Qualität
Allgemein: Güte, Beschaffenheit, im Gegensatz zu Quantität (Menge). Umgangssprachlich
und in der Werbung auch mit der Bedeutung von "guter Beschaffenheit",
"hoher" Qualität verwendet.
das "Vermögen ... zur Erfüllung von Forderungen von Kunden und anderen interessierten Parteien" (DIN EN ISO 9000:2000). Als Fachbegriff ist eine Aussage zur Qualität also das Ergebnis eines Vergleichs zwischen den geforderten und den tatsächlich vorhandenen Eigenschaften: ob - ggf. in welchem Ausmaß - sie erfüllt werden.
In der früheren Definitionsnorm zu Qualitätsmanagement ... Mehr ... , Qualitätsmanagement, TQM
Qualitätsmanagement
Ausführlich ...
Gesamtkonzept von Regelungen und Instrumenten, um eine definierte Qualität
der Produkte (einschl. Dienstleistungen) sicherzustellen
und damit zugleich einen Beitrag zur Senkung von Fehlerkosten zu leisten (10er-Regel
der Fehlerkosten) sowie im Interesse eines dauerhaften Erfolgs die Forderungen weiterer Anspruchsgruppen (Stakeholder) zu erfüllen. Vorgaben dafür enthalten DIN
EN ISO 9000:2000 ff. einschließlich der Regeln einer Zertifizierung
aufgrund internen und externen Audits. Nach der Konzeption
der ISO 9000:2000 Normenfamilie wird weitergehend
die Erfüllung der Forderungen von Kunden und anderer interessierter Parteien
angestrebt (siehe die Definiton von "Qualität"
sowie Die acht
Grundsätze des Qualitätsmanagements nach ISO 9000).
Qualität (Qualität entsteht |
Das prozessorientierte Qualitätsmanagement nach ISO 9001 wird durch Umfassendes Qualitätsmanagement (TQM) weitergeführt, in Europa durch das EFQM-Modell als europäische Variante für "nachhaltige Excellence" sowie das verwaltungsspezifische Common Assessment Framework - CAF, ein gemeinsames europäisches Qualitätsmanagementsystem für die schrittweise Verbesserung durch Selbstbewertung. Mehr ...
Qualitätssicherung
die organisatorischen Maßnahmen mit denen sichergestellt werden soll, dass die
Produkte/Dienstleistungen bestimmte Eigenschaften
aufweisen.
Qualitätszirkel
Periodisch oder bei Bedarf tagende Arbeitsgruppe von 5 bis 10 Mitarbeitern eines
oder mehrerer Arbeitsbereiche, die in eigener Verantwortung Vorschläge zur Verbesserung
des Arbeitsablaufs oder der Qualität erarbeiten. Typisches Element eines Kontinuierlichen
Verbesserungsprozesses (KVP). Mehr ...
Quality
Function Deployment (QFD)
Qualitätstechnik, mit der in einem mehrstufigen Verfahren Kundenforderungen
gewichtet und für deren Erfüllung kritische Produkt-,
Konstruktions-, Prozess- und Fertigungsmerkmale abgeleitet werden. Dabei können
auch gesellschaftliche Umweltforderungen berücksichtigt werden.
Quasi-Lösung
Bezeichnung aus der Entscheidungstheorie (Cyert/March 1964) für Kompromissformeln,
die keine Entscheidung bei Zielkonflikten enthalten, sondern bewusst vieldeutig
bleiben. Denn die Vorstellung, es könnten verbindliche hierarchisch geordnete
Zielsysteme festgelegt werden, wird in der Entscheidungstheorie als unrealistisch
eingeschätzt (u.a. von Kirsch).
Querschnittsaufgaben
Interne Serviceaufgaben und Steuerungsunterstützung, sog. "mittelbare"
Aufgaben, die nicht "unmittelbar" der Auftragserfüllung (»Zielfelder,
dem Sachziel, dem "Behördenzweck") dienen. Serviceaufgaben
schaffen die Voraussetzungen für die Facheinheiten und unterstützen sie in ihrer
Aufgabenerledigung. Dazu rechnen bisher Haushalt, Organisation, Personal, Innerer
Dienst und IT (IuK) ("HOPII") sowie die Aufgaben der Steuerungsunterstützung
(bisher z. T. integriert oder nicht wahrgenommen). Im Sprachgebrauch der KLR
werden interne Produkte hergestellt. Gegensatz:
unmittelbare Aufgaben = Fachaufgaben = Erstellung und Absatz externer Produkte.
Die Zusammenfassung der Q. in eigenen Einheiten führt zur Zweckspezialisierung. Mit der Zusammenfassung von Fach- und Ressourcenverantwortung im Rahmen des Neuen Steuerungsmodells wird diese Zweckspezialisierung ganz oder teilweise aufgehoben, ferner sind die Aufgaben der Steuerungsunterstützung gesondert auszuweisen und zu organisieren.
In der Verwaltung der Kommunen und Länder ist die Trennung in Serviceaufgaben und Steuerungsunterstützung bereits weitgehend umgesetzt, in der Bundesverwaltung ist der Doppelcharakter der Querschnittsaufgaben z. T. noch nicht erkannt bzw. organisatorisch berücksichtigt.
Querschnittseinheit
Organisationseinheit, die mittelbare = Querschnittsaufgaben
wahrnimmt, z. B. Personal- und Haushaltsreferat, also interne Produkte
erzeugt. Zweckspezialisierung
Rangspezialisierung
Spezialisierung nach Entscheidungsvorbereitung
einerseits, Entscheidung andererseits bzw. nach Entscheidung und Ausführung;
besteht insbes., wenn der Bearbeiter kein Zeichnungsrecht
hat, also nur - unterschriftsreife - Vorlagen erstellt und ein anderer diese
zeichnet. Heute wird empfohlen, möglichst auf Rangspezialisierung als Regelfall
zu verzichten zu Gunsten der Delegation des Zeichnungsrechts
und damit der Beachtung des AKV-Prinzips.
Rapid Prototyping »Prototyping
Rating (engl. = "Einschätzung")
systematische Bewertung z. B. von Anlageobjekten nach Risikoklassen oder der
Kreditwürdigkeit von Kreditnehmern (»Bonität)
rational
1. als Gegensatz zu emotional bzw. affektiv
= gefühlsmäßig: verstandesmäßig; 2. = "zweckrational": zielorientiert, d. h.
Maßnahmen bewusst auswählend, um ein »Ziel (oder mehrere
Ziele) bestmöglich zu erreichen; Gegensatz: »emotional,
irrational
Rationalisierung
Steigerung der Effizienz bei gleichbleibender
Art und Menge der Produkte/Leistungen,
insbesondere durch Optimierung der Prozesse / der
Ablauforganisation und/oder durch Technik-Einsatz
(Computer, Maschinen). Damit verringert sich i. d. R. der Personalbedarf,
was Rationalisierung im allgemeinen Verständnis problematisch erscheinen
lässt, weil mit dem Verlust von Arbeitsplätzen verbunden. Angesichts
der begrenzten Mittel der öffentlichen Hand gilt aber: Rationalisierung
ist die Alternative zur Rationierung öffentlicher Leistungen!
Jeder durch unrationelles Arbeiten verschwendete Euro steht nicht für andere
öffentliche Leistungen zur Verfügung und schadet damit dem Gemeinwohl
- und verletzt das Wirtschaftlichkeitsgebot
des Art 114 II GG. Dabei ist Wirtschaftlichkeit
richtig zu verstehen als günstigstes Verhältnis zwischen der Erreichung
legitimer öffentlicher Zwecke und dem Ressourcenverzehr, nicht als Verringerung
der Kosten um jeden Preis oder gar als Rentabilität
(mehr im Beitrag "Wirtschaftlichkeit").
Rationalisierung ist die Alternative zur Rationierung öffentlicher Leistungen! Denn jeder überflüssig ausgegebene Euro steht nicht für benötigte Leistungen zur Verfügung. |
Rationalisierungsinvestitionen sind dem entsprechend Investitionen mit dem Ziel der Steigerung der Effizienz, während Investitionen für eine Steigerung der Leistungs-/Produktmenge oder für neue Leistungen/Produkte als Erweiterungsinvestitionen bezeichnet werden.
rationell
zweckmäßig, sparsam, wirtschaftlich
reaktiv
Handeln erst/nur auf Anstoß von außen, aufgrund von Fehlern, Mängeln, Forderungen Dritter, mit der Tendenz, nur die unmittelbar erkennbaren und aktuell wichtigen Probleme zu lösen, ohne die tiefer liegenden Problemursachen zu beheben, im Unterschied zu aktivem oder proaktivem Handeln. Im Bild: "Handeln, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist." Andererseits wird reagiert und die Entwicklung nicht - passiv - hingenommen. Siehe Aktivitätsniveaus.
Realisation, Realisierung
Durchführung, Vollzug, Umsetzung (eines Planes, einer Absicht, einer Entscheidung,
einer Aufgabe)
Rechnungswesen
System der Berichterstattung und Rechenschaftslegung, in der öffentlichen
Verwaltung neu konzipiert als "Neues Rechnungswesen" auf doppischer
Grundlage (Doppik). Es umfasst Kosten-,
Leistungs- und Wirkungsrechnung sowie
die Erfassung der monetären Aspekte durch Ergebnis-, Finanz- und Vermögensrechnung
(Übersicht).
Rechtsnorm
Norm, die Reaktionen des Rechtssystems ermöglicht (als
Sanktion oder Anspruchsgrundlage). Sprachnormen können Teil von Rechtsnormen
sein (Legaldefinitionen). Mehr ...
Referat
In Bundesministerien und vielen anderen Behörden des Bundes und der Länder:
die erste (unterste) Organisationseinheit (Basiseinheit)
als Zusammenfassung von Ausführungskräften unter einer »Instanz,
der Referatsleitung. Gleichbedeutend die
Bezeichnung »Dezernat. In der Wirtschaft entspricht
dem Referat zumeist die Abteilung. Referatsangehörige
Referatsangehörige
können sein Referenten/Referentinnen (höherer
Dienst), Sachbearbeiter/-innen (gehobener
Dienst), Bürosachbearbeiter/-innen
(mittlerer Dienst), sonstige Mitarbeitende (z. B. Unterstützungskräfte).
Das Referat kann ferner intern strukturiert sein in Sachgebiete mit eigener
Sachgebietsleitung. Ob zwischen den verschiedenen
Funktionsträgern in einem Referat, insbesondere für eine Sachgebietsleitung,
fachliche Weisungsrechte oder darüber hinausgehende Vorgesetztenbefugnisse
bestehen, sollte nach Art und Umfang eindeutig geklärt sein, es hat u. a.
Auswirkungen auf die dienstliche Beurteilung,
denn wer (auch nur begrenztes fachliches) Weisungsrecht hat, ist in die Beurteilung
einzubeziehen, da er über dafür relevante Informationen verfügt.
Referatsleiter/-in
/ Referatsleitung
Person, die ein Referat leitet, in Bundesministerien/obersten
Bundesbehörden ein Beschäftigter des höheren Dienstes, in anderen
Behörden kann er auch dem gehobenen Dienst angehören. Ihr unterstehen die dem
Referat zugewiesenen Referentinnen/ Referenten,
Sachbearbeiterinnen/ Sachbearbeiter, Bürosachbearbeiterinnen/
Bürosachbearbeiter und ggf. weitere Mitarbeitende.
Referent/in
Der Referatsleitung unterstellte/r Mitarbeitende/r
des höheren Dienstes. Vergleichbare Bezeichnung: Dezernent/in.
reflexiv
rückbezüglich, im Zusammenhang mit Management vor allem: sich selbst
betrachtend (analysierend), der Manager muss auch sich selbst managen, Verfahren der Wirtschaftlichkeitsrechnung
müssen selbst wirtschaftlich angewendet werden, usw. Mit Reflexivität wird also
die Meta-Ebene angesprochen.
Reflexivitätsgebot
(für Modernisierungsmaßnamen)
Gebot, Modernisierungsmaßnahmen auf diese selbst zu beziehen, oder auch:
die Modernisierer müssen das, was sie predigen, vorleben. Das ist nicht nur
ein Gebot der Glaubwürdigkeit, sondern der Effektivität
und Effizienz: Controlling,
das nicht kundenorientiert gestaltet ist, läuft leer, schlimmer noch: es führt
zu Fehlsteuerungen. KLR, die einen unwirtschaftlichen
Aufwand verursacht oder die Kosten, die sie selbst verursacht, nicht transparent
macht, verursacht ihrerseits - gravierende - Fehlsteuerungen, weil hier zentrale
Managementinstrumente nicht (richtig) funktionieren, von dem psychologischen
Flurschaden ganz zu schweigen (»Change Management, Meta-Ebene).
Reflexivitätsgrad = "institutionelle Lernkompetenz": in der öffentlichen Verwaltung oft begrenzt oder kaum vorhanden |
Reflexivitätsgrad
Ausmaß, zu dem das Handeln und die Ergebnisse des Handelns "reflektiert" und damit überprüft werden. Es handelt sich also um Handeln auf der Meta-Ebene, aber orientiert an der (kritischen) Betrachtung des Handelns. Der Reflexivitätsgrad bestimmt weitgehend die Lernfähigkeit (entsprechend der Situation beim individuellen menschlichen Lernen: die Lernkompetenz).
Typischerweise ist der Reflexivitätsgrad in der öffentlichen Verwaltung gering, damit auch die Lernfähigkeit begrenzt, werden Leistungen nicht angepasst, auch wenn die mit ihnen verfolgten Ziele nicht erreicht, der öffentliche Auftrag nicht erfüllt wird. Hoher Reflexivitätsgrad ist ein Kennzeichen richtig verwendeten Qualitätsmanagements, und die drastische Steigerung des Reflexivitätsgrades ist ein Kernanliegen der Konzepte eines Neuen Verwaltungsmanagements (Neues Steuerungsmodell, New Public Management, und vergleichbarer Konzepte).
Registratur
Akten-/Schriftgutverwaltung, auch der Ort, an dem die Akten aufbewahrt
und verwaltet werden. Siehe für den Bund die RegR
(Registraturrichtlinie) als Ergänzung zur GGO.
relevant
bedeutsam, wichtig, erheblich, bezogen auf die jeweilige Fragestellung,
das jeweilige Problem, Ziel.
Reliabilität
Zuverlässigkeit, Messgenauigkeit (Reproduzierbarkeit der Ergebnisse:
auch bei einer Wiederholung ergeben sich die gleichen Werte). Fragen müssen
z. B. eindeutig zu verstehen sein, sonst bekommt man Zufallsergebnisse
je nach dem Verständnis der befragten Person, die Rücklaufquote muss ausreichend sein, die Stichprobe "repräsentativ", usw. Ausgeschlossen werden muss
auch, dass die befragte Person keine Meinung hat und deshalb beliebig antwortet.
Die Reliabilität beantwortet die Frage "Wird richtig gemessen?", sagt aber nichts darüber aus, ob "das Richtige" gemessen
wird, das, was eigentlich als Information benötigt wird: das ist eine Frage der Validität. Siehe auch Gütekriterien, Objektivität, Wissenschaft.
Remanenzkosten
bei einer Veränderung verbleibende Kosten:
Remanenzkosten sind eine Herausforderung für Management: Management (-strukturen, -instrumente) muss durch geeignete Instrumente und Prozesse dafür sorgen, dass sie vorhergesehen werden, auch durch proaktive Planung. Gutes strategisches Management ist eine wichtige Voraussetzung, weil Reaktionsmöglichkeiten auf Entwicklungen eher möglich werden, ohne wichtige andere Aspekte zu übersehen.
Insoweit ist die Verschärfung der Finanzkrise der öffentlichen Hände durch Remanenzkosten auch auf fehlendes strategisches Management zurückzuführen, ein spätestens seit der Ausrufung des Neuen Steuerungsmodells 1993 in Deutschland bekanntes Defizit: die Konsequenzen auf der finanziellen Seite waren also vorhersehbar und vermeidbar.
Rendite, Rentabilität, ROI (Return on Investment)
(italienisch "Rente") relativer Ertrag
einer Investition bzw. des Kapitaleinsatzes, zumeist für ein Jahr und als Prozentwert angegeben.
Bezugspunkt kann sein
Bei der Rendite von Wertpapieren wird der Anschaffungs- oder Zeitwert, nicht der Nennwert zugrunde gelegt. Rendite und Rentabilität werden z. T. synonym verwendet, andere reservieren den Begriff Rentabilität als Messgröße für den Unternehmens- bzw. Betriebserfolg und verwenden "Rendite" als Messgröße für Finanzentscheidungen, z. B. für den Ertrag einer Geldanlage.
Rentabilität
allgemein: Fähigkeit, Gewinn zu erwirtschaften, für
private Betriebe eine Existenzbedingung, bzw. Messgröße für den Unternehmens- bzw. Betriebserfolg, siehe im vorhergehenden Beitrag.
Rentabilitätsrechnung
Verfahren zur Ermittlung des relativen Ertrages einer Investition oder des relativen Ertrages des eingesetzten Kapitals (siehe Rendite). Als Verfahren der Investitionsrechnung ergibt sich die Rentabilität als Quotient aus dem durchschnittlichen monetären Vorteil (Einnahmen, Gewinn, Einsparung) dividiert durch den Betrag des durchschnittlich gebundenen Kapitals.
Ressourcen
verfügbare "Mittel" im weiteren Sinne, in der Verwaltung meist verstanden als:
darüber hinaus sind relevant als knappe Güter, deren Inanspruchnahme ebenfalls als Kosten erfasst werden müssen:
Im weiteren Sinne únd umgangssprachlich kann alles, was knapp ist, als "Ressource" bezeichnet werden, z. B. "Zeit" oder "Aufmerksamkeit im Leitungsbereich" sind in diesem Sinne knappe Ressourcen, ebenso wie "Motivation", "Geduld" usw.
Return on Investment (ROI) siehe Rendite.
Ringelmann-Effekt
Das Phänomen abnehmender individueller Leistung bei zunehmender Gruppengröße:
die Leistung der Gruppe steigt nicht proportional zur Zahl der Gruppenmitglieder,
sondern nimmt stetig ab: bei 2 Personen ist die Gruppenleistung nur 2 ×
93 % der Einzelleistung, bei 8 Personen sogar nur 8 x 49%.
Die "Prozessverluste" werden als Koordinationsverluste einerseits, Motivationsverlusten andererseits erklärt, insbesondere als Tendenz, einen Teil der Arbeit anderen zu überlassen, weil die Einzelleistung nicht erkennbar ist (Trittbrettfahren, auch "soziales Faulenzen" (in Übersetzung von "social loafing") genannt).
Entsprechende geringere Leistungen von Gruppen sind auch beim Brainstorming beobachtet worden ... Mehr ...
Risiko
Möglichkeit des Eintritts eines schädigenden Ereignisses bzw. einer schädigenden Entwicklung, bzw. Möglichkeit der Verfehlung eines Zieles. Das Ausmaß des Risikos kann als Wahrscheinlichkeit des Eintritts und der Bedeutung (Schwere des Schadens, Ausmaß der Zielverfehlung, immaterieller Wert der betroffenen Güter usw.) erfasst werden, insbesondere bei technischen Risiken (Risiko, das ein Computersystem versagt, Risiko eines Flugzeugabsturzes), die verschiedenen Risiken können in einem Risiko-Portfolio erfasst und analysiert werden. Der systematische Umgang mit Risiken im Hinblick auf die Folgen für das Unternehmen / die öffentliche Stelle und die Allgemeinheit ist Gegenstand von Risikomanagement.
Risikomanagement
Management von Risiko, d. h. ziel- und ergebnisorientierter Umgang mit dem Phänomen "Risiko", der unvermeidlichen oder vermeidbaren Enstehung von Risiken und ihrer Folgen. Es umfasst die Erfassung und Bewertung von Risiken sowie die Entscheidung über Reaktionen auf Risiken, auch unter Verwendung der Risiko-Portfolioanalyse. Risikomanagement ist z. T. gesetzlich vorgeschrieben, für die öffentliche Verwaltung folgt die Verpflichtung aus dem öffentlichen Auftrag, der nicht durch Risiken beeinträchtigt werden darf. Dabei ist aber das Wirtschaftlichkeitsgebot zu beachten und je nach Risiko (Eintrittswahrscheinlichkeit, Wert der betroffenen Rechtsgüter, Schadenshöhe) abzuwägen, welches Ausmaß der Vorsorge zu treffen ist.
Risikomanagement ist in der deutschen öffentlichen Verwaltung noch wenig entwickelt, während es z. B. in England zum Pflichtkanon der Aus- und Fortbildung des Managementpersonals öffentlicher Einrichtungen gehört. Es ist ein Element proaktiven Managements. Zum Stand in Deutschland siehe den Sammelband Scholz / Schuler / Schwintowski (Hrsg.): Risikomanagement der Öffentlichen Hand, Heidelberg 2009.
Robuste Prozesse
Prozesse, die unabhängig von äußeren Störeinflüssen (z. B. Temperaturschwankungen) Produkte erzeugen, die den an sie gestellten Forderungen
genügen. Die Gestaltung r. P. ist eine Forderung des Qualitätsmanagements
und setzt entsprechende Gestaltung und Tests sowie Beseitigung von Fehlerursachen
durch Prozessgestaltung voraus.
ROI - Return on Investment - siehe Rendite
Rolle
Bündel von Verhaltenserwartungen, das mit einer bestimmten Stellung, Position,
Situation im sozialen Zusammenleben und insbesondere auch in Organisationen
verbunden ist.
Rückmeldung
/ Feedback (engl.), technisch: Rückkoppelung
Die Reaktion auf eine (verbale oder non-verbale) Botschaft, die dem Kommunikationspartner
mitteilt, dass die Botschaft / die Mitteilung verstanden - oder wie sie verstanden
wurde. Um ein gemeinsames Verständnis zu gewährleisten, kann es sinnvoll sein
/ vereinbart werden, dass die Partner die Äußerungen des anderen
in eigenen Worten zusammenfassen ("paraphrasieren"), bevor sie antworten. Mehr ... (Feedback-Regeln).
In der Kybernetik die Rückmeldung der Ergebnisse der Systemleistungen an das übergeordnete System, den Auftraggeber, usw. zum Zwecke der Steuerung (um die Anpassung an die gesteckten Ziele zu ermöglichen).
Rücksprache
"R" oder "bR" (bitte Rücksprache): Verfügung
(Weisung) vor allem im Zusammenhang mit Geschäftseingängen, zur Klärung einiger
Fragen beim Verfügenden vorzusprechen; Rücksprachen sollen unverzüglich, möglichst
innerhalb von 3 Tagen wahrgenommen werden; bei Rücksprachen bei einem höheren
Vorgesetzten ist dem/den Zwischenvorgesetzten Gelegenheit zur Teilnahme zu geben,
so die Regelung in § 54 der früheren GGO I des Bundes.
Die Neufassung der GGO des Bundes (2000) enthält hierzu
keine Regelung mehr, es gilt also die allgemeine Informationsregelung in §
11 Abs. 5 GGO.
Rückstellungen
Rückstellungen sind in der Bilanz - der Vermögensrechnung - und im Jahresabschluss des neuen öffentlichen Rechnungswesens (Doppik) Beträge für ungewisse Verbindlichkeiten, z. B. zukünftige Pensionszahlungen oder drohende Verluste aus schwebenden Geschäften (entsprechend § 249 HGB für Kaufleute).
Da es um Zahlungen erst in zukünftigen Jahren geht, ist der Wert der Rückstellungen durch Abzinsung der zukünftig zu leistenden Zahlungen zu ermitteln. Erfolgt die Abzinsung mit einem zu hohen Zinssatz, werden die Rückstellungen nicht ausreichen, um die Verbindlichkeiten bei Fälligkeit zu tilgen. Das dürfte derzeit in vielen Fällen so sein, weil die Abzinsung mit dem Durchschnittszinssatz der letzten sieben Jahre zu erfolgen hat, § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB, eine Regelung, die die öffentlichen Hände übernommen haben. Für die Pensionszahlungen gilt ein aktuellerer Zinssatz (§ 253 Abs. 2 Satz 2 HGB: der durchschnittliche Marktzinssatz für eine Restlaufzeit von 15 Jahren).
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Sachbearbeiter/-in
Ausführlich ...
Mitarbeiter/Mitarbeiterin des gehobenen Dienstes (bzw. in vergleichbarer Position
als Angestellte/-r), dem/der ein Sachgebiet zur eigenverantwortlichen
Wahrnehmung als Ausführungsaufgabe
übertragen worden ist. Die Funktion umfasst die verantwortliche
Bearbeitung aller Einzelfälle (im Regelfall mit Zeichnungsrecht
und Ergebnisverantwortung für die Erreichung der Wirkungs-, Leistungs-
und Finanzziele) sowie die Managementverantwortung
für das Sachgebiet, soweit nicht wegen der besonderen Bedeutung die Mitwirkung
oder Entscheidung einer Instanz (z. B. der
Referatsleitung) erforderlich ist.
"Verantwortliche Bearbeitung aller Einzelfälle" und "Managementverantwortung" bedeuten ... Mehr ...
Sachbearbeitung
1. Als Funktion: die geschlechtsneutrale Bezeichnung für Sachbearbeiter/in.
2. Als Tätigkeit: die verantwortliche Betreuung eines Sachgebietes durch
einen/eine Sachbearbeiter/in. 3. Ungenau
verwendet für die (inhaltliche) Bearbeitung von Vorgängen im Geschäftsgang,
unabhängig von der Stellung desjenigen, der tätig wird, siehe Bearbeiter/in.
Sachentscheidungen
Entscheidungen, die sich auf die übertragene Sachaufgabe beschränken, z. B.
über den Antrag eines Bürgers, im Gegensatz zu Führungsentscheidungen.