichen." (Horváth & Partners (Hrsg.), Balanced Scorecard umsetzen. 3. Aufl. 2004, S. 52).

"Lieber ungefähr richtig als präzis falsch"
(Kuno Schedler, St. Gallen)

Siehe im übrigen unten das Beispiel aus England: auf der obersten Ebene werden Ziele nicht operational formuliert, die konkreten Zielvorgaben schöpfen den Gehalt des Leitzieles aber nicht aus. Es gibt also immer - sinnvolle, weil weitere Entwicklung fordernde - nicht operationale Ziele, insbesondere erfordern die unterschiedlichen Managementebenen eine Differenzierung in dieser Hinsicht.

Ein Missverständnis?
Die Forderung nach "SMARTen" Zielen ist möglicherweise beeinflusst durch die englischsprachige Fachliteratur, wobei übersehen wird, dass das Wort "Ziel" im Englischen nicht existiert, statt dessen gibt es vier Begriffe, die in einer hierarchischen Ordnung verwendet werden: aim, goal, objective, target. "Target" ist dabei die unterste und konkreteste Zielebene, besser übersetzt mit "Vorgabewert" oder "Zielvorgabe". In der EU ist auch die Benennung als "Benchmark" verbreitet, z. B. im Bildungsbereich.

Beispiel:
"Goal: To improve the health of our people by increasing the length of their lives and increasing the number of years they spend free from disease, illness and disability." (Ziel: Bessere Gesundheit durch Verlängerung der Lebensdauer und der Anzahl der Jahre, die sie ohne Krankheit und Behinderung leben. B. K.)
"Target:
1. To improve the levels of life expectancy here towards the levels of the best EU countries, by increasing life expectancy by at least 3 years for men and 2 years for women between 2000 and 2010." (Anhebung der Lebenserwartung auf das Niveau der besten EU-Staaten, im Zeitraum von 2000 bis 2010 Anhebung der Lebenserwartung mindestens um 3 Jahre für Männer und 2 Jahre für Frauen.
(Übernommen von http://www.investingforhealthni.gov.uk/goals.asp am 27.08.2007, Übersetzung B. K.)

Für den englischen Sprachgebrauch ist es also konsequent zu fordern, dass "targets" SMART sind, diese Forderung ins Deutsche übersetzt als "Ziele sollten SMART sein" führt aber in die Irre: in der englischsprachigen Literatur wird man kaum die Forderung finden, "aims should be 'smart'" - was aber das Ergebnis wäre, würde man für "alle" Ziele, d. h. Ziele aller Zielebenen und Operationalisierungsgrade, die Forderung "SMART" erheben.

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2.3 Zielperspektiven / -dimensionen / -felder

Zielperspektiven/-dimensionen klassifizieren Ziele zu Gruppen mit unterschiedlichen Eigenschaften oder Funktionen (Ordnungsfunktion) oder unterstützen die Ableitung von Zielen (heuristische Funktion). Eine Auswahl möglicher und in der Praxis verwendeter Perspektiven enthält die folgende Tabelle.

Zielperspektiven - Version 1.04 -
Perspektive
Ausprägungen
Managementebene
(Zeitbezug + Bedeutung)
normativ strategisch taktisch operativ
Zeithorizont (bis zur Zielerreichung) langfristig und existenziell langfristig /
mittel- und langfristig
mittelfristig kurzfristig
Wirkungsdauer (der Zielerreichung) begrenzt / offen, unklar nachhaltig (langfristig stabil)
Zeitrichtung Ergebnisse
(vergangenheitsorientiert)
Leistungstreiber / Potenziale (zukunftsorientiert)
Systembezug / Organisationsbezug externe Sicht interne Sicht Seitenanfang
Anspruchsgruppen bei ...        
privaten Unternehmen
Eigentümer/ Management Kunden Beschäftigte gesellschaftliche Gruppen
der öffentlichen Verwaltung
Auftraggeber/ Finanzierer/ Leistungs-erbringer Kunden/ Adressaten/ Bürger Beschäftigte gesellschaftliche Gruppen
Non-Profit-Organisationen
Finanzierer/ Auftraggeber/ Leistungs-erbringer Adressaten Beschäftigte gesellschaftliche Gruppen
Funktion (betriebliche Grundfunktion) Beschaffung Produktion Absatz Finanzierung
Sachbezug Sachziele Formalziele Seitenanfang
Organisationsbezug Ebene: Abteilung / Referat / Sachgebiet
unmittelbare (Fach-) Einheiten / mittelbare (Querschnitts-) Einheiten
Steuerungsunterstützende Einheiten (Stäbe)
Systemmodell, Funktion im ... Input /
Ressourcen
Prozesse, Systemelemente,
Throughput
Output /
Leistung
Outcome /
Wirkung
Zielrichtung Wirkung (Hauptwirkung) Nebenwirkung
Messbarkeit operational nicht-operational
  direkt messbar (z. B. Kostengünstigkeit) indirekt messbar (Indikatoren, z. B. Fortbildungstage zur Messung der Verbesserung der Qualifikation)
  objektiv-quantitativ subjektiv-qualitativ
Messgröße monetär (Geld) nicht-monetär (Punkte, Noten)
Zielperspektiven - © Krems - olev.de - 2009-03-09 Seitenanfang

Anmerkung zur Messbarkeit:

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2.4 Beispiele

2.4.1 Öffentliche Sicherheit

Im Folgenden zwei Beispiele für Ziele und konkretisierende Kennzahlen für das Politikfeld "Öffentliche Sicherheit": Home Office, UK, und City Council Christchurch, Neuseeland. Sie sollen zeigen, wie Ziele in diesem Bereich durch Kennzahlen messbar konkretisiert werden können. Gleichzeitig wird damit deutlich, dass öffentliche Sicherheit sich nicht in Rechtsanwendung erschöpft: die Erreichung dieser Ziele ist keine Rechtsfrage, sondern eine Frage des Managements.

a) Ziele und Kennzahlen des UK-Home Office (Innenministerium des Vereinigten Königreichs)

Im folgenden wird ein Beispiel aus dem United Kingdom wiedergegeben, das erkennen lässt, welche Funktion Ziele auf den unterschiedlichen Ebenen haben können:

 SeitenanfangEin solches System von Zielen (einschließlich präziser Zielvorgaben) ist in England für alle Ministerien entwickelt worden, die Zielerreichung wird dokumentiert und veröffentlicht, siehe im einzelnen die Nachweise im Beitrag zum Neuen Steuerungsmodell.

Home Office

AIM

Build a safe, just and tolerant society. 

OBJECTIVES AND PERFORMANCE TARGETS

Objective I: People are and feel more secure in their homes and daily lives.

    1. Reduce crime by 15%, and further in high crime areas, by 2007-08.
    2. Reassure the public, reducing the fear of crime and anti-social behaviour, and building confidence in the Criminal Justice System without compromising fairness.

Objective II: More offenders are caught, punished and stop offending, and victims are better supported.

    1. Improve the delivery of justice by increasing the number of crimes for which an offender is brought to justice to 1.25 million by 2007-08.

[...]

Objective IV: Migration is managed to benefit the UK while preventing abuse of the
immigration laws and of the asylum system.

    5. Reduce unfounded asylum claims as part of a wider strategy to tackle abuse of the
    immigration laws and promote controlled legal migration. Joint with the Department for
    Constitutional Affairs.

Objective V: Citizens, communities and the voluntary sector are more fully engaged in tackling social problems and there is more equality of opportunity and respect for people of all races and  religions.

    1. Increase voluntary and community engagement, especially amongst those at risk of social exclusion.
    2. Reduce race inequalities and build community cohesion. Seitenanfang
Auszug aus dem "Public Service Agreement" des Innenministerium des Vereinigten Königreichs (Online-Quelle am 28. August 2007, pdf-Fassung im Online-Archiv. Zum Vergleich: Auszug aus der Fassung 2004, die ausführlicher und differenzierter war).

Zur Erreichung der Zielvorgaben siehe den Performance Report.

b) Ziele und Kennzahlen des City Council von Christchurch, Neuseeland (Auszug)

Monitoring Community Outcomes

A Safe City

We live free from crime, violence, abuse and injury. We are safe at home and in the community. Risks from hazards are managed and mitigated.

We will know when we are succeeding when:

Rates of crime and injury decline.

  • Rates of juvenile offending decline.
  • Child abuse and family violence decrease.
  • Vehicle crashes decline.
  • Alcohol is a less significant cause of crime and injury.

People feel safe at all times in Christchurch.

  • We feel safe in our homes and neighbourhoods.
  • We feel safe in the central city, especially at night.
  • Pedestrians, cyclists, motorists and people with disabilities can safely move around our city.
  • We feel safe using public transport.
  • We are well prepared for natural hazards.

We have excellent safety networks, support people and services.

  • We know our neighbours.
  • Excellent support and prevention services are readily available.
  • We are confident in our Police, judiciary and other justice services.

Headline Indicators Seitenanfang

[...] (weitere Kennzahlen nicht übernommen. Quelle auch im Online-Archiv. B. K.)

Key Indicators

[...] (weitere Kennzahlen nicht übernommen. Quelle auch im Online-Archiv. B. K.)

Übernommen von http://ccc.govt.nz/LTCCP/CommunityOutcomes/Monitoring/Safe/ am 17.09.2007, gekürzt, Formatierung geändert. Vollständige Fassung im Online-Archiv.  Seitenanfang

 
2.4.2 Nationale Gesundheitsziele im Vereinigten Königsreich

Ein weiteres Beispiel aus dem UK: Ziele der Gesundheitspolitik für Nord-Irland, differenziert nach "goals, objectives, targets" Online-Quelle am 27.08.2007, Online-Archiv.

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2.5 Anforderungen an die Zielorientierung und -formulierung

  1. Explizite Ziele: Es müssen audrücklich Ziele formuliert sein, an denen sich das Handeln orientiert:
  2. Alle relevanten Zielfelder müssen berücksichtigt sein, insbesondere strategische und Wirkungsziele (Vorrang für Strategie und Outcome). Nur dadurch werden die Gemeinwohlbelange vollständig, langfristig / auf Dauer und nachhaltig abgebildet, "Nutzen" also zutreffend erfasst.
  3. Die Zielfelder müssen plausibel in Ziele umgesetzt sein, die Ziele müssen soweit als möglich durch geeignete Kennzahlen überprüfbar sein.
  4. Ziele müssen getrennt ausgewiesen werden (keine "Kombi-Ziele" - Trennungsgebot), weil sonst eine systematische Bewertung nicht möglich ist.
  5. Ziele müssen nach Bedeutung geordnet werden: welche Ziele sind "erfolgskritisch"? - Ggf. empfiehlt sich eine Balanced Scorecard oder ein anderes Verfahren der Gesamtbewertung (z. B. nach EFQM oder CAF.
  6. Die Zielformulierungen müssen die weiteren Anforderungen (siehe nachfolgend) erfüllen, Kennzahlen die Anforderungen für Kennzahlen.

2.6 Anforderungen an Zielformulierungen

  1. Zielformulierungen in diesem Sinne sollen möglichst frei sein von offenen oder versteckten Annahmen über tatsächliche Verhältnisse und Wirkungszusammenhänge (vgl. im einzelnen Krems, Grundfragen der Gesetzgebungslehre, 1979, S. 148 ff.) Seitenanfang 
  2. Je nach Rang des Zieles bedarf es keiner weiteren Rechtfertigung (vgl. die Grundwerte der Verfassung) oder hat es dienenden Charakter als Ableitung aus einem übergeordneten Ziel - in diesem Fall stellt sich das Problem der Abgrenzung zwischen Zielen und Mitteln.  
  3. Ziele können mehr oder weniger exakt formuliert sein, operationale Ziele, aber auch nicht messbare Ziele können Orientierungsfunktion haben und Grundlage einer Bewertung sein.  
  4. Bei der Formulierung von Zielen sollte der Systembezug geklärt werden. Ziele für den Output - Produktziele - enthalten z. B. keine Personalentwicklungsziele, während Zielvereinbarungen solche Ziele/Zielarten umfassen sollten. Anderseits sollte klar zwischen dem unmittelbaren Ergebnis der Arbeit - Output - und den beabsichtigten und ggf. nicht beabsichtigten Wirkungen - Outcome - unterschieden werden - siehe die Materialien zu Zielen und Kennzahlen.  
  5. Zu den Anforderungen an ein Zielsystem s. bereits Krems, Grundfragen der Gesetzgebungslehre, 1979, S. 148 ff., sowie in den Materialien zu Zielen und Kennzahlen. 
  6. Verwandte Stichwörter: Ziele und Kennzahlen, Zielarten, Zielfelder, Zielfunktionen, Sachziel, Formalziel, strategische Ziele, operative Ziele, operationale Ziele, Problem
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3 Quellen

3.1 Literatur

Als Zentralbegriff der Managementlehre sind Ausführungen in den Standardwerken, insbesondere der öffentlichen Verwaltung, und zur Verwaltungsmodernisierung, sowie in zahlreichen Einzeldarstellungen zu finden, im folgenden nur eine kleine Auswahl mit besonderen Berücksichtigung der öffentlichen Verwaltung:

Berthel, Jürgen 1973 Zielorientierte Unternehmenssteuerung. Die Formulierung operationaler Zielsysteme. Stuttgart 1973
Braun, Günther E. 1988 Ziele in öffentlicher Verwaltung und privatem Betrieb - Vergleich zwischen öffentlicher Verwaltung und privatem Betrieb sowie eine Analyse der Einsatzbedingungen betriebswirtschaftlicher Planungsmethoden in der öffentlichen Verwaltung. Baden-Baden 1988
Bundesministerium des Innern 2000 Praxisempfehlungen für die Erstellung und den Abschluss von Zielvereinbarungen, Bonn 2000, auch verfügbar hier (interner Link über www.olev.de)
Deckert, Roland 2006

Steuerung von Verwaltungen über Ziele. Konzeptionelle Grundlagen unter besonderer Berücksichtigung des Neuen Steuerungsmodells. Dissertation Hamburg 2006. urn:nbn:de:gbv:18-27898. Online-Quelle

Eine aktuelle Grundlagenarbeit, die noch ausgewertet werden muss.

Jetter, Frank / Skrotzki, Rainer (Hrsg.) 2000 Handbuch Zielvereinbarungsgespräche : Konzeption, Durchführung, Gestaltungsmöglichkeiten mit Praxisbeispielen und Handlungsanleitungen. Stuttgart 2000
Kieser, Alfred 1999 Ziele und Zielbildung. In: Kieser, Alfred / Oechsler, Walter A. (Hrsg.): Unternehmungspolitik. Stuttgart 1999, S. 91-121
KGSt (Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement) 1999 Handbuch Organisationsmanagement, Kapitel 8: Zielorientierte Steuerung. Köln 1999
KGSt (Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement) 2001 Steuerung mit Zielen: Ziele entwickeln und präzisieren. Bericht Nr. 3/2001. Köln 2001
Krems, Burkhardt 1979 Grundfragen der Gesetzgebungslehre, erörtert anhand neuerer Gesetzgebungsvorhaben, insbesondere der Neuregelung des Bergschadensrechts. Berlin 1979, insbes. §§  8 und 12
Schedler, Kuno 2007 Wirkungs- und Leistungsindikatoren. Überprüfung WoV-Indikatoren im Departement Schule und Sport der Stadt Winterthur, BSKK Doppelsitzung 16.4.2007. Online-Quelle

Eine gute Zusammenfassung der Problematik mit Praxisbeispielen und -tipps.

3.2 Internet-Adressen

Siehe die Webseiten zur Neuen Verwaltungsführung (NSM/NPM), die in aller Regel auch dieses Thema behandeln.


Anmerkungen

Zurück zum Text Es gibt verschiedene Interpretationen, dies ist eine Empfehlung, die verschiedene Quellen auswertet und unterschiedliche Managementebenen berücksichtigt.

Verwendete Quellen insbesondere:

Projektmagazin, Glossar, http://www.projektmagazin.de/glossar/gl-0731.html, 17.04.2005
Thom/Ritz 2000, S. 314, unter Hinweis auf Kaiser, Was ist coaching? Unveröffentlicht, o. J.
Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen – Projekt Verwaltungsmodernisierung –: Verwaltungsmodernisierung in Nordrhein-Westfalen. Zielvereinbarungen. Düsseldorf, August 2004. Online-Quelle am 21.04.2005
Zurück zum Text Definition der KGSt im IKO-Netz-Glossar: Ziele sind "anzustrebende Zustände, Ergebnisse, Wirkungen u. ä., die durch kommunale Tätigkeiten realisiert werden sollen. Die Ziele werden in Zielfeldern sortiert, mittels Kennzahlen beschrieben und gemessen."
Zurück zum Text oft verwendet als "realistisch" in der Bedeutung "grundsätzlich realisierbar durch den Adressaten, aber auch vereinbar mit anderen Zielen (keine versteckten, nicht ausgetragenen Zielkonflikte, ggf. Entscheidungsregeln für Zielkonflikte oder Optimierungsregeln. Beachte die Möglichkeit einer Zielkonkordanz - siehe im Beitrag Zielbeziehungen)."

"Realistisch" ist aber der gleiche Aspekt, der in der Anforderung "Anspruchsvoll" enthalten ist, und deshalb überflüssig. Dagegen ist das Spezifische einer Zielformulierung, erstrebenswerte Ergebnisse/Wirkungen, nicht Handlungen zu definieren, in dem Katalog bisher nicht enthalten, aber unverzichtbar.

Zurück zum Text weitere Alternativen und Quellenhinweise in der englischen Ausgabe von Wikipedia