Online-Verwaltungslexikon
Hauptsachbearbeiter/in »Sachbearbeiter/in Online-Verwaltungslexikon - zurück

Haushalt
öffentlicher Haushalt: die finanzielle Ausstattung und die Regelung der finanziellen Mittel eines Trägers der öffentlichen Verwaltung; privater Haushalt (auch: "Haushaltung"): private Wirtschaftseinheit zur Deckung des individuellen Eigenbedarfs, im Unterschied zum Betrieb, der die Deckung von Fremdbedarf anstrebt.

Hawthorne-Effekt
Der - unbeabsichtigte - Einfluss, den die Beobachtung von Menschen im Arbeitsprozess auslöst und der es erschwert, gültige Aussagen über das menschliche Arbeitsverhalten zu gewinnen; z. B.: die Arbeitsleistung im Schreibdienst steigt während der Sammlung von Schriftgut für eine Schriftgutanalyse - obwohl keine Überprüfung der Arbeitsleistung erfolgt; Bezeichnung geht zurück auf Experimente zur Erforschung des Einflusses der Arbeitsbedingungen auf die Arbeitsleistung in den Hawthorne-Werken in den USA Ende der 20er Jahre.

Herstellungswert siehe Anschaffungswert

Hierarchie
Rangordnung, ein System von Über- und Unterordnungsverhältnissen; organisatorisch: die Hierarchie der Stellen, in der Regel verbunden mit nach Höhe der Hierarchie zunehmenden Weisungs- und Entscheidungsrechten, entsprechender zunehmender Verantwortung. Mit höherer hierarchischer Position ist die Zunahme der Verantwortung für strategisches Management verbunden.

Humankapital, Humanvermögen
der Gesamtbestand und -wert an Beiträgen, die die Beschäftigten für ein Unternehmen, eine Behörde/ein Amt zum Erfolg leisten oder leisten können. Humankapital- bzw. Humanvermögensrechnung ist Ausdruck der Wertschätzung für die Beschäftigten und soll ein Gegengewicht zu einer traditionell auf direkt monetär erfassbare Größen wie Kosten, Erträge, Umsatz, Gewinn usw. ausgerichteten Denkweise und Managementorientierung bieten. Nachhaltiger Erfolg hängt entscheidend davon ab, welchen Beitrag die Beschäftigten leisten und welches Potenzial sie einbringen.

Einflussgrößen sind neben Qualifikation und Motivation auch die Gesundheit der Beschäftigten, von besonderer Bedeutung durch die demografische Entwicklung, die zusätzliche Anforderungen an das Gesundheitsmanagement und die Arbeitsgestaltung (Ablauforganisation) stellt, um es den Beschäftigten zu ermöglichen, tatsächlich bis zur Altersgrenze zu arbeiten.

Online-Verwaltungslexikon olev.de
©  B. Krems 2022-01-02

Ideenmanagement
Management des Potenzials der Mitarbeitenden für Innovationen, d. h. die Umsetzung von neuen Ideen, auch als Vorschlagswesens bezeichnet. Es umfasst insbesondere Verfahren für das Einreichen von Ideen (bei wem, wie), die Bewertung der Ideen und Anreize (Prämien und nicht-materiellen Anerkennung) usw. Dazu hat die Bundesregierung einer "Rahmenrichtlinie für ein modernes Ideenmanagement vom 1. Januar 2002" verabschiedet, die im Internet nicht auffindbar ist, laut "Bericht der Bundesregierung 2008 zur Anwendung des Standardkosten-Modells und zum Stand des Bürokratieabbaus" wird das Ideenmanagement evaluiert und dann ggf. weiterentwickelt. Zum Ideenmanagement in der Ländern siehe z. B. in NRW die Richtlinien für das Ideenmanagement NRW, veröffentlicht vom Innenministerium, 2001.

IGC
International Group of Controlling, "eine internationale Kooperation der auf dem Gebiet der Aus- und Weiterbildung sowie der Forschung und Entwicklung im Controlling tätigen Institutionen" (§ 2 Abs. 1 der Satzung) mit Sitz in St. Gallen, Schweiz. Website der IGC

IIAS / IISA siehe Internationales Institut für Verwaltungswissenschaften

Online-Verwaltungslexikon olev.de
©  B. Krems 2022-01-02

IKO-Netz der KGSt
realisiert interkommunale Vergleiche (horizontales Benchmarking) in Vergleichsringen (problemspezifisch von interessierten Mitgliedern gegründet) als Instrument zur Verbesserung von Effizienz und Effektivität der kommunalen Verwaltung, indem es diese unterstützt, berät und begleitet, vor allem aber Software und eine Datenbank dafür zur Verfügung stellt. Externer Link zum IKO-Netz

ILO - International Labour Organization
Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit dem Ziel der Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen aller Menschen. Dazu sollen internationale Arbeits- und Sozialnormen definiert und durchgesetzt werden. Die ILO wurde 1919 gegründet, seit 1946 ist sie Sonderorganisation der UN. Sie umfasst 182 Mitgliedstaaten.

IMF - International Monetary Fund
(deutsch: Internationaler Währungsfonds, IWF): eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Washington, USA. Der IMF wurde 1944 im Rahmen der Beschlüsse der Konferenz in Bretton Woods, USA, zum Weltwirtschaftssystem gegründet. Aufgabe des IWF ist es, die gesamtwirtschaftliche Stabilität in seinen 184 Mitgliedstaaten und in der Weltwirtschaft zu fördern. Er ist eine Schwesterorganisation der Weltbank-Gruppe. Im Rahmen seiner Tätigkeit engagiert sich der IMF auch für Good Governance und das öffentliche Haushalts- und Rechnungswesen. Externer Link zum IMW

Impact
Reaktion der Zielgruppen auf Leistungen/Output oder auf die (objektiven) Wirkungen/Outcome der Leistungen.

Nicht einheitlich verwendeter Begriff, der die "subjektive" Wirkung / die subjektive Seite des Outcome darstellt. Beispiele:

  1. Die Einschätzung der Betroffenen, z. B. die Wirkung polizeilicher Maßnahmen auf das Sicherheitsgefühl der Bürger, unabhängig von der objektiven Wahrscheinlichkeit, Opfer einer Straftat zu werden; und/oder
  2. das Ausmaß der Verhaltensbeeinflussung, z. B. das Ausmaß, zu dem die Bürger
    1. sich aufgrund von Informationen energiebewusst verhalten, oder
    2. angebotene Förderungen für Investitionen zur Energieeinsparung annehmen;
  3. auch: die Zufriedenheit der Kunden mit der Leistung.

Die Differenzierung des Systemmodells wird z. B. in der Schweiz im Konzept der Wirkungsorientierten Verwaltungsführung verwendet und hat Auswirkungen auf die Zielstruktur (siehe den Beitrag Zielfelder/Ziele).

Zum Teil wird eine Kausalbeziehung Output --»Impact --»Outcome angenommen: Leistung/Output beeinflusst das Verhalten, die Verhaltensänderung erzeugt eine gesellschaftliche Wirkung. Dies gilt jedoch wohl nur für bestimmte Aufgabenbereiche, z. B. für Subventionen (siehe oben Fallgruppe b: Fördermaßnahmen veranlassen Hausbesitzer zu Investitionen in Energieeinsparung (= Impact) und damit zur Einsparung von Energie und Verringerung des CO2-Ausstoßes (= Outcome), es kann auch genau umgekehrt sein: polizeiliche Kontrollen bewirken (objektiv) weniger Straftaten und dadurch ein größeres Gefühl der Sicherheit.

"Impact" wird nicht durchgängig verwendet, z. T. werden alle Wirkungen der Leistung(serbringung) einheitlich als "Outcome" bezeichnet, ohne weitere Differenzierung.

implizit
nicht ausdrücklich gesagt, aber mit gemeint, unausgesprochen, aus dem Zusammenhang zu erschließen. Oft sind z. B. Ziele zum Teil implizit; eine Forderung im Rahmen des Neuen Steuerungsmodells ist die Abkehr von Zielunklarheiten durch (nur) implizite Zielvorstellungen, also die Formulierung expliziter Ziele. Implizites Wissen ist nicht in Worten und Zahlen formuliert oder formulierbar und u. U. unbewusst.

Improvisation
Organisatorisch: eine vorläufige oder befristete oder eine ad hoc-Regelung, z. B. Aufgabenerledigung für die Dauer des Umzugs in ein neues Gebäude, im Gegensatz zu Organisation als auf Dauer angelegte, für eine unbestimmte Zahl von Fällen geltende Regelung. Umgangssprachlich: Handeln ohne Vorbereitung, aus dem Stegreif.

Online-Verwaltungslexikon olev.de
©  B. Krems 2022-01-02

Indikator
Kennzahl oder "Anzeiger" für bestimmte (System-) Zustände, Eigenschaften, Leistungen oder Wirkungen von Aktivitäten, oder für Aspekte der Systemumwelt. Ein Indikator (in gleichem Sinne: eine Kennzahl) misst quantitativ oder qualitativ ein Phänomen, das selbst nicht direkt gemessen werden kann, er ist also immer nur "Ersatzmaß" und muss in dieser Bedeutung interpretiert werden. "Daten sprechen nicht"! Mehr ...

Induktion, Induktionsmethode
Ableitung von Regeln, Gesetzmäßigkeiten, auch: Empfehlungen für Management usw., aus Beispielen und Beobachtungen. Zur "Bestätigung" wird nach weiteren Beispielen gleicher Art gesucht, anders als beim wissenschaftlichen Vorgehen: die abgeleitete Regel usw. wird bewusst als Hypothese interpretiert und überprüft, indem versucht wird, sie zu widerlegen (falsifizieren). Dazu reichen oft schon Gedankenexperimente, die auf vorhandene Erkenntnisse zurückgreifen (Einsteins Methode). Wissenschaftliche Erkenntnisse sind Hypothesen, die "bewährt" sind, weil sie den Test durch Falsifikation bestanden haben.

Der Induktionsmethode entspricht, vereinfacht/vergröbert, dem verbreiteten "anekdotischen" Management bzw. der anekdotischen Politik: aus (oft prägnant beschriebenen) Einzelfällen werden Bewertungen und Maßnahmen abgeleitet. Wegen der Anschaulichkeit, mit der dies oft präsentiert wird, ist das gefährlich verführerisch. Dabei kann die behauptete Regel oft schon durch Gedankenexperiment widerlegt (falsifiziert) werden, vorausgesetzt, sie ist ausreichend exakt beschrieben.

Man kann aus Einzelfällen kein allgemeines Gesetz ableiten, denn:
"Man kann nicht mehr wissen, als man weiß." Karl Popper

Die Induktionsmethode ist also unwissenschaftlich, sie verwendet Verallgemeinerungen und erlaubt z. B. die Entwicklung zahlloser "Rezepte" für Management, die Durchführung "erfolgreicher" Veränderungen, usw. Praktisch sinnvoll kann das Verfahren da sein, wo eine wissenschaftliche Überprüfung nicht möglich ist, z. B. wegen der Komplexität der Problematik. Deshalb ist auch das Lernen aus best oder good practice unter bestimmten Voraussetzungen und mit entsprechender Vorsicht empfehlenswert, siehe im Beitrag best practice.

Information
jedwede Aussage über Sachverhalte und Sachverhaltselemente (Fakten, Meinungen, auch Aussagen über Normen, Kunstwerke usw.). Informationen müssen für den Austausch zwischen Menschen untereinander, zwischen Menschen und Maschinen oder Maschinen untereinander (Kommunikation) durch Zeichen nach vorgegebenen Regeln dargestellt werden, um übermittelt werden zu können; vgl. Wissen, Nachricht, Daten, Kanal.

Online-Verwaltungslexikon olev.de
©  B. Krems 2022-01-02
Informatik
Wissenschaft von der automatisierten Informationsverarbeitung.

Informationsbedarf
Der Informationsbedarf beschreibt die Art, Menge und Qualität der Daten und Informationen, die für Planung, Entscheidung oder Kontrolle benötigt werden. Die Merkmale des Informationsbedarfs können sein:

Informationsbedarfsanalyse
Die systematische Erhebung des Informationsbedarfs beim Nutzer der Informationen unter Verwendung von Erhebungstechniken.

Informationsmanagement
Teilbereich des Managements: Management des Produktionsfaktors "Information". Informationsmanagement hat die "Aufgabe [...], den für die Unternehmensziele bestmöglichen Einsatz der Ressource Information zu gewährleisten" (Krcmar 2010: 1). Siehe dazu auch die Beispiele für Informatik-Leitbilder: diese Aufgabe erfordert mehr als nur die Erfüllung der Wünsche der Facheinheiten, sondern z. B. auch die Beratung, welche Wünsche sie haben könnten / sollten und wie sie ihre eigenen Potenziale und Leistungen durch Nutzung der IKT verbessern könnten.

Informationsmanagement ist insbesondere verantwortlich für die Beschaffung und Bereitstellung von Informationen, das Management der Daten, Prozesse und Anwendungen und Planung und Realisierung einer geeigneten Systemarchitektur, es sollte durch Controlling unterstützt werden.

Wegen der Bedeutung dieser Funktion ist die zentrale Verantwortung oft auf der obersten Ebene angesiedelt bei einem "CIO": Chief Information Officer, in der Bundesverwaltung wurde dazu die Funktion eines/einer "Beauftragten/Beauftragter der Bundesregierung für Informationstechnik" eingerichtet und ein "CIO-Konzept" verabschiedet, das entsprechende Funktionen in den einzelnen Behörden und einen Verbund der IT-Verantwortlichen vorsieht (weitere Informationen siehe http://www.cio.bund.de). »Wissensmanagement

Online-Verwaltungslexikon olev.de
©  B. Krems 2022-01-02
Informationssicherheit (IT-Sicherheit / Datensicherheit)
Gewährleistung von
  1. Integrität,
  2. Verfügbarkeit,
  3. Vertraulichkeit,
  4. Verbindlichkeit (siehe dazu unten)

der Daten und der für ihre Verarbeitung benötigten Vorgänge im Interesse der informationsverarbeitenden Stelle (durch diese Zielrichtung unterscheidet sich Informationssicherheit vom Datenschutz).

Informationssicherheit/IT-Sicherheit ist eine Aufgabe, mit diesem Begriff wird aber auch der gewünschte oder erreichte Sicherheitsstand bezeichnet. Informationssicherheit als Aufgabe ist Folge der Verpflichtung zum Datenschutz, aber auch der Verpflichtung zur Gewährleistung der Funktionsfähigkeit der Verwaltung.

Der Vorschlag der Konferenz der Datenschutzbeauftragten 1999 für die Neuformulierung von § 14 BDSG ersetzt den 4. Aspekt, "Verbindlichkeit" durch:

    1. Zurechenbarkeit (wer hat welche Daten oder Systemfunktionen in welcher Weise genutzt)
    2. Revisionsfähigkeit (Rechtsverbindlichkeit: Beweisbarkeit aller Daten und Vorgänge gegenüber Dritten im Rechtsverkehr)

Informationstechnik - IT -
Alle technischen Mittel, die der maschinellen oder maschinell unterstützten Erzeugung, Speicherung, Verarbeitung oder Übertragung von Informationen dienen; alle dazu erforderlichen Komponenten einschließlich der Programme und der technischen Voraussetzungen für die Kommunikation. International und in der Bundesverwaltung gängige Bezeichnung für die (Fragen der) technikunterstützte Informationsverarbeitung. Synonym: Informations- und Kommunikationstechnik (IuK), technikunterstützte Informationsverarbeitung (TUI). Frühere Bezeichnungen: EDV, ADV, DV

informelle Organisation
tatsächlich bestehende Strukturen in einer Institution neben oder sogar entgegen der formal festgelegten Organisation; insbesondere Informations- und Abstimmungsstrukturen. »Formalisierung

Inkrementalismus
Politik und Praxis, nur schrittweise bzw. in kleinen Schritten zu verändern, Bestehendes im Wesentlichen ungeprüft zu akzeptieren, im Unterschied zu einer Politik oder Praxis, die Vorhandenes grundlegend in Frage stellt und/oder "großer Würfe" beabsichtigt. In der Haushaltspolitik (Budgetierung) übliches Vorgehen, in der Vergangenheit bewilligte und auch tatsächlich in Anspruch genommene (!) Haushaltsansätze ohne Überprüfung fortzuschreiben und Begründungen nur für Abweichungen zu fordern. Das führt ... z. B. zum "Dezemberfieber" ... Haushaltspolitik wird damit zur "Science of Muddling Through" (Wildavski 1964), zur "Wissenschaft des Durchwurschtelns". Andererseits sind Versuche, den Inkrementalismus z. B. durch PPBS - Programmbudgetierung - und Zero Base Budgeting - Budgetierung auf Null-Basis zu überwinden, allenfalls begrenzt erfolgreich gewesen ...

Der Inkrementalismus ist auch eine Folge der Inputorientierung der Kameralistik, also fehlender sachlicher Erfolgsgrößen als Planungsgrundlage. Mehr ...

innerbetriebliche Leistungsverrechnung
Verrechnung von internen Leistungen, z. B. Serviceleistungen der Querschnittseinheiten, auf die externen Leistungen. Als Bestandteil der Gemeinkosten, Einzelkosten

Innovation
allgemein "Erneuerung", Neuerung, Verbesserung, vor allem wissenschaftlich-technische Neuerungen, aber auch organisatorische, politische, kulturelle und institutionelle Veränderungen können damit bezeichnet werden. Der Begriff ist positiv besetzt, kennzeichnet also Veränderungen, denen eine positive Wirkung (Behebung von Problemen, Verbesserung von Effizienz und/oder Effektivität der Arbeit, von Produkteigenschaften / von Leistungen, des Leistungsangebots, der Kunden- oder Mitarbeiterzufriedenheit usw.) zugeschrieben wird. In diesem Sinne definierte auch Peter Drucker Innovation: "Change that creates a new dimension of performance", in dieser Bedeutung wird der jährliche Peter F. Drucker Award for Nonprofit Innovation vergeben.

In der Innovationsforschung wird z. T. unterschieden zwischen der Entwicklung neuer Ideen als "Invention" und der Umsetzung von (neuen) Ideen in Produkte, Dienstleistungen, Service, Prozesse, Strukturen, Verhaltensweisen; nur diese Umsetzung wird als "Innovation" bezeichnet. Forschungspolitisch ist eine solche Unterscheidung aber problematisch, weil die Nutzbarkeit von neuen Erkenntnissen sich oft erst nachträglich zeigt und deshalb nicht unbedingt als Steuerungsgröße verwendet werden kann. Mehr ...

Die Nutzung des Potenzials der Mitarbeitenden für Innovationen ist Ziel von Ideenmanagement bzw. des Vorschlagswesens und ein wichtiges Element von umfassendem Qualitätsmanagement (TQM), z. B. durch Qualitätszirkel.

Innovationsforschung
untersucht die Voraussetzungen für das Entstehen und die Durchsetzung von Innovationen, bekannt ist u. a. das von Eberhard Witte beschriebene Promotorenmodell, aber auch die Voraussetzungen und Folgen der institutionellen Ausgestaltung von Forschung und Entwicklung und die Wirkungen von Markt, Hierarchie und Netzwerken als Steuerungs- und Koordinationstypen. Mehr ...

Online-Verwaltungslexikon olev.de
©  B. Krems 2022-01-02

Input, Inputsteuerung
Eingabe(n): Im Public Management die Ressourcen, die eingesetzt (und gebraucht oder verbraucht) werden, um die Leistungen, den Output, zu erzeugen (Systemmodell). Allgemein: das, was in ein Verfahren, einen Arbeitsprozess oder in ein anderes System an Arbeit, Energie, Material, Informationen eingegeben und vom System verarbeitet wird, um den Output zu erzeugen. »Throughput, Output, System.Systemmodell im NSM - Klick für größere Grafik

Inputsteuerung
Im Public Management wird als Input die Eingabe von Finanzmitteln und andere Ressourcen in das System "Verwaltung" bezeichnet, die Steuerung der Verwaltung über den kameralen Haushalt wird als Inputsteuerung der - notwendigen - Outputsteuerung gegenübergestellt. Beispiel für die klassische Inputsteuerung ist , dass der Haushaltsplan vorgibt, wie der Hausmeister eines Amtes/einer Behörde bezahlt wird, aber nicht, wie viele Leistungen in welcher Qualität vom Amt/der Behörde erbracht werden, und Umfang und Qualität der erbrachten Leistungen auch nicht erfasst werden, darüber keine Rechenschaft abgelegt wird. Produkthaushalt, Neues Steuerungsmodell. Mehr ...

Inputsteuerung siehe Input

Insourcing
1. Privatwirtschaftlich oft: Vor-Ort-Service von Externen: Leistungen werden zwar durch Auftragnehmer erbracht, aber im eigenen Unternehmen / in der eigenen Behörde, weitgehend eingegliedert in die internen Prozesse. Dadurch unterscheidet sich dieser Fremdbezug von Teilleistungen von Outsourcing, bei dem Leistungen oder Teilleistungen in eigener Regie des Auftragnehmers (des Outsourcers) erbracht werden. Da "Outsorcer" oft beide Arten der Leistungserbringung anbieten, könnte Insourcing auch als eine modifizierte Art des Outsourcing verstanden werden. Die Abgrenzung kann im Einzelfall schwierig sein, z. B. bei der Betreuung der IT durch einen externen IT-Dienstleister, der z. T. Leistungen "vor Ort" erbringt. 2. Z. T. verwendet als Bezeichnung für das Gegenteil von Outsourcing, d. h. die Übernahme von bisher extern vergebenen (Teil-)Leistungen in Eigenherstellung. 3. In der öffentlichen Verwaltung auch verwendet für die Erbringung von Leistungen für Externe außerhalb des öffentlichen Auftrags, um z. B. eine bessere Auslastung oder Einnahmen/Erlöse zu erzielen, z. B. Leistungen für Externe durch die kommunalen Werkstätten und andere Service-Einrichtungen, Druckaufträge für Externe durch Behördendruckereien. Da dies in Konkurrenz zu privaten Anbietern geschieht, problematisch, zumal wenn die Preisgestaltung sich an der Erzielung (nur) eines Deckungsbeitrages orientiert statt an den Vollkosten und die Befreiung von der Mehrwertsteuer ausgenutzt wird, also ungleiche Wettbewerbsbedingungen bestehen. »Privatisierung, Contracting Out

Instanz (Singularinstanz, Pluralinstanz)
1. Stellenart: Stelle (Dienstposten) mit Weisungsbefugnis 2. Leitungsorgan, Ebene in der Hierarchie (Rangordnung). In der öffentlichen Verwaltung sind Instanzen in der Regel "Singularinstanzen": werden von einer Person wahrgenommen, auch auf der obersten Ebene (Präsident/Präsidentin) und nicht von einem "Kollegium" (Pluralinstanz), z. B. einem Vorstand, während in der Wirtschaft Pluralinstanzen in Gestalt eines Vorstandes häufig sind. Allerdings ist die Situation differenziert dadurch, dass Vorstandsmitglieder jeweils ein Ressort haben, in dieser Ressortverantwortung aber "Singularinstanz" sind. Nur für Angelegenheiten, die der Vorstand als Ganzes entscheidet, trifft die Kennzeichnung als Pluralinstanz zu. Vorstandsmitglieder sind also Sinularinstanzen und Mitglieder einer Pluralinstanz.

Institution
Einrichtung, gängige Bezeichnung für eine Organisation im Sinne eines sozialen Systems (s. die Grafik); z. B. eine Behörde, ein Amt, eine Firma, ein Betrieb, ein Unternehmen. Eine Institution "hat" eine "Organisation" im Sinne der Struktur, in ihr laufen Prozesse ab, sie erbringt Leistungen (gibt Leistungen nach außen ab). Davon zu unterscheiden ist der juristische Begriff der Institution i.S. der "institutionellen Garantie" z. B. des Eigentums.

Internationales Institut für Verwaltungswissenschaften (IIAS / IISA)
eine internationale Organisation für alle Fragen im Zusammenhang mit Regierung und Verwaltung, aus Sicht unterschiedicher Disziplinen und interdisziplinär, die u. a. internationale Tagungen ausrichtet. Sie hat nationale Sektionen, im deutschsprachigen Bereich bedeutend ist vor allem die Schweizerische Gesellschaft für Verwaltungswissenschaften (SGVW). Die Abkürzungen stehen: "IIAS" für "International Institute of Administrative Sciences", "IISA" für "Institut international des Sciences administratives". Website: http://www.iias-iisa.org.

Interview
mündliche Befragung, d. h. Erhebungstechnik, bei der Informationen durch die Auskünfte von Personen gewonnen werden. Damit wird eine sofortige Reaktion auf Fragen erreicht, im Unterschied zur schriftlichen Befragung mit Fragebögen oder durch "Selbstaufschreibung". Durch den Einsatz von Interviewern arbeitsaufwändig, liefert aber u. U. bessere Ergebnisse. Mehr ...

Bei der Personalgewinnung wird das Interview mit Bewerbern als Auswahlgespräch bezeichnet, siehe strukturiertes Interview und zur Interviewtechnik bei der Personalauswahl den Beitrag von Litzcke.

Invention
"Erfindung", Entwicklung einer neuen Idee. Sie kann abstrakt oder konkret sein. Die Umsetzung der neuen Idee in ein neues Produkt, Verfahren usw. wird als Innovation bezeichnet. »Ideenmanagement,

Investition
allgemein die Verwendung finanzieller Mittel. In der öffentlichen Verwaltung wird damit zumeist eine Sachinvestition verstanden, d. h. die Anlage von Finanzmitteln in Vermögensgegenstände, um öffentliche Aufgaben überhaupt oder besser oder kostengünstiger oder wirtschaftlicher zu erfüllen. Für diese Sachinvestitionen ist wesentlich die Bindung von Mitteln für einen Zeitraum länger als ein Jahr. Deshalb dürfen die investierten Finanzmittel nicht unmittelbar als Kosten angesetzt werden. Für die Betrachtung der Wirtschaftlichkeit ist wichtig, dass Sachinvestitionen Fixkosten verursachen, die unabhängig von der Nutzung des Vermögensgegenstandes anfallen (siehe Investitionsrechnung).

Weitere Investitionsarten sind

Investitionsrechnung
Verfahren zur Bewertung von Investitionen, insbesondere um Alternativen vergleichbar zu machen, z. B. Kostenvergleichs-, Rentabilitätsrechnung, Kapitalwertmethode, Nutzwertanalyse (bezieht nicht-monetären Nutzen ein). Einzelheiten s. die Arbeitsanleitung des BMF für Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen.

Online-Verwaltungslexikon olev.de
©  B. Krems 2022-01-02

IPSAS
International Public Sector Accounting Standards, ein internationales Regelwerk zur Rechnungslegung für die öffentliche Verwaltung und andere nicht-kommerzielle Einrichtungen (Non-Profit-Unternehmen), geschaffen von dem International Public Sector Accounting Standards Board (IPSASB). IPSAS wird u. a. bereits von OECD und NATO verwendet, ist Grundlage des "Neuen Rechnungsmodells (NRM)" der Schweizer Bundesverwaltung, die Verwendung durch die Europäische Kommission ... Mehr ...

irrational
nicht folgerichtig, unlogisch, nicht konsequent auf die Erreichung eines Zweckes ausgerichtet. »Rational

ISO
1. International Organization for Standardization, Internationaler Normenausschuss. 2. Abkürzung für Norm der ISO, z. B. ISO 9000 ff. = Normenfamilie zum Qualitätsmanagement der ISO. DIN, EN, Mehr ...

ISO 9000 (DIN EN ISO 9000)
1. Kurzbezeichnung für die internationale Qualitätsmanagement-Normenfamilie ISO 9000 bis 9004 der ISO,
2. die Grundnorm dieser Qualitätsmanagement-Normenfamilie, aktuell gültig in der Fassung ISO 9000:2005-12 (vorherige Fassung: ISO 9000:2000) mit dem Titel "Qualitätsmanagementsysteme – Grundlagen und Begriffe".

Die Normen der ISO-Normenfamilie 9000 sind als europäische und deutsche Normen übernommen worden und werden deshalb in Deutschland vollständig zitiert mit dem Zusatz "DIN EN". Ein weiterer Zusatz gibt die Fassung an, z. B. "DIN EN ISO 9001:2015" für die Zertifizierungsnorm 9001 (»Zertifizierung) der Normenfamilie in der Fassung des Jahres 2015.

Die ISO-Normenfamilie 9000 umfasst die drei Kernnormen 9000 bis 9003 sowie die Partnernorm ISO 9004, in der Fassung 2009 mit dem Titel: "Leiten und Lenken für den nachhaltigen Erfolg einer Organisation - ein Qualitätsmanagementansatz", die die Weiterentwicklung des Qualitätsmanagements in Richtung umfassendes Qualitätsmanagement (TQM) beschreibt und anleitet.

Die Begriffe des Qualitätsmanagements sind ergänzend in einer eigenen deutschen Norm definiert: DIN 55350-11 Begriffe zum Qualitätsmanagement (2008-05).

»Qualitätsmanagement, Die acht Grundsätze des Qualitätsmanagements nach ISO 9000.

ISO 9001 (DIN EN ISO 9001)
Die internationale Norm für Qualitätsmanagement, nach der eine Zertifizierung erfolgen kann, aktuell gilt sie in der Fassung DIN EN ISO 9001:2015 mit der Bezeichnung "Qualitätsmanagementsysteme – Anforderungen". Sie gehört zur ISO 9000-Normenfamilie. So gilt z. B. die Norm ISO 9000 ("Grundlagen und Begriffe") automatisch mit, weil sie die grundlegenden Definitionen enthält.

Ergänzend zu ISO 9001 gibt es eine IWA-Empfehlung für die Kommunalverwaltung: IWA 4:2009 Quality management systems -- Guidelines for the application of ISO 9001:2008 in local government.

Computer
sind die aufregendste technische Errungenschaft
zur wirksamen Verzögerung der Büroarbeit.

(Parkinson)

Informationstechnik (IT, IKT, IuK)
alle Systeme und ihre Elemente, die der maschinellen oder maschinell unterstützten Erzeugung, Speicherung, Verarbeitung oder Übertragung von Informationen dienen, einschließlich der Programme und der technischen Voraussetzungen für die Kommunikation, oft auch einschließlich des Personals, der Wissensbestände, der IT-spezifischen Organisation und der Prozess. International und in der Bundesverwaltung gängige Bezeichnung für die (Fragen der) technikunterstützte Informationsverarbeitung. Synonym: Informations- und Kommunikationstechnik, abgekürzt IKT oder IuK, technikunterstützte Informationsverarbeitung (TUI). Frühere Bezeichnungen: EDV, ADV, DV

ITIL
Abkürzung für "Information Technology Infrastructure Library" und Trademark des Office of Government Commerce (OGC), UK, eine öffentlich verfügbare fachliche Dokumentation zur Planung, Erbringung und Unterstützung von IT-Serviceleistungen und ein Best Practice Leitfaden für Service Management, international als Standard verwendet

IT-Wibe frühere Bezeichnung für Wibe

IWF - Internationaler Währungsfond, siehe IMF

iterativ
sich schrittweise in wiederholten Verfahrensschritten der endgültigen Lösung annähern, z. B. bei Entwicklungsvorhaben nach dem Gegenstromverfahren.

Jahresabschluss
zum Ende eines Geschäftsjahres von allen Kaufleuten (im Sinne des Handelsrechts) vorzunehmende Dokumentation des Geschäftsjahres durch Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und ggf. Lagebericht.

Jahresarbeitszeit
verfügbare Arbeitszeit einer Normalarbeitskraft als Rechenwert für die Personalbedarfsberechnung. Der Wert berücksichtigt: 365 Kalendertage abzüglich: - 104 Tage am Wochenende - durchschnittlich auf einen sonst arbeitspflichtigen Wochentag fallenden Feiertage (10) - die durchschnittlichen Ausfälle durch Urlaub und ganztägige Dienstbefreiungen - die durchschnittlichen Ausfälle durch Krankheit, Kur- und Heilverfahren usw., multipliziert mit der durchschnittlichen Arbeitszeit pro Tag. Es ergibt sich die durchschnittliche gesetzliche/tarifliche Anwesenheitszeit eines Mitarbeiters. Für eine einheitliche Berechnung werden diese Werte von verschiedenen amtlichen Stellen veröffentlicht, z. B. vom Bundesfinanzministerium im Rahmen der Bekanntgabe der Personalkostensätze. (Berechnung: Druckfassung, Excel95-Datei)

Bei der Ermittlung des Personalbedarfs sind ggf. noch die persönlichen Verteilzeiten zu berücksichtigen, wenn sie nicht in den Grundzeiten enthalten sind.

Jahresarbeitszeitbedarf »Jahresnettoarbeitszeit

JAM (Jahresarbeitsminuten)
In der Praxis übliche, aber unglückliche Bezeichnung für die in Minuten pro Person und Jahr [Min/(Person*Jahr)] nach gesetzlichen und tariflichen Regelungen verfügbare Arbeitszeit einer Normalarbeitskraft. Jahresarbeitszeit Mehr ...

Justizmanagement
Management der Justiz (Gerichtsbarkeit mit allen daran mitwirkenden Akteuren, Staatsanwaltschaft, Rechtsanwaltschaft, vor allem aber der dafür verantwortlichen politischen Ebene), unter Einschluss der Beziehungen zu den Bürgern/Kunden/Adressaten und zur Zivilgesellschaft. Siehe dazu die Materialsammlung für die Schweiz von Daniel Kettiger. Z. T. wird mit diesem Begriff aber auch nur (eingeschränkt) die Gerichtsverwaltung verstanden. Der eigentliche Auftrag der Justiz, z. B. für Rechtssicherheit zu sorgen als Beitrag zum Wohlergehen der Bürger und zur Berechenbarkeit im Wirtschaftsleben bleibt dann außen vor. Dabei gilt, wie generell, dass die Erfüllung des Auftrages vorrangig sichergestellt werden, entsprechend Gegenstand von Management sein muss. Siehe z. B. die Beiträge "Management", "strategisches Management" und grundlegend den Beitrag zur "Neuen Verwaltungsführung" (NSM/NPM).

Online-Verwaltungslexikon -  ©  B. Krems - 1999-2021Online-Verwaltungslexikon

kalkulatorische Kosten
Kosten, denen kein Aufwand (Zusatzkosten) oder ein Aufwand in anderer Höhe (Anderskosten) entspricht, die aber für die wirtschaftliche Betrachtung als Ressourcenverzehr bzw. für die Vergleichbarkeit von Alternativen berücksichtigt werden müssen: Abschreibung (Ausgleich für die Wertminderung durch Nutzung von Anlagevermögen), kalkulatorische Zinsen (Ausgleich für Kapitalbindung), kalkulatorische Miete (Ausgleich für die Nutzung von Grundstücken, Räumen usw., deren Eigentümer die Institution selbst ist), Wagniskosten (für nicht versicherte Risiken). Siehe auch KLR-Glossar. Kalkulatorische Kosten sind nicht "haushaltswirksam", eine der Gründe, warum die Kameralistik zur Unwirtschaftlichkeit beiträgt: diese Kosten werden deshalb bei Entscheidungen, die sich nur am "kameralen Haushalt" orientieren, nicht berücksichtigt, diese Entscheidungen verletzen damit das Wirtschaftlichkeitsgebot.

Mängel der Kameralistik:
Das unwichtige Detail wird präzise (fehl-) gesteuert, die politisch bedeutsamen Entscheidungen treffen Regierung und Verwaltung im Rahmen eines unzureichenden Steuerungssystems mit Anreizen zu falschem Verhalten; das Parlament will gar nicht wissen, was erreicht werden soll und erreicht worden ist, und erfährt es auch nicht!
 Mehr ...

Kameralistik
Das traditionelle Rechnungssystem der öffentlichen Verwaltung im Gegensatz zur Doppik, der kaufmännischen doppelten Buchführung. Es beschränkt sich auf den Nachweis von Einnahmen und Ausgaben (Ressourcen-Input), erfasst nicht den Output (Art und Zahl der Produkte) und auch nicht Wertveränderungen durch Ressourcenverbrauch, das Vermögen oder die Effizienz der Mittelverwendung. Um Ressourcenverbrauch und Effizienz zu erfassen, wird die Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) benötigt, insgesamt eine doppische Verbundrechnung (siehe Doppik).

Kapazität
Leistungsfähigkeit einer Einheit in einem bestimmten Zeitabschnitt (Leistungspotenzial, unabhängig von der tatsächlichen Leistung); Aufnahmefähigkeit, Fassungsvermögen; auch: hervorragender Fachmann. Da Kapazität die Bereitstellung aller Faktoren für die Leistung bedeutet, verursacht sie Fixkosten und stellt sich das Problem einer optimalen Auslastung.

Online-Verwaltungslexikon olev.de
©  B. Krems 2022-01-02