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ganzheitlicher Ansatz (für Veränderungen und Modernisierungsprojekte)
aus den Erfahrungen abgeleiteter Ansatz, der die Voraussetzungen erfolgreicher Veränderungen in fünf Merkmalen formuliert. Ganzheitliches oder Systemdenken wird im Zusammenhang mit der Modernisierung häufig gefordert, wobei nicht immer klar wird, wie die damit verbundene höhere Komplexität bewältigt werden soll. Mehr ...

Gebietskörperschaft
eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, deren Mitglieder die Bewohner eines bestimmten Gebietes sind und der die "Gebietshoheit" dafür eingeräumt ist, also die grundsätzliche Befugnis, für dieses Gebiet verbindliche Regelungen und Entscheidungen zu treffen. Typische Gebietskörperschaften sind die Gemeinden, Kreise (Landkreise), (Bundes-) Länder, der Bund als übergeordnete Gebietskörperschaft. Keine Gebietskörperschaften sind die Regierungsbezirke: sie sind nicht mitgliedschaftlich verfasst (ihre Organe beruhen nicht auf der Wahl durch die Bürgerinnen und Bürger des Regierungsbezirks, sie handeln vielmehr als Behörde des Landes mit regionaler Zuständigkeit).

Aufgrund dieses gestuften Aufbaus gibt es keine umfassende Gebietshoheit, sie ist durch die Zuständigkeit(en) der Gebietskörperschaft(en) der anderen Ebenen begrenzt. Den Gebietskörperschaften entsprechen Regierungs- und Verwaltungsebenen.

Nach der zwischenzeitlichen Entwicklung hat auch die Europäische Union die meisten Merkmale einer Gebietskörperschaft, wenn sie auch nicht über eigene Exekutivorgane verfügt, mit der Entscheidungen durchgesetzt werden können.

Gegenstromverfahren
Vorgehensweise bei der Planung, der Entwicklung von Konzeptionen wie einem Leitbild, von Zielen/Zielvereinbarungen usw., das top down und bottom up kombiniert, Vorschläge kommen also sowohl vom Management wie von der Basis und werden dann in einem mehrphasigen, sich wiederholenden ("iterativen") Diskussionsprozess zusammengeführt.

Gemeinkosten (Indirekte Kosten)
Kosten, die gemeinsam für mehrere Kalkulationsobjekte anfallen, insbesondere Kosten, die keinem Produkt (keiner Leistung) als Kostenträger oder keiner Organisationseinheit/Kostenstelle allein zugeordnet werden können. Beispiele: die Kosten der Infrastruktur, der Verwaltung, des Managements. Gemeinkosten werden deshalb nach einem Schlüssel, also pauschal umgelegt oder aber über die innerbetriebliche Leistungsverrechnung z. B. für Serviceleistungen der Querschnittseinheiten. Gegensatz: Einzelkosten. Links: »Kostenarten, »Kostenrechnung. Englisch: "Overheads", neudeutsch "Overheadkosten".

Eine verursachungsgerechte Zuordnung der Gemeinkosten ... Mehr ...

Gemeinsame Geschäftsordnung (GGO)
von Landes- oder Bundesministerien. Über die Regelungen einer normalen Geschäftsordnung von Ämtern und anderen öffentlichen Institutionen hinaus regeln die "Gemeinsamen Geschäftsordnungen" die Mitwirkung der Ministerien an der Gesetzgebung, einschließlich der Zusammenarbeit der Ministerien untereinander, im Verhältnis zu den anderen an der Gesetzgebung beteiligten Verfassungsorganen und mit anderen Gebietskörperschaften und ihren Organen.

Die GGO der Bundesministerien ist ... Mehr ...
Siehe auch Gesetzesfolgenabschätzung, Aufsichtsarten.

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Gender Mainstreaming
ein ganzheitlicher Ansatz zur Verwirklichung der Gleichstellung von Frau und Mann (Chancengleichheit) als Querschnittspolitik, indem die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen beider Geschlechter in allen Bereichen von Politik und Verwaltung als leitendes Prinzip mit zu berücksichtigen sind. Die Verpflichtung zu Gender Mainstreaming ist europarechtlich verankert. Mehr ...

Geschäftsbereich
Zuständigkeits- und Verantwortungsbereich, in der öffentlichen Verwaltung vor allem der Zuständigkeitsbereich der Regierungsmitglieder (Bundeskanzler/in bzw. Ministerpräsident/in und Minister/innen), sowohl sachlich als auch institutionell: zum "Geschäftsbereich" gehören auch alle "nachgeordneten" Einrichtungen, die der Aufsicht des jeweiligen Regierungsmitgliedes bzw. der von ihm oder ihr geleiteten Ministerium unterstehen. Festlegungen des Geschäftsbereichs erfolgen für den Bund in der Geschäftsordnung der Bundesregierung und dem aufgrund § 9 dieser GO BReg ergangenen Organisationserlass des Bundeskanzlers bzw. der Bundeskanzlerin. Regeln für die Beachtung der Geschäftsbereiche und die Zusammenarbeit zwischen den Ministerien und den Geschäftsbereichen anderer Ministerien enthält u. a. die Gemeinsame Geschäftsordnung der Bundesministerien in § 26.

Geschäftsgang
der vorgeschriebene Verfahrensgang bei der Behandlung von Geschäftsvorfällen (Behandlung der Eingänge und Bearbeitung von Geschäftsvorfällen); der von Eingängen entsprechend diesen Regelungen zu durchlaufende Weg (Abkürzung: GG oder Gg.).

Geschäftsgangvermerk
"»Vermerk" (im engeren Sinne) oder Verfügung, im Geschäftsgang verwendet, z. B. Sichtvermerk, "Rücksprache" als Weisung zur Vorsprache beim verfügenden Vorgesetzten, Zeichnungsvorbehalt

Geschäftsordnung (GO)
abgekürzt: GO; Sammlung von grundlegenden Regelungen über Aufbau- und Ablauforganisation, ggf. zusätzlich Führungsgrundsätze sowie Regelungen zur Dienst- und Hausordnung; enthält insbesondere Regeln über den Geschäftsgang als Teil der Ablauforganisation. Auf der Ebene der Ministerien (beim Bund und in den Ländern) gibt es Gemeinsame Geschäftsordnungen (GGO), die oft als Vorbild für die Geschäftsordnungen anderen Behörden, Ämter usw. dienen. Siehe z. B. die GGO der Bundesministerien

Geschäftsprozess
Eine Abfolge von Tätigkeiten, die zur Schaffung eines Produktes dient und deshalb in der Regel eine funktionsübergreifende Verkettung dieser Tätigkeiten darstellt. Sie sollte als Prozess verstanden und gestaltet werden. In der Ausrichtung auf das Produkt unterscheidet sich die Betrachtung von Geschäftsprozessen von der klassischen Ablauforganisation. In der öffentlichen Verwaltung oft gleichbedeutend mit "Verwaltungsprozess" verwendet.

Die systematische Gestaltung der Geschäftsprozesse hat zentrale Bedeutung im Qualitätsmanagement, von allem nach ISO 9001, denn nur mit beherrschten Prozessen ist es möglich, Qualität zu gewährleisten (siehe den 4. und 5. Grundsatz des Qualitätsmanagements nach ISO 9000).

Bei der Darstellung und Analyse werden drei Prozessarten unterschieden: Kern-, Führungs- und Unterstützungsprozesse. Diese Gliederung ist auch grundlegend für die Prozessoptimierung im Rahmen von Qualitätsmanagement nach ISO 9001: Wertschöpfung durch Erfüllung der Kundenanforderungen und -wünsche findet in den Kernprozessen statt. »Geschäftsprozessmanagement, Geschäftsprozessoptimierung

Geschäftsprozessmanagement
Management der Geschäftsprozesse, d. h. systematische Gestaltung und Pflege der Geschäftsprozesse vor allem im Hinblick auf Kundenfreundlichkeit und Effizienz als besonderer Teil der Ablauforganisation. Es wird auch oft als Geschäftsprozessoptimierung bezeichnet, ist aber nicht eine "gelegentliche", sondern eine ständige Aufgabe, so dass dies die treffendere Bezeichnung ist. Wie die Ablauforganisation hat Geschäftsprozess-management das "Dilemma" einander widersprechender Anforderungen zu bewältigen: geringer Ressourceneinsatz, einerseits, kurze Durchlaufzeiten, andererseits. In moderner Sichtweise sind auch die Anforderungen anderer Stakeholder zu berücksichtigen, z. B. der Beschäftigten nach ergonomisch gestalteter Arbeit, die Anforderungen der Lieferanten, Umweltbelange, usw. Zur Umsetzung siehe Geschäftsprozessoptimierung.

Geschäftsprozessoptimierung
Verfahren zur Überprüfung und Verbesserung der Geschäftsprozesse mit dafür besonders entwickelten Methoden und Techniken. Dabei können neben den Kern-, Führungs- und Unterstützungsprozessen auch noch Gelegenheits- und Hebelprozesse betrachtet werden. Ein allgemein verwendbares Vorgehensmodell enthält PAS 1021, die Entwicklung einer verwaltungsspezifischen DIN-Norm (DIN 16566-3, Elektronisches Geschäftswesen — Teil 3: Geschäftsprozessmanagement in der öffentlichen Verwaltung; Vorgehensmodell) ist in Arbeit. Ein international entwickelter offener Standard für die Modellierung von Prozessen ist BPMN. In der Schweiz wird die Geschäftsprozessoptimierung im Rahmen von E-Government von dem Verein eCH unterstützt, der zahlreiche E-Government-Standardprozesse entwickelt und Werkzeuge für eine einfache und übertragbare Standardisierung und Optimierung bereit stellt. »E-Government

Geschäftsverteilungsplan
- GVPl. -, Darstellung der Zuständigkeiten aller Organisationseinheiten, vor allem detaillierte Aufzählung der Aufgaben der Basiseinheiten (Referate) sowie der Funktionen (Leitungsperson, Vertretung, Mitarbeitende). (Gute Praxis ist es, den GVPl. nach den Aufgaben (und nicht nach den Stellen) zu gliedern und den Aufgaben die zuständigen Mitarbeiter zuzuordnen.)

Geschäftsvorfall
der einzelne Vorgang, der mit einer Information beginnt, auf die möglicherweise eine Reaktion zu erfolgen hat/erfolgt. Die Information kann ein Antrag oder ein Gesuch sein, aber auch ein Hinweis, eine Anregung, eine Information in der Presse über ein Ereignis, das Tätigwerden der Behörde/der Stelle erfordern kann. Zu jedem Geschäftsvorfall gehört eine Akte, denn die auslösende Information ebenso wie die Reaktion muss nach dem Prinzip der Schriftlichkeit nachvollziehbar festgehalten werden. Die Behandlung der Geschäftsvorfälle wird in der Geschäftsordnung geregelt.

Geschäftszeichen
Kennzeichen für den Geschäfts-(Brief-)verkehr einer Verwaltungseinheit, mit dem die Zuordnung von Schriftgut und damit die zügige Erledigung erleichtert werden soll; setzt sich zusammen aus der Kurzbezeichnung der Organisationseinheit und dem Aktenzeichen.

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Gesetzesfolgenabschätzung (GFA) Ausführlich ...
Verfahren zur Ermittlung und Beurteilung der voraussichtlichen Folgen und Nebenwirkungen von Normsetzungsvorhaben, international als "Regulatory Impact Analysis (RIA)" bezeichnet. "Sie soll insbesondere bei Rechtsvorschriften mit beträchtlicher Wirkungsbreite und erheblichen Folgen angewendet werden. Sie muss Zukunftsperspektiven und Entwicklungen (Gesellschaft, Umwelt; Europäisierung, Globalisierung) berücksichtigen und in die Folgenabschätzung einbeziehen." (Aus dem Leitfaden zur Gesetzesfolgenabschätzung (Carl Böhret / Götz Konzendorf), Juni 2000, S. 6, übernommen am 30.06.2002). Ein ausgebautes Instrumentarium hat die Schweiz entwickelt, siehe z. B. den Gesetzgebungsleitfaden, 2008, Modul Gesetz, Bundesamt für Justiz, Bern, Bundesamt für Bauten und Logistik.

In der Europäischen Union und in anderen Ländern ist das Instrument wesentlich weiter entwickelt und umfasst regelmäßig eine Kosten-Nutzen-Analyse ... Mehr ...

Gesuch
Eingabe, mit der um etwas gebeten wird, worauf kein Anspruch besteht, z. B. Versetzungsgesuch, Gnadengesuch, im Unterschied zum Antrag. Allerdings ist der Sprachgebrauch unerheblich: es kann auch etwas "beantragt" werden, was als "Gesuch" zu werten ist. Und manche Gesuche haben ohnehin einen anderen Namen, z. B. die Dienstaufsichtsbeschwerde: ein Gesuch auf Überprüfung der Amtsführung eines Mitarbeitenden. Auf ein Gesuch hin hat derjenige, der es anbringt, einen Anspruch auf ermessensfehlerfreie Entscheidung, mit Ausnahme der Entscheidung über ein Gnadengesuch.

Gewinn
Überschuss des Ertrags über den Aufwand. Gewinnerzielung (Rentabilität) ist für private Betriebe eine Existenzbedingung. Für die öffentliche Verwaltung gilt statt dessen das Gebot der Wirtschaftlichkeit, da die Leistungen nicht auf einem Markt abgesetzt werden (können), die Erzielung von Erträgen nicht (wesentlicher, die Existenz rechtfertigender) Maßstab sein kann. Deshalb ist auch die Kosten- und Leistungsrechnung anders strukturiert (Leistungsrechnung, Wirkungsrechnung).

Gewinn- und Verlustrechnung
bei Unternehmen: Gegenüberstellung von Aufwand und Ertrag einer Rechnungsperiode und dadurch Ermittlung von Überschuss/Gewinn oder Verlust. Sie ergänzt die Bilanz und ist Teil des Jahresabschlusses. Im Neuen Rechnungswesen der öffentlichen Verwaltung wird statt dessen eine Ergebnisrechnung aufgestellt.

GFA siehe Gesetzesfolgenabschätzung

GGO siehe Gemeinsame Geschäftsordnung

Gliederungsarten
»Aufgabenarten, »Spezialisierungsarten

Gliederungstiefe
Zahl der hierarchischen Ebenen in einer Organisation, abhängig vor allem von der Leitungsspanne

Globalhaushalt (Globalbudget)
Haushalts- oder Finanzplan, in dem die bewilligten Mittel weitgehend zusammengefasst veranschlagt sind, um die Flexibilität der Mittelverwendung zu erhöhen. »Budget, »Budgetierung, »Globalsteuerung. Im Rahmen des Schweizer FLAG-Konzepts umfasst das Globalbudget einen Zeitraum von vier Jahren, wird aber durch jährliche Bewilligungen ergänzt/umgesetzt. »WoV, NSM

Globalsteuerung
sachliche und zeitliche Beschränkung der Steuerung und Verzicht auf Einzeleingriffe, z. B. Beschränkung auf die Festlegung jährlicher Wirkungs-, Leistungs- und Finanzziele (siehe Zielstruktur) bei Autonomie in der Art und Weise, wie die Ziele erreicht werden, verbunden mit Berichtspflichten und Controlling. Instrumente sind u. a. ... Mehr ...

Good Governance (Public Governance)
Leitlinien für "gutes" Regieren bzw. Verwalten in Parallele zu Corporate Governance, von der EU-Kommission ebenso wie von der OECD in Prinzipien formuliert. Darüber hinaus wird darunter aber auch ein neues Verständnis von Regierung und Verwaltung verstanden, das eine Gesamtsteuerung der gesellschaftlichen Entwicklung unter Einbeziehung der "Zivilgesellschaft", d. h. gesellschaftlicher Akteure (Verbände der Sozialpartner, Kirchen und Religionsgemeinschaften, Sozial- und Umweltverbände und andere NGOs) umfasst und das Konzept des aktivierendes Staates weiterentwickelt. Mehr ...

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Good Practice ("gute Praxis")
1. Praktisch erfolgreiche Lösungen oder Verfahrensweisen, auch auf längere Sicht und in einer Gesamtschau aller Belange (nachhaltig). Sie beachten ggf. vorhandene anerkannte Standards. Good-Practice-Lösungen müssen nicht best practice sein, zumal oft schwierig sein kann, die - einzig - beste Lösung zu ermitteln bzw. sich an ihr zu orientieren. 2. Das Vorgehen, solche Lösungen zu ermitteln und für Verbesserungen zu nutzen. Mehr ... , Good-Practice-Sammlung (im Aufbau)

Governance, Governance-Konzept

  1. Art und Weise, wie in einem Land, einer Gemeinde usw. die Angelegenheiten der Allgemeinheit geregelt und verwaltet werden, bzw. Art und Weise, wie eine daran beteiligte Institution (Regierung, Behörde usw.) ihre Zuständigkeiten und Befugnisse wahrnimmt (deskriptiver Begriff);
  2. Art und Weise, wie die Tätigkeit wahrgenommen werden sollte (normativer Begriff).

"Governance" ist ein heute viel verwendeter Begriff, mit unterschiedlichen Bedeutungen ... Mehr ...

GPRA = Government Performance and Results Act of 1993 Gesetzestext...
US-Gesetz "To provide for the establishment of strategic planning and performance measurement in the Federal Government" (Zur Einführung von strategischer Planung und Messung der Leistungen und Ergebnisse in der Bundesverwaltung), das entsprechende Maßnahmen für alle Bundesbehörden vorschreibt. Sie müssen ab September 1997 ihre strategischen Ziele ("mission") sowie für die wichtigsten Aufgaben Ziele und angestrebte Ergebnisse einschließlich der Folgewirkungen ("outcome") dokumentieren und dem Office of Management and Budget mitteilen. Für die Programmaktivitäten müssen messbare Ziele definiert und ab 1999 muss die Zielerreichung dokumentiert werden. Gesetzestext...

Siehe auch: Performance-Test für alle US-Bundesstaaten im Rahmen des Government Performance Project der Maxwell School of Citizenship and Public Affairs at Syracuse University, NY, USA, sowie die Dokumentation der Ergebnisse des Performance Measurements durch das Governmental Accounting Standards Board. Ergebnismessung ist auch ein Kernelement der Verwaltung im United Kingdom, siehe im Beitrag zum Neuen Steuerungsmodell.

Grenzkosten (Marginalkosten)
variable Kosten, deren Höhe abhängig ist von der Veränderung der Leistungsmenge in der Spitze (Leistungsmenge plus 1 oder minus 1) oder die bei Wegfall eines Teils bisher erbrachter Leistungen entfallen. Grenzkosten sind relevant, wenn die variablen Kosten nicht proportional zur Leistungsmenge steigen oder fallen, z. B. aufgrund von Kostenvorteilen bei höherer Leistung.

Größenklassen (kommunaler Gebietskörperschaften)
Einordnung von Gemeinden und Städten einerseits, Kreisen (Landkreisen) andererseits, nach der Zahl ihrer Einwohner: Mehr ...

Group Think
Tendenz der Mitglieder in Gruppen, Konsens und Einmütigkeit anzustreben und eigene Meinungen zu ändern, die ohne die Gruppensituation nicht verändert worden wären. Group Think stabilisiert auch die gemeinsamen Meinungen: "wenn wir alle das so sehen, dann kann es doch nicht falsch sein". Durch diese Entwicklung kann die Qualität der Meinungsbildung beeinträchtigt statt verbessert werden, und die Arbeitsergebnisse von Teams. Eine besonders problematische Folge der Prozesse in Gruppen kann der "Risikoschub" sein, d. h. die Bereitschaft zu riskanteren Entscheidungen, die ein einzelnes Mitglied allein nie akzeptiert hätte.

Grundfunktion, betriebliche »Funktion, betriebliche

Grundzahl(en)
quantitative Informationen, die die Grundlage für Struktur- oder Kennzahlen oder ihre Interpretation liefern. Sie lassen sich nicht weiter aufschlüsseln, sind für sich betrachtet nicht steuerungsrelevant , beschreiben im allgemeinen Sachverhalte, die kurz- und mittelfristig nicht oder kaum zu beeinflussen sind (z. B. die Einwohnerzahl, Zahl erteilter Genehmigungen), sind i. d. R. absolute Zahlen. Aus mehrere Grundzahlen werden durch Verknüpfungen Kennzahlen abgeleitet, z. T. auch für die Interpretation erforderliche Strukturzahlen. - Wichtig für Leistungsvergleiche/ Benchmarking und für Controlling. (Die Definition folgt dem Kennzahlen-System der KGSt, das auch in anderen Verwaltungsbereichen verwendet wird.)

Grundzeiten
die zur unmittelbaren Aufgabenerledigung notwendige Arbeitszeit (ohne Verteilzeiten).

Gütekriterium / Gütekriterien
Kriterium/Kriterien für die die Qualität empirischer Forschung: Objektivität, Reliabilität, Validität. Im übertragenen Sinne Kriterien für die Qualität von Handlungsempfehlungen, wenn eine bewusste wertende Entscheidung für ein empirisch mehr oder weniger genau abgesichertes, aber für wichtig gehaltenes Merkmal gemeint ist. (Definition in Anlehnung an Hilbert Meyer: Was ist guter Unterricht, 2004, Einleitung). Siehe auch Wissenschaft, Beurteilungsfehler

Gut/Güter
Mittel zur Erfüllung von Bedürfnissen gleich welcher Art (Nahrungsmittel (Konsumgüter), Maschinen (Investitionsgüter), Informationen (Beratung, Bauplanung: Dienstleistungen) usw. Wegen der prinzipiellen Unbegrenztheit menschlicher Bedürfnisse sind die meisten Güter "knapp". Das gilt bereits in der Pflanzen- und Tierwelt (Konkurrenz um Licht, Wasser, Nährstoffe/Nahrung, Zuwendung, Stellung in der Herde/im Rudel usw.), ist also entgegen einer weit verbreiteten Meinung (und darauf aufbauender Theorien) kein Ergebnis menschlicher (System-) Entscheidungen und deshalb prinzipiell nicht änderbar, ebenso wie der daraus entstehende Wettbewerb.

Für den Menschen werden knappe Güter in der Regel zu Wirtschaftsgütern, es stellt sich die Frage des Wirtschaftens ... Mehr ... (Güterarten, Abgrenzung staatlicher Tätigkeit usw.)

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Hauptsachbearbeiter/-in »Sachbearbeiter/in

Haushalt
öffentlicher
Haushalt: die finanzielle Ausstattung und die Regelung der finanziellen Mittel eines Trägers der öffentlichen Verwaltung; privater Haushalt (auch: "Haushaltung"): private Wirtschaftseinheit zur Deckung des individuellen Eigenbedarfs, im Unterschied zum Betrieb, der die Deckung von Fremdbedarf anstrebt.

Hawthorne-Effekt
Der - unbeabsichtigte - Einfluss, den die Beobachtung von Menschen im Arbeitsprozess auslöst und der es erschwert, gültige Aussagen über das menschliche Arbeitsverhalten zu gewinnen; z. B.: die Arbeitsleistung im Schreibdienst steigt während der Sammlung von Schriftgut für eine Schriftgutanalyse - obwohl keine Überprüfung der Arbeitsleistung erfolgt; Bezeichnung geht zurück auf Experimente zur Erforschung des Einflusses der Arbeitsbedingungen auf die Arbeitsleistung in den Hawthorne-Werken in den USA Ende der 20er Jahre.

Herstellungswert siehe Anschaffungswert

Hierarchie
Rangordnung, ein System von Über- und Unterordnungsverhältnissen; org.: die Hierarchie der Stellen.

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ein Anwendungsbeispiel für E-Government dokumentiert der Beitrag von Lienhard (Beitrag im Online-Archiv)