Aktuelle Beiträge olev.de - Version 16.94, Stand: 02.01.2024
Weiter aktuell: "Kompetenz" im Bildungsbereich - oft missverstanden
Kalkulatorische Kosten / kalkulatorische Zinsen: entscheidend für die Gebührenhöhe
Fehlsteuerung durch "Gebührenoptimierung"

Lesetipps im OlevWiki

Zur Diskussion gestellt:
- Wirkungsorientierung heißt in der Schweiz: keine Rauchwarnmelderpflicht
- Bauen im Passivhaus-Standard ist unwirtschaftlich und damit rechtswidrig?


Weitere Beiträge ...    Spezielle Glossare:   KLR    IT  

10er-Regel der Fehlerkosten
Erfahrungsregel aus dem Qualitätsmanagement, dass die Kosten der Fehlerverhütung bzw. Fehlerbehebung in jeder Phase um den Faktor 10 steigen: wenn Fehler nicht bei Planung und Entwicklung verhütet werden, sondern erst durch Korrekturen bei der Gestaltung der Arbeitsschritte und Prozesse (Ablauforganisation) oder der Fertigung bemerkt werden ... Mehr ...

15 Regeln für Wirtschaftlichkeit
15 Regeln für Wirtschaftlichkeit Wirtschaftlichkeit als zentrale Orientierung und Vorgabe für alles Handeln der öffentlichen Verwaltung lässt sich auf eine begrenzte Zahl von Regeln zurückführen. Die fünf wichtigsten:

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360°-Beurteilung (360-Grad-Beurteilung / 360-Grad-Feedback)
Umfassende Beurteilung von Mitarbeitenden durch alle Personen, die etwas zur Einschätzung beitragen können: Selbsteinschätzung des/der Mitarbeitenden, Einschätzung der Kolleginnen und Kollegen, ggf. der unterstellten Mitarbeitenden, Kundinnen und Kunden zusätzlich zur Einschätzung durch die Führungskraft. Entsprechend verwendbar in der Ausbildung: Selbsteinschätzung des/der Auszubildenden (damit auch Stärkung der Lernkompetenz), der Mitglieder der Lerngruppe und aller anderen, die an der Ausbildung beteiligt sind, bei Einsatz in der Praxis auch der Mitarbeitenden dort. Mehr ...

4-Kreise-Modell
Modell der Schweizer Bundesverwaltung, das die Aufgabenträger je nach politischem Steuerungsbedarf in 4 Kategorien einordnet: je geringer der politische Steuerungsbedarf, desto unabhängiger der Aufgabenträger. Mehr ...

80-20-Regel (Pareto-Prinzip, 80-Prozent-Methode, Ungleichverteilungsregel)
80-20-Regel - Klick für Mehr ... 80% Wirkung erreicht man oft mit 20% Aufwand. Will man mehr, wird es teuer und bringt wenig. Perfektion ist also (zu) teuer. Erfahrungsregel über eine typische Ungleichverteilung, die helfen kann bei politischen Programmen ebenso wie im Alltag. Denn Vieles ist ungleich verteilt: Aufwand und Wirkung (auch im Umweltschutz!), Aufwand und Ertrag, Fehler bzw. Beschwerden: 20% der Fehler- oder Beschwerdeursachen verursachen 80% der Fehler oder Beschwerden, usw. Mehr ... , ABC-Analyse, Priorisierung.

"In most online communities, 90% of users [..] never contribute, 9% of users contribute a little, and 1% of users account for almost all the action." Jakob Nielsen, 2006

90-9-1-Regel
Faustformel über die Verteilung der Aktivität in sozialen Medien und anderen Web 2.0-Angeboten wie Wikipedia:

(nach Jakob Nielsen: Participation Inequality: Encouraging More Users to Contribute, 2006/2009, Online-Quelle).

Das bedeutet auch, dass Web 2.0-Angebote nicht repräsentativ sind, weil von der vergleichsweise kleinen Zahl von aktiven Nutzern gestaltet - was nicht ausschließt, dass sie durch Verbreitung über Multiplikatoren oder Medien erhebliche Wirkung haben können. Allerdings weisen auch die traditionellen Medien und Mechanismen der Meinungs- und Willensbildung entsprechend ungleiche Strukturen auf, was bei der Bewertung zu berücksichtigen ist. ... (mehr im Web 2.0-Beitrag).

ABC-Analyse / Pareto-Analyse
Verfahren zur Priorisierung (von Aufgaben, Problemen, Produkten oder Aktivitäten) durch Dreiteilung: A = sehr wichtig oder dringlich, B = wichtig oder dringlich, C = weniger wichtig oder dringlich. Um eine Priorisierung zu erzwingen (oft werden zu viele Prioritäten festgelegt ohne anzugeben, was nachrangig ist), kann es sinnvoll sein festzulegen, wie viel Prozent maximal mit "A" bzw. "B" klassifiziert werden dürfen. Bei der Priorisierung besteht z. T. ein Zusammenhang mit der 80-20-Regel: Produkte bestehen zu 80% aus 20% der Komponenten; 20% der Fehlerursachen sind für 80% der Fehler verantwortlich. Dann dient die ABC-Analyse dazu, die begrenzten Kapazitäten sinnvoll einzusetzen.

ABC/XYZ-Analyse
Erweiterung der ABC-Analyse um eine weitere Dimension, z. B. wird die Fehlerwahrscheinlichkeit mit ABC klassifiziert, die Fehlerschwere mit XYZ. Es ergibt sich eine Matrix mit 9 Feldern. Oberste Priorität haben die als A/X klassifizierten Ereignisse.

Ablauforganisation
Prozessorganisation: "Wie, wann, wo, womit wird die Aufgabe erfüllt?" Insbesondere die Gliederung der Arbeit in einzelne Schritte, zeitliche Reihenfolge der Arbeitsschritte, Einsatz von Sachmitteln (Computerprogramme, IT-gestützte Prozesse (Workflow), aber auch Vordrucke, die ein wichtiges Instrument der Ablaufgestaltung sind!), räumliche Gliederung des Arbeitsprozesses, usw.

Heute wird der Gestaltung der Ablauforganisation ("Geschäftsprozessoptimierung") zeitlicher und sachlicher Vorrang vor der Gestaltung der Aufbauorganisation eingeräumt, denn die Prozesse führen zu den Produkten, und nur durch eine konsequente Prozessorientierung können die Gestaltungspotenziale ausgeschöpft werden. Deshalb umfasst auch Qualitätsmanagement vor allem die Prozessgestaltung: Qualität lässt sich nur über beherrschte Prozesse sicherstellen. Eine moderne Sichtweise ist die Geschäftsprozessoptimierung.

Früherer Sprachgebrauch der KGSt: "funktionale Organisation" (im Unterschied zur institutionellen Organisation = Aufbauorganisation).

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Absatz
1. eine betriebliche Grundfunktion, die Abgabe und Verwertung der Leistung(en) des Betriebes gegenüber der Außenwelt (Kunden, Klienten), einschließlich der Aktivitäten zur Förderung des Absatzes (Werbung) bzw. des "Marketing"; 2. Menge und/oder Wert der abgesetzten Leistung; 3. die entsprechenden Einheiten eines Betriebes. Bei Dienstleistungen, entsprechend auch in der öffentlichen Verwaltung, fallen die Phasen "Produktion" und "Absatz" oft zusammen, z. B. bei Auskünften, Genehmigungen.

Abschreibung
1. Kostenart, die die Wertminderung von längerlebigen Wirtschaftsgütern (Anlagevermögen) pro Rechnungsperiode erfasst. Grund der Abschreibung kann technischer (Verschleiss durch Verbrauch), wirtschaftlicher (Marktveränderung) oder auch zeitlicher Natur (Fristablauf bei Lizenzen, Konzessionen etc.) sein. Die Höhe der Abschreibung wird ermittelt durch Verteilung der Wertminderung (Anschaffungswertes abzüglich Restwert) auf die Nutzungsdauer.

Die Verteilung der Abschreibung über die Jahre kann gleichmäßig (= linear) oder degressiv (= mit höherem Abschreibungssatz beginnend und dann schrittweise abnehmend, entsprechend dem tatsächlichen Wertverlauf ) erfolgen. Es handelt sich um kalkulatorische Kosten.

2. Das Verfahren zur Ermittlung der anteiligen Kosten pro Rechnungsperiode.

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Absentismus
Fernbleiben vom Arbeitsplatz, insbesondere auch Häufigkeit und/oder Dauer des Fernbleibens in einem bestimmten Zeitabschnitt als Kennzahl. Grund kann - außer wirklicher Krankheit - das Unwohlsein aufgrund der Arbeitsbedingungen oder -umstände sein, im Einzelfall auch Mobbing.

"Absentismus" als Quote der abwesenden Beschäftigten ist eine mögliche Kennzahl für das Betriebsklima, allerdings sollten regelmäßige Mitarbeiterbefragungen aussagefähigere Informationen für das Personalmanagement liefern.

Gegenteil: Präsentismus

Abteilung
eine unbefristete Zusammenfassung von Aktionseinheiten, z. B. Referaten, unter einer gemeinsamen Instanz. In der öffentlichen Verwaltung ist die Abteilung i. d. R. eine höhere Organisationsstufe, d. h. die Zusammenfassung von Basiseinheiten, in der Privatwirtschaft wird dagegen die Zusammenfassung von Ausführungsstellen unter der (ersten) Instanz als Abteilung bezeichnet - sie ist dort also die Basiseinheit (vgl. etwa die Bezeichnung "Personalabteilung").

Abzinsung (Diskontierung) (Abzinsungstabelle)
Umrechnung einer zukünftigen Zahlung auf den Zeitwert. Zahlungen zu späteren Zeitpunkten sind wirtschaftlich weniger wert als Zahlungen heute, weil das Geld in der Zwischenzeit nicht nutzbringend verwendet, z. B. gegen Zinsen angelegt werden kann, oder sogar als Kredit aufgenommen werden muss. Deshalb ist der später zu zahlende Geldbetrag abzuzinsen, um seinen aktuellen Wert (den Zeitwert) zu ermitteln. Abzinsung ist ein wichtiges Element der Kapitalwertmethode (Barwertmethode) zur Beurteilung der monetären Seite von Alternativen, insbesondere bei Investitionen (Investitionsrechnung), aber auch der Kosten-Nutzen- und der Kosten-Wirkungsamkeits-Analyse.

Eine nur bedingt lösbare Frage ist des Diskontierungsatzes. Er sollte zwar die Finanzierungskosten ausgleichen, der Bundesrechnungshof stellt aber fest: "Derzeit existiert kein Verfahren, die tatsächlichen Finanzierungskosten des Bundes zu ermitteln." Entsprechendes dürfte für die anderen öffentlichen Haushalte gelten. Mehr dazu und Quellen ...

Zur Berechnung der Abzinsungsfaktoren siehe die Abzinsungstabelle.

ADV
Automatisierte Datenverarbeitung, synonym mit DV, EDV, IT

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affektiv
gefühlsmäßig, die Einstellung zu Fragen/Dingen betreffend - im Gegensatz zu rational oder logisch und kontrolliert oder kognitiv

AfO »Ausschuss für Organisationsfragen der Bundesministerien

Agentur (engl.: Agency)
eine verselbständigte nachgeordnete Einrichtung (Behörde). Agenturen werden als weitere Form der "Steuerung auf Abstand" nach dem Vorbild anderer Staaten der OECD auch bei uns diskutiert. Sie unterliegen nicht der klassischen Fachaufsicht, sondern werden über Zielvereinbarungen und Globalbudgets gesteuert, soweit sie Aufgaben nicht noch stärker eigenverantwortlich wahrnehmen (wie z. B. Kartell- und Regulierungsbehörden, die Bundesnetzagentur). Agenturen werden auch auf EU-Ebene eingesetzt ... Mehr ..., »Globalsteuerung

Agiles Projektmanagement
Oberbegriff für eine Reihe von Projektmanagementkonzepten, insbesondere für die Software-Entwicklung, die komplexe Vorhaben flexibel, aber mit geringem bürokratischen Aufwand und wenigen Regeln steuern und dazu spezifische Vorgehensweisen und Instrumente bereitstellen. Sie sind durch Rollen und wenige Regeln bei iterativem Vorgehen und Feedback auf allen Ebenen gekennzeichnet.
Konzepte sind insbesondere Scrum (siehe dort exemplarisch zu den Charakteristika agilen Projektmanagements), Crystal, Extreme Programming (XP), Feature Driven Development (FDD). Mehr ...

AIDA-Konzept (Phasenkonzept der Werbung)
"AIDA" steht für Attention, Interest, Desire, Action als Abfolge der Beeinflussung von Kunden bzw. ihrer Reaktion auf Werbung. Das Konzept aus der Werbepsychologie erklärt, dass die Entscheidung von Kunden über Zwischenstufen erfolgt, die auch gesondert angesprochen werden können und sollten. Werbung muss zunächst überhaupt Aufmerksamkeit erreichen, dann Interesse für das Produkt bzw. seine Eigenschaften, den Wunsch, das Produkt zu erwerben/die Leistung zu nutzen, und schließlich als letzte Phase den Entschluss des Kunden herbeiführen. Das AIDA-Konzept differenziert damit Werbung und Werbestrategien und hilft, sie wirksamer zu gestalten, gleichzeitig aber auch die Grenzen von Werbung besser einzuschätzen: hat man Aufmerksamkeit und sogar Interesse geweckt, ist damit noch keinesfalls der Erfolg erreicht: es muss das Bedürfnis nach dem Produkt hinzukommen, und selbst das reicht nicht aus, wenn der Kunde nicht den konkreten Entschluss fasst. Je nach Situation muss also Werbung/Beeinflussung anders ansetzen und anders vorgehen. 

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Akkreditierung
Anerkennung / Zulassung einer Stelle (z. B. des TÜV, eines Ingenieurbüros, eines Beratungsunternehmens oder einer speziell für diese Aufgabe gegründeten Firma), bestimmte Überprüfungen vorzunehmen und darüber Bescheinigungen auszustellen; im Qualitätsmanagement: Anerkennung zur Vergabe von Zertifikaten, im Hochschulbereich: u. a. zur Anerkennung eines Studienganges nach den Bologna-Kriterien bzw. nationalen Kriterien ... Mehr ...

Akte
Zusammenstellung von sachlich zusammengehörigen Dokumenten, die als Einheit behandelt und zitiert werden, i. d. R. mit dem Aktenzeichen. Ziel ist, alle vorhandenen schriftlichen Informationen in der Angelegenheit jederzeit verfügbar zu halten. Mehr ...

Aktenmäßigkeit »Schriftlichkeit

Aktenplan
Das Ordnungssystem für den Aktenbestand, nach der sich die Vergabe des Aktenzeichens und die Aufbewahrung (Registratur) richtet. S. a. die RegR (Registraturrichtlinie des Bundes)